Amigo wurde uns bereits Mitte Januar 2024 zum ersten Mal vorgestellt, nachdem er einen hochgradigem Gewichtsverlust, sowie phasenweise Fieber und ein schlechtes Allgemeinbefinden aufwies. Grund hierfür war ein durchgespießter Fremdkörper im Darm, der unbemerkt über Wochen hinweg dort lag und nun zu einer schweren Peritonitis (Bauchfellentzündung) und freier Flüssigkeit im Bauchraum geführt hatte. Nach Diagnosestellung wurde Amigo umgehend chirurgisch versorgt, musste jedoch aufgrund der starken Entzündungsreaktion wenige Tage später erneut operiert werden.
Auch im weiteren Verlauf blieb der Weg zunächst steinig und Amigo hatte mit vielen Komplikationen zu kämpfen. Unter anderem hatte er sich nach den beiden OPs noch mit einer Harnwegsentzündung, einer Hautinfektion und einer immunmediierten Vaskulitis (Entzündung des Gefäßsystems) auseinanderzusetzen. Mehrfach war er aufgrund einer zusätzlichen hämolytischen Anämie (Blutarmut) auf Fremdblut angewiesen und erhielt insgesamt drei Bluttransfusionen. Amigo und seine Besitzer ließen sich auch dann nicht unterkriegen, als die überschießende Immunreaktion von Amigo mit zwei Immunsuppressiva behandelt werden musste.
Um die Therapie für den Pudel möglichst zielführend und sinnvoll zu gestalten, waren alle Fachabteilungen im Haus in anhaltender Diskussion. Insgesamt haben wir Amigo einen Monat lang intensiv stationär betreut und im weiteren Verlauf noch für ca. 6 Monate ambulant begleitet - mit vielen Auf und Ab`s.
Erst im Juli 2024 konnten wir endlich sagen: es sind keine Medikamente mehr notwendig und Amigo ist vollständig geheilt! Nie haben seine Familie noch Amigo den Willen verloren und wann immer wir ihn stationär oder ambulant gesehen haben, sind wir schwanzwedelnd begrüßt worden!
Schön, dass es nach dieser langen Zeit gut für unseren Patienten des Monats Amigo ausgegangen ist!
