Für TFA
Information für Tiermedizinische Fachangestellte
Dog Friendly Doc
Liebe Hundehalterin, lieber Hundehalter,
uns liegt das Wohl Ihres Hundes - über die rein medizinische Behandlung hinaus - am Herzen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, ihm und Ihnen die Sorge vor dem Besuch bei uns zu nehmen, zeigen doch beim Tierarzt 78,5% der Hunde Angst- und Stresssymptome.
Deshalb setzen wir die hohen Standards von DOG FRIENDLY DOC um und sind sehr stolz auf den Zertifizierungsstatus GOLD.
Zu unserem Dog-Friendly-Doc-Flyer.
Der Name ist Programm!
DOG FRIENDLY DOC - als hundefreundliche Tierärzt:innen wissen wir, wie sehr sich das seelische Wohlbefinden Ihres Hundes auf seine Kooperationsbereitschaft und seine Gesundheit auswirkt. Wir möchten vermeiden, dass schon der Gang zum/zur Tierarzt/Tierärztin und die Behandlung von unnötiger Angst begleitet sind. Nur so können wir erreichen, dass Sie und Ihr Hund von Termin zu Termin weniger Stress mitbringen. Denn: Nach dem Tierarztbesuch ist vor dem nächten Tierarztbesuch. Wir möchten, dass Sie und Ihr Hund Vertrauen in uns aufbauen. Sie sollen sicher sein können, dass wir Ihre Sorgen ernstnehmen und so auf Sie eingehen, dass ein echtes "WIR" entsteht, das eine bessere und entspanntere Zusammenarbeit möglich macht.
Wer verleiht das Zertifikat?
DOG FRIENDLY DOC ist eine Zertifizierung, die von DOG-InForm (www.dog-inform.de) vergeben wird und ausschließlich den Berufen vorbehalten ist, die den Hund als Patienten betreuen. DOG-InForm hat es sich zum Ziel gesetzt, Hundehaltern ein schlüssiges Gesamttrainingskonzept anzubieten, dass alle Bereiche des Lebens mit Hund(en) abdeckt. Unsere verschiedenen Lebensbereiche (und so automatisch auch die der Hunde) sind miteinander verzahnt, das Hundeverhalten im einen Bereich kann nicht unabhängig von den anderen Bereichen gesehen und beurteilt werden.
Eine Beeinflussung unerwünschten Hundeverhaltens gelingt daher erst wirklich, wenn ein Training alle Lebensbereiche einbezieht; und sei es nur durch eine bewusstere Wahrnehmung des eigenen Verhaltens durch den Hundehalter. Dann fühlt sich der Hundehalter wieder handlungsfähig, die Bindung zum Hund wird nachhaltig gestärkt, und unerwünschte Verhaltensweisen werden so korrigiert, dass sich Mensch und Hund dabei wohlfühlen. Ohne Angst und Gewalt.
Und hier sind wir wieder beim Tierarztbesuch: Auch diese für den Hund unangenehme Situation können wir als Team zu einer positiven Erfahrung für den Hund werden lassen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass er sich nicht hilflos ausgeliefert fühlt. Er soll erfahren, dass man auf ihn eingeht und er mit Ihrer und unserer Unterstützung auch schwierige Situationen meistern kann. Das stärkt sein Selbstvertrauen und die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund.
Ausnahmesituation Tierarzt
In der Regel bleibt es nicht bei der jährlichen Impfung, es stehen weitere Tierarztbesuche mit Untersuchungen, Behandlungen, wenn nicht sogar Operationen an. Der Gang zum/zur Tierarzt/Tierärztin ist erst recht notwendig, wenn der Hund auffälliges Verhalten zeigt, da dieses oft Begleiterscheinung oder Folge einer Erkrankung ist.
Ein ungehaltener oder extrem ängstlicher Hund beim Tierarzt - diese Kombination führt nicht nur beim Hund zu Stress, sondern auch bei Ihnen. Logische Folge: Die gemeinsame Sorge potenziert sich. Dies ist umso mehr der Fall, wenn bei einem früheren Tierarztbesuch schon schlechte Erfahrungen gemacht wurden. In diesem Unwohlsein wird nun vom Hund verlangt, dass er sich von einer fremden Person in Bereichen anfassen lässt, die bei Hunden im Erstkontakt Tabuzonen sind. Häufig lässt es sich zudem nicht vermeiden, dass notwendige unangenehme, wenn nicht sogar schmerzhafte Handlungen vorgenommen werden müssen und der Hund Positionen einnehmen soll (wie beim Röntgen), in denen er sich hilflos fühlt.
In dieser Ausnahmesituation ist es für den Hund besonders wichtig, die Erfahrung zu machen, dass er keine Gewalt erfährt (und so seine schlimmsten Ängste bestätigt werden), sondern dass er spürt, dass man ihm eine Stütze ist und die Behandlung so angenehm wie möglich gestaltet. Mit dem Zertifikat DOG FRIENDLY DOC beweisen wir, dass wir den hohen Standard der Vorgaben bei der Betreuung von Hundepatienten etablieren und umsetzen.
Was DOG FRIENDLY DOC für Sie und Ihren Hund bedeutet
Die Umsetzung der Standards von DOG FRIENDLY DOC beugt massiver Stressbelastung bis hin zur Traumatisierung Ihres Hundes durch eine Behandlung vor und verhindert so, dass Sie in Zukunft Probleme bei weiteren Behandlungen und im alltäglichen Handling bekommen. Entscheidend ist, mit welcher Lernerfahrung der Hund die Praxis verlässt.
Eine tierärztliche Behandlung erfordert notwendigerweise bestimmte Handgriffe und Untersuchungen, die unangenehm für Ihren Hund sind. Bei aller Notwendigkeit achten wir jedoch darauf, dass Ihr Hund von Anfang an spürt, dass wir es gut mit ihm meinen. Hier sind liebevoller Umgang und fürsorgliche Absicht entscheidend. So wird ein Miteinander möglich, aus Kampf wird Kooperation. Ist beim Hund schon ein (wenn auch latentes) Misstrauen gegenüber Menschen vorhanden, ist es umso wichtiger, dieses nicht durch ein einschüchterndes Verhalten beim Tierarzt zu verstärken. Die Auswirkungen des Umgangs mit dem Hund zeigen sich nicht immer unmittelbar. Eine plötzlich auftretende Angst oder sogar Aggression wird selten sofort mit den Praktiken beim Tierarzt in Verbindung gebracht.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit
Sie vertrauen uns Ihren Hund an. Auch Sie sollten sich nicht ausgeliefert fühlen und erleben müssen, dass Ihr Hund einen gewaltvollen, einschüchternden Umgang erfährt. Stattdessen erleben Sie, dass wir aufrichtig liebevoll mit Ihrem Hund umgehen. Ihre Erleichterung spürt auch Ihr Hund, was maßgeblich zu seinem Wohlbefinden und seiner Kooperationsbereitschaft beiträgt. Im Rahmen der Zertifizierung zum DOG FRIENDLY DOC wird die Praxis oder Klinik nach spezifischen Kriterien eingestuft. An diese Einstufung in Bronze, Silber oder Gold sind spezifische Verhaltensvorgaben und Umgangsregeln geknüpft, die wir tagtäglich umsetzen.
Das dürfen Sie bei uns erwarten
- Parkplatz auf dem Gelände des Klinikgebäudes oder in unmittelbarer Nähe
- getrennte Warteräume oder Angebot von getrennten Sprechstunden für Hunde und andere Kleintiere (Katzen, Kaninchen, Vögel etc.)
- Hintereingang, bzw. Angebot von gesonderten Sprechstunden für schwierig zu händelnde Hunde und infektiöse Patienten
- geschützte Wartemöglichkeiten außerhalb des Praxisgebäudes
- Aufwach- und Ablegemöglichkeit zusammen mit dem Hundehalter - wenn medizinisch und technisch möglich und für den Hund sinnvoll
- abgetrennter, geschützter, beschatteter Außenbereich für beispielsweise gelähmte Patienten
Örtlichkeit GOLD
- ein DFD-Spezialist gehört zum Team der Tierarztpraxis
- Das gesamte tierärztliche Team ist darauf bedacht, eine ruhige Atmosphäre zu schaffen und unterlässt lautes und einschüchterndes Verhalten (Stimme und Körpersprache) gegenüber Ihrem Hund
- Verzicht auf Leinenruck am Halsband (abruptes Reißen an der Leine)
- Der Hund muss nicht grundsätzlich auf dem Tisch behandelt werden, sondern kann je nach Verhalten und Krankheitsbild auch auf dem Boden behandelt werden
- Der Besitzer darf während der Behandlung (Ausnahme Röntgen) beim Hund sein (bspw. Kopfbereich, Sichtbereich, für den Hund wahrnehmbar), um ihn zu beruhigen; das Gleiche gilt - so die medizinische Indikation es zulässt - beim Einleiten der Narkose. Ausnahme: die Anwesenheit des Besitzers regt den Hund auf, oder er verteidigt seinen Menschen als Ressource
- Dem Hund wird zum Abschluss der Behandlung ein beliebtes Leckerli angeboten (in Absprache mit dem Hundehalter)
- Geruchsgegenstand für Hunde auf Station, der den heimischen Geruch trägt
Ausstattung
- Bereitstellung von Einmalnäpfen
- Nutzung von Maulkörben, die den Hund nicht beim Hecheln beeinträchtigen
- Gehhilfe mit formstabiler weicher Auflagefläche, um einem schwächelnden Hund das Gehen zu erleichtern
- Vorhandensein von Boxen auf Station zum selbständigen Einsteigen für Hunde, die sich ungern hochheben lassen und die abwehrend oder ängstlich gegenüber Menschen sind
- Auslage/Aushang von Plakaten und Infomaterial, wie der Hundehalter dazu beitragen kann, dass sich sein Hund in der Tierarztsituation wohler fühlt und sich kooperativer zeigt
Dies ist lediglich ein Auszug aus dem Katalog der Anforderungen. Die komplette Liste können Sie der Website www.dog-friendly-doc.com entnehmen.