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Häufige orthopädische Erkrankungen

Kreuzbandriss

Der Kreuzbandriss beim Hund - TPLO und TTA als häufigste Operationsmethoden

Die häufigste Lahmheitsursache der Hintergliedmaße beim erwachsenen Hund ist ein Riss des vorderen Kreuzbandes, eventuell begleitet von einer Meniskusverletzung. Kreuzbandrisse führen zu Instabilität und Arthrosebildung im Kniegelenk. Anders als beim Menschen ist der vordere Kreuzbandriss des Hundes meist eine chronisch-degenerative Erkrankung und nicht die Folge eines akuten Traumas. In unserer orthopädischen Sprechstunde sehen wir fast täglich Patienten mit dieser Erkrankung. Und täglich versorgen wir diese Verletzungen chirurgisch - mit verschiedenen Operationsmethoden, vor allem der TPLO und der TTA (sh. unten).

Dieses Video der Firma Synthes zeigt den anatomischen Aufbau des Kniegelenks, die Folgen eines Kreuzbandrisses und die Versorgung mittels einer TPLO. Quellenverweis: mit freundlicher Genehmigung der Firma Synthes (© by Synthes)
 

Der typische Patient

Jeder Hund kann betroffen sein, egal welcher Rasse, Alters- oder Gewichtsklasse er angehört. Einige Hunderassen werden allerdings besonders häufig mit einem Kreuzbandriss in der Praxis vorgestellt. Hierzu gehören z.B. Labrador und Golden Retriever, Berner Sennenhunde, Rottweiler und Boxer.

Der Kreuzbandriss und seine Folgen

Die Kreuzbänder liegen mittig im Kniegelenk und verbinden Ober- und Unterschenkel miteinander. Da bei einem Kreuzbandriss die stützende Wirkung des Bandes aufgehoben ist, kommt es zu einer Instabilität im Knie, die weitreichende Folgen haben kann. Das Kniegelenk ist plötzlich einer starken Reibung ausgesetzt, die Schmerzen verursacht und im weiteren Verlauf zu irreparablen Arthrosen im Gelenk sowie Knorpel- und Meniskusschäden führen kann. Durch die Minderbelastung der betroffenen Gliedmaße kommt es zu Muskelschwund und – im schlimmsten Fall – Umbau der Knochensubstanz. Daher ist ein schnelles Eingreifen durch den Tierarzt immer indiziert.

Symptome

Für den Hundebesitzer am auffälligsten ist eine Lahmheit der Hintergliedmaße, die im Schritt und Trab unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Sie kann von einer kaum sichtbaren Schonung der Gliedmaße bis hin zur völligen Entlastung des Beines reichen. Im Stehen zeigen Patienten mit einem Kreuzbandriss oder einem Kreuzbandanriss eine deutliche Entlastung des betroffenen Beines (sog. Zehenspitzenfußung). Im Sitzen wird das kranke Bein seitlich vom Körper abgestreckt gehalten (sog. positiver Sitztest).

Diagnose

Die Diagnose „vorderer Kreuzbandriss“ kann meist bei der klinisch orthopädischen Untersuchung gestellt werden. Eine abnorme Verschieblichkeit im Kniegelenk zwischen Ober- und Unterschenkel ist dabei beweisend. Man nennt das Ergebnis dieser Untersuchung „positiven Schubladen- und Tibiakompressionstest“. In unklaren Fällen, also bei klinisch nicht instabilem Kniegelenk, bei denen weiterhin der Verdacht auf einen Kreuzbandriss besteht, werden zur definitiven Diagnosestellung bildgebende Verfahren verwendet. Dabei kommen Röntgen, Kernspintomographie (MRT) und Arthroskopie (Kniegelenkspiegelung) zum Einsatz.

Behandlungsmöglichkeiten

Da der vordere Kreuzbandriss durch das instabile Kniegelenk ein mechanisches Problem darstellt, kann er auch nur mechanisch, also mit Hilfe einer Operation, behandelt werden. Dabei gilt: Je früher das Kniegelenk stabilisiert wird, desto geringer  sind die chronischen Folgeschäden in Form von Arthrosen, Knorpel- und Meniskusschäden und  Muskelschwund. Es gibt sehr viele Operationstechniken, um das Kniegelenk wieder zu stabilisieren. Dabei gibt es keinen Goldstandard zur Behandlung dieser Erkrankung aber viele Erfahrungen, um die beste individuelle Lösung für ihr Tier zu finden! In unserer Klinik werden pro Jahr über 200 Kreuzbandoperationen durchgeführt.

Folgende Operationstechniken kommen bei uns zum Einsatz:

  1. TPLO („Tibial Plateau Leveling Osteotomy“ nach Slocum): Die TPLO ist eine der am häufigsten angewandten Techniken, die sehr gute Erfolge erzielt. Die Technik der TPLO kommt bei Hunden aller Größen zum Einsatz - ebenso wie die TTA (sh unten). Das Ziel ist die Verschiebekraft (cranial tibial thrust) im Kniegelenk zu neutralisieren. Daneben werden natürlich auch Meniskus- und Knorpelschäden behandelt. Wir verwenden als Implantate ausschließlich winkelstabile Platten der Firma Synthes. Dieses Video der Firma Synthes zeigt den anatomischen Aufbau des Kniegelenks, die Folgen eines Kreuzbandrisses und die Versorgung mittels einer TPLO. Quellenverweis: mit freundlicher Genehmigung der Firma Synthes (© by Synthes)

Verletzungen der Bizepssehne

Die Erkrankung der Bizepssehne gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Schulter beim Hund. Neben der Osteochondrosis dissecans und der Schulterinstabilität ist sie der dritthäufigste Verursacher von Lahmheiten im Schultergelenksbereich. Bei der Diagnostik dieser Erkrankung ist es vor allem wichtig die Weichteilstrukturen wie Sehnen, Bänder und Muskeln zu untersuchen, da sie einen erheblichen Anteil zu der Stabilität des Schultergelenks beitragen. Die Bizepssehne selbst nimmt zwar einen weniger relevanten Anteil an der Stabilität des Gelenkes ein, gehört jedoch zur anatomischen Struktur dieses Gelenks und kann somit auch von Entzündungen in der Gelenkkapsel mitbetroffen sein.  

Anatomie des Musculus biceps brachii

Der Oberarmmuskel (Bizeps) ist ein zweigelenkiger Muskel, da er sowohl über das Schultergelenk als auch über das Ellbogengelenk hinwegzieht und dort zum einen zu einer Streckung des Schulter- und zum anderen zu einer Beugung des Ellbogengelenks führt. Der Muskel verläuft kranial (Lagebezeichnung: vor) des Schultergelenks und ist über Sehnen am Knochen befestigt. Bei Hunden und Katzen unterstützt eine Kapselsehnenscheide das Gleiten des Muskelsansatzes (Sehne) über das Schultergelenk. Für eine stabile Position der Sehne wird diese mittels eines Ligaments (dehnbarer Bindegewebsstrang, Band) überspannt (Ligamentum transversum humeri). Wie der Name schon erahnen lässt, besteht der M. biceps brachii, zumindest beim Menschen, aus zwei Köpfen. Bei allen Haussäugetieren besitzt er jedoch nur einen Muskelkopf und einen Ursprung. Der Muskel entspringt kranial am Schulterblatt (Scapula), genauer gesagt an der Schulterblattbeule (Tuberculum supraglenoidale) bzw. am Labrum glenoidale, dem kranialen Anteil an der Schultergelenkspfanne (Cavitas glenoidales scapulae). Anschließend zieht seine Ursprungssehne durch die Sehnenrinne (Sulcus intertubercularis) am Gelenkkopf des Oberarmknochens. Dort befindet sich das bereits erwähnte Ligamentum transversum humeri, das die Sehne in ihrer Rinne hält. Umgeben ist die Bizepssehne in diesem Bereich von der Gelenkkapsel des Schultergelenks. Die gebildete Kapselsehnenscheide fungiert vor allem als eine Hülle für ein freies Gleiten sowie zur Produktion von Synovialflüssigkeit. Diese sogenannte Synovia dient auch der Ernährung der Sehne. Der Sehne schließt sich dann der Muskelbauch des M. biceps brachii an. Der Verlauf ist nicht so gut ersichtlich, da er größtenteils durch zwei weitere Muskeln, den M. brachiocephalicus und den M. brachialis verdeckt wird. Er verläuft als kräftiger Muskel kraniomedial (an der vorderen Innenseite) des Oberarmkochens (Humerus). Letztlich setzt er mit einem Schenkel an der Speiche (Radius) und einem zweiten Schenkel an der Elle (Ulna) an.

Bizepssehnenerkrankungen - Übersicht

Der proximale Sehnenanteil des Muskels, die Ursprungssehne, ist am häufigsten von sogenannten Tendopathien betroffen. Verursachend kann dort vor allem ein Trauma infolge einer Sportverletzung im Hundesport, z.B. dem Slalomlaufen, sein. Zum anderen können chronische Belastungen zu Problemen in diesem Bereich führen, zum Beispiel sich wiederholende stark beanspruchende Bewegungen bei übergewichtigen Hunden oder Arbeitshunden. Daraus können über einen längeren Zeitraum gesehen Mikrotraumata der Ursprungssehne entstehen. Vor allem die Landephase bei Sprüngen oder schnelle Richtungswechsel haben einen großen Impact auf die anatomische Struktur der Sehnen (siehe Häufigkeit bei Hunden im Agility-Hundesport). Auch Verletzungen oder Erkrankungen der Hintergliedmaßen oder der Lendenwirbelsäule können zu Problemen im Schultergelenk und der Ursprungssehne des Bizepsmuskels führen, da durch die Verlagerung des Körpergewichts auf die vordere Extremität eine Überlastung generiert wird.

Zwei Erkrankungen sind am häufigsten an der Ursprungssehne zu beobachten. Zum einen ein teilweiser oder auch vollständiger Riss der Sehne und zum anderen eine Bizepssehnentendinitis, also eine Entzündung der Sehne. Risse sind wie bereits erwähnt oft Folge eines Traumas, wie beispielsweise bei Sporthunden. Die Entzündung ist dagegen meist Ursache einer schon bestehenden Vorerkrankung mit Entzündung im Gelenk, die auf die Bizepssehne übergreifen kann. Da diese intraartikulär, also innerhalb der Gelenkkapsel verläuft, ist sie empfänglicher für Entzündungen in diesem Bereich als die Sehnen der umgebenden Muskulatur.  

Viel seltener vorkommend sind Luxationen der Bizepssehne oder Kalzifizierungen im Ursprungsbereich.

Der typische Patient

Wie schon erwähnt sind vor allem Hunde betroffen, die High-Impact-Belastungen, beispielsweise im Hundesport, unterliegen. Aber generell weisen große und vor allem aktive Hunde im mittleren Alter eine Prädisposition für die Erkrankung auf.

Symptome und Diagnostik

Je nach Erkrankung der Sehne kommt es zu unterschiedlichen klinischen Symptomen. Im Rahmen einer orthopädischen Untersuchung werden zunächst einmal die Gliedmaßen einschließlich der Schulter sowohl im Stand als auch in der Bewegung begutachtet und im Anschluss das Gelenk palpiert (abgetastet).

Ist die Bizepssehne beispielsweise vollständig rupturiert, kann das Schultergelenk größtmöglich gebeugt und das Ellbogengelenk gleichzeitig maximal gestreckt werden, was bei einem gesunden Tier nicht möglich ist. Diese Bewegungsprobe wird als Bizepssehnentest bezeichnet und findet in der Diagnostik Anwendung. Im Falle einer vollständigen Ruptur der Sehne kann jedoch häufig keine Lahmheit mehr festgestellt werden, vor allem wenn die Verletzung bereits einige Zeit zurückliegt.

Ein weiterer Test in der Diagnostik zur Eingrenzung der betroffenen Struktur ist der Bizepsretraktionstest. Dabei wird der Muskel an seinem distalen (unteren) Abschnitt nach hinten verlagert und dabei die Reaktion des Hundes hinsichtlich vorhandener Schmerzen beurteilt. Dies kann ein Hinweis auf eine Tendinopathie der Bizepssehne sein.

Eine Röntgenuntersuchung ist nur eingeschränkt zur Diagnostik einer Tendinopathie der Bizepssehne sinnvoll, denn sie schließt eine Erkrankung der Sehne bei fehlenden Befunden nicht aus. Es können jedoch Normabweichungen in radiologischen Projektionen bei einem chronischen Geschehen auftreten, daher ist die Anwendung dieses Verfahrens dennoch sinnvoll.

Zur weiteren Abklärung sind vor allem Ultraschalluntersuchungen ein optimales Diagnostikum. Hier lassen sich auch sehr gut Entzündungen innerhalb der Sehnenscheide und den umliegenden Strukturen erkennen. Eine bestehende Entzündung der Bizepssehne muss aber nicht zwangsläufig zu einem sichtbaren Befund führen. Der Vorteil gegenüber anderen bildgebenden Verfahren ist die Möglichkeit des Ultraschallgeräts sogenannte „Core lesions“ innerhalb der Sehne darzustellen. Zusätzlich ist eine Differenzierung zwischen Supraspinatus- und Bizepssehne möglich. Somit kann auch eine bestehende Tendinopathie der Supraspinatussehne entdeckt und diese gezielt therapiert werden. Hintergrund ist die enge Lagebeziehung der Supraspinatus- zur Bizepssehne zueinander. Eine Verdickung der Supraspinatussehne kann demnach zu einer Irritation der Bizepssehne führen. Die Arthroskopie ist bei Schulterpathologien der Goldstandard und kann als Diagnostikum bei Lahmheiten sehr gut eingesetzt werden. Neben einer guten Visualisierung der Gelenkkapsel und der Gelenkstrukturen zur Beurteilung einer vorliegenden Erkrankung, kann eine Spülung für viele Patienten schon eine Verbesserung der Schmerzsymptomatik herbeiführen.

Im Falle einer Zerrung oder Dehnung sowie Entzündung zeigen die Hunde oftmals eine Lahmheit mit Schmerzen bei Druck auf die Bizepssehne, sowie bei der Beugung und Streckung des Schultergelenkes. Im akuten Fall ist zu beobachten, dass sich die Problematik bzw. Lahmheit durch Schonung verbessert und nach Bewegung wieder verschlimmert. Wärme und Schmerzhaftigkeit im umliegenden Gewebe der Bizepssehne sind oft spürbar und ersichtlich.

Behandlungsmöglichkeiten

Abhängig von der vorliegenden Diagnosestellung wird eine geeignete Therapieform gewählt. Bei teilweisem, also unvollständigem Riss der Sehne ist der Goldstandard eine chirurgische Tenotomie, also das chirurgische Durchtrennen der Sehne. Der Zugang erfolgt kraniomedial am Humeruskopf und sollte so weit wie möglich proximal im Ursprungsbereich (Processus supraglenoidale) erfolgen. Diese Methode hat den Vorteil, dass sich die Sehne nach distal verlagert und mit dem Oberarmknochen verklebt/vernarbt. Somit kann ein vorliegender erhöhter Muskeltonus und eine damit einhergehende Gelenkfehlstellung verhindert werden. Dies kann im akuten Fall minimalinvasiv mittels Arthroskopie erfolgen. Bei chronischem Krankheitsgeschehen muss in einigen Fällen die offene chirurgische Methode (Arthrotomie) angewendet werden, da sich meist Verklebungen im Bereich der Sehne mit der Bizepssehnenscheide gebildet haben und eine Ablösung dieser Strukturen notwendig wird. Im Anschluss ist eine Physiotherapie empfehlenswert, um die Schultermuskulatur wieder aufzubauen und zu stärken (Physiotherapie meist ab 10 Tagen post OP).

Bei einer Entzündung der Sehne gilt es zunächst einmal die ursächliche Pathologie zu ergründen, dazu zählen beispielsweise Veränderungen im Bereich der inneren und äußeren Seitenbänder, der Subscapularissehne, dem Ligamentum transversum humeri, dem Tuberculum infraglenoidale oder dem Ansatz der Supraspinatussehne. Im Anschluss sollte je nach Pathologie diese Struktur z.B. chirurgisch rekonstruiert oder anderweitig behandelt werden. Therapeutisch begleitend helfen zudem Plasma-, Hyaluronsäure-Injektionen oder Kortisonpräparate, die intraartikulär verabreicht werden. Kortisonpräparate sollten jedoch aufgrund ihrer Nebenwirkungen nicht langfristig verabreicht werden. Zudem kann eine Heilung durch eine Injektion allein nicht erreicht werden. Als ultima ratio kann auch im Falle einer chronischen Tendinitis eine Durchtrennung der Bizepssehne notwendig werden.

Eine konservative Therapie erfolgt bei Fällen, die nicht chirurgisch behandelt werden können. Diese beinhaltet eine medikamentelle Schmerz- und Entzündungshemmung mit Schonung des Patienten. Anschließend sollte eine Physiotherapie erfolgen.

Prognose

Die Prognose ist, wenn eine adäquate Behandlung mit Beseitigung der Ursache erfolgt, günstig.

Patellaluxation beim Hund

Die Patellaluxation bezeichnet eine krankhafte seitliche Verschiebung der Kniescheibe nach innen (medial) oder außen (lateral).

Anatomie und Einteilung

Die Kniescheibe liegt physiologisch in der Endsehne der Oberschenkelmuskulatur (Musculus quadricaps femoris) eingebettet und bildet mit dem Oberschenkelknochen (Femur) das Kniescheibengelenk (Articulatio femoropatellaris). Sie ist ein sogenanntes Sesambein und sorgt für den genügenden Abstand der Sehne gegenüber dem Knochen. Neben einer verbesserten Hebelwirkung kann dadurch auch eine Druckschädigung der Sehne verhindert werden. Dieses Gelenk ist funktionell ein Schlittengelenk, da die Kniescheibe in horizontal-transversaler Achse in der Facies patellaris (Kniescheibenrinne) des Femurs auf der Trochlea ossis femoris (Kniescheibenrolle) gleitet. Das Gelenk besitzt eine weitausladende Gelenkkkapsel, die in Verbindung mit der Kniekehlgelenkhöhle, dem zweiten Teilgelenk des Knies, steht. Um die Kniescheibe zu fixieren, sind Bänder ausgebildet, die Kniescheibenseitenbänder (Ligamentum femoropatellare laterale und mediale). Wenn die Patella luxiert, also aus ihrer anatomisch-funktionellen Lage nach medial oder lateral verlagert wird, kann dies zu starken Schmerzen und Lahmheiten des Hundes führen.

Die Patellaluxation wird zum einen in eine erworbene traumatische Luxation, zum anderen in eine angeborene kongenitale Luxation unterteilt. Traumatisch wird sie u.a. verursacht durch eine Fraktur (Bruch) der Patella, einer Ruptur (Riss) der Gelenkkapsel, einer Apophysenfraktur der Crista tibiae oder einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes oder des Kniescheibenbandes. Häufiger findet man jedoch die angeborene Luxation der Patella, wobei hier der Zusammenhang zwischen Ursache der Symptomatik und folgender Ausprägung der Luxation deutlich vielschichtiger erscheint. Deformationen der Knochen und/oder des Weichteilgewebes der Hintergliedmaße sind jedoch als Mitverursacher für die Luxation bekannt. Die Deformitäten führen in den meisten Fällen zu einer Abweichung der Zugrichtung des Oberschenkelmuskels (Musculus quadriceps ossis femoris), der wiederum durch die Verbindung seiner Endsehne mit der Kniescheibe auch diese zur Seite verlagert. In diesem Zusammenhang wird z.B. in der Humanmedizin der sogenannte Q-Winkel gemessen, der Auskunft über die Drücke an der Patella und möglichen resultierenden Knorpelläsionen geben kann. Eine weiterer Hauptmechanismus, der sich hinter einer Patellaluxation verbergen kann, ist die Hypoplasie der Trochlea ossis femoris (Unterentwicklung der Kniescheibenrolle). Wobei auch hier noch nicht gesichert ist, ob Sie Folge oder Ursache der Luxation ist.

Einflussfaktoren, die eine Patellaluxation ergänzend zu einer genetischen Veranlagung herbeiführen können, sind u.a. ein Mangel in der Ernährung vor allem im ersten Lebensjahr des Hundes oder eine Überlastung der Gelenke durch Übergewicht, sowie ein im Alter auftretender Verschleiß der beteiligten Gelenke bzw. Knorpel (Arthrose).

Die Patellaluxation nach innen, also medial, kommt gegenüber der nach außen verlagerten Kniescheibe deutlich häufiger vor.

Der typische Patient

Eine Luxation der Kniescheibe wird meist im ersten Lebensjahr des Hundes diagnostiziert. Tendenziell sind eher kleine Hunderassen betroffen, wie beispielsweise Chihuahua, Jack Russel Terrier, Pekinese, Französische Bulldogge, Mops, Pudel und Yorkshire Terrier. Zu den etwas seltener betroffenen, großen Hunderassen zählen u.a. der Flat Coated Retriever, Golden Retriever, Appenzeller Sennenhund, Chow Chow und Cockerspaniel.

Betrachtet man die Häufigkeit hinsichtlich der Seitenverlagerung der Patella, so lässt sich vereinfacht sagen, dass eine nach außen verlagerte Kniescheibe vermehrt bei großen Hunderassen vorkommt, wohingegen sich bei kleineren Hunderassen häufiger eine mediale Verschiebung beobachten lässt.

Die Folgen

Eine Luxation kann im Gelenk zu einer Schwellung mit Gelenkerguss und Schmerzen führen. Erfolgt die Verlagerung der Kniescheibe erstmalig, so tritt meist eine akute Lahmheit auf. Bei wiederkehrenden Luxationen kann sich der Gelenkknorpel zwischen Kniescheibe und Femur mit der Zeit abnutzen und geschädigt werden, was zu irreversiblen Veränderungen führt. Eine laterale Luxation kann zusätzlich den Muskelansatz des langen Zehenstreckers (Musculus extensor digitorum longus) schädigen. Die Folgen der Erkrankung sind auch abhängig vom Schweregrad der Luxation. Die Verlagerung der Kniescheibe wird in vier Grade eingeteilt. Bei Grad I ist die Knieschiebe immer in ihrer physiologischen Stellung im Sulcus femoris. Sie kann manuell luxiert werden, springt jedoch spontan zurück in ihre Ursprungsposition. Dies ist bei Grad II nicht mehr möglich, hier kann eine Zurückverlagerung in die physiologische Stellung nur durch Manipulation erfolgen. Bei Grad III ist die Kniescheibe außerhalb des Sulcus, die Patella kann aber noch durch Manipulation in ihre ursprüngliche Position zurückgebracht werden. Im stärksten Schweregrad IV befindet sich die Kniescheibe dauerhaft in der Luxationsstellung und kann nicht mehr reponiert werden.

Symptome

Das klinische Bild kann je nach Schweregrad und Degeneration der beteiligten Skelett- und Weichteilgewebe sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Da eine Verlagerung der Kniescheibe zu Schmerzen und mechanischen Einschränkungen im betroffenen Gelenk führt, ist das erste Anzeichen der Erkrankung meist eine Schmerzvermeidung und eine Gangbildveränderung. In der Bewegung versucht der Hund das Gelenk weniger zu belasten. Bei Grad I-Patienten zeigen sich allerdings in der Regel noch keine Lahmheiten. Hier ist die Diagnose häufig ein Nebenbefund einer orthopädischen Untersuchung. Patienten mit Grad II Patellaluxation zeigen hingegen oft eine intermittierende Lahmheit bei schnellerem Gang, wie Trab oder Rennen. Eine deutlichere Entlastung und Lahmheit der Gliedmaße wird bei Grad III beobachtet und bei Grad IV zeigt sich meist eine starke Lahmheit mit eingeknickenden Hintergliedmaßen und Fehlsstellungen. Liegt eine nach außen verlagerte Kniescheibe vor, so kann bei Grad III und IV bisweilen eine x-beinige Stellung beobachtet werden. Zusammengefasst: Hinweisend für diese Erkrankung ist eine intermittierende, also mit Unterbrechungen erfolgende Lahmheit mit zeitweisem Laufen auf drei Beinen.

Diagnose

Zunächst wird das Hinterbein palpatorisch untersucht. Dies erfolgt am nicht sedierten Tier, wobei auf eine Manipulation ohne Schmerzen geachtet wird. Die Untersuchung erfolgt sowohl in einer liegenden als auch in einer stehenden Position. Die Stellung der Kniescheibe wird dabei unter Streckung, Beugung, Abduktion und Adduktion (Abspreizen und Heranführen des Körperteils) sowie Innen- und Auswärtsdrehung analysiert. Beim liegenden Tier wird dabei das Hüft- und Kniegelenk gestreckt und gleichzeitig eine Innenrotation des Unterschenkels herbeigeführt (mediale Patellaluxation). Bei einer lateralen Patellaluxation wird Hüft- und Kniegelenk gebeugt und der Unterschenkel nach außen rotiert. In diesen Positionen der Gelenke können die entsprechenden Luxationsstellungen der Kniescheibe am ehesten ausgelöst werden.

Um den Degenerationsgrad der beteiligten Gelenkstrukturen zu beurteilen und zu dokumentieren, können röntgenologische Verfahren angewendet werden. (Wobei hier laut neuerer Datenlage selten ein eindeutiger Befund vorliegt). Die Grade III und IV zeigen allerdings in den meisten Fällen eine sichtbare Verlagerung der Kniescheibe aus ihrer physiologischen Stellung nach lateral oder medial. Werden Hunde mit schon chronischem Krankheitsverlauf vorgestellt, so können auch Degenerationen beispielsweise am Knorpel und Knochen sichtbar werden (Knorpelläsion und Osteoarthrose). Laut Literatur (Koch et al. 2019) gibt es kein Verfahren in der Röntgendiagnostik, sowie CT- und MRT-Diagnostik, bei der Patellaluxationen gut und sicher erkennbar sind.

Behandlungsmöglichkeiten

Bei Luxationsgrad I kann ein konservativer Therapieversuch erfolgen, in erster Linie mit Muskelaufbau durch Physiotherapie. Ist ein höherer Schweregrad diagnostiziert worden, mit häufigem intermittierendem Lahmen und Laufen auf drei Beinen, wird normalerweise zu einer Operation geraten, da hier die Funktion des Gelenkes schon beeinträchtigt ist. In den meisten Fällen erfolgt die chirurgsiche Versorgung durch eine Versetzung des geraden Kniescheibenbandes inkl. Versetzung der Tuberositas tibiae und/oder eine Vertiefung des Sulcus femoris (Keilsulkoplastik). Weichteilstraffungen werden ergänzend im Operationsverfahren eingesetzt. Eine etwas speziellere Methode ist die Anbringung einer „Halbprothese“. Diese Prothese wird unter der Patella direkt auf den Oberschenkelknochen geschraubt und findet vor allem Anwendung bei starken Knorpelschäden oder einem sehr flachen Sulcus femoris. Weitere Methoden, die Anwendung finden können, sind Muskelplastiken, Faszien-und Gelenkkapselraffungen, sowie weitere Korrekturmaßnahmen am Skelett (vor allem Korrekturosteotomien der Knochenachsen). Diese erweiterten Techniken werden vor allem bei schwer betroffenen Patienten mit Gliedmaßendeformationen eingesetzt. Letztlich wird die richtige Operationsmethode individuell vom einzelnen Patienten abhängig gemacht.  

Prognose

Die Prognose des Behandlungserfolgs hängt stark von dem vorliegenden Schweregrad und den vorhandenen Degenerationserscheinungen (Knorpelläsionen etc.) der Gelenkveränderungen ab. Ein Patient mit operierter Patellaluxation hat allgemein jedoch ein gute Chance auf Heilung oder zumindest klinische Besserung. Dafür ist es jedoch auch wichtig eine ausreichende Rehabilitationszeit einzuplanen, denn es gilt in den ersten Wochen post OP eine möglichst optimale Ruhighaltung des Beines zu erzielen. Ein wichtiger Bestandteil der Heilung und des Wiederaufbaus der Muskulatur stellt zudem die unterstützende Physiotherapie dar, die bereits kurz nach der Operation beginnen sollte.

Osteochondrosis dissecans

OCD

Die OCD ist eine multifaktoriell verursachte Erkrankung des wachsenden Skeletts und führt in erster Linie zu einer Knorpeldegeneration. In der Folge entsteht in der Regel eine Schädigung des darunterliegenden Knochens. Die Ursache liegt in einer Störung der enchondralen Ossifikation, also in der Umwandlung von mesenchymalem Bindegewebe über die Zwischenstufe des Knorpelgewebes hin zu Knochengewebe. Diese Form der Verknöcherung, die in den Epiphysenfugen (Wachstumsfugen) abläuft, erfolgt von zentral aus der Knorpelmatrix heraus. Kommt es während dieses Vorganges zu einer Störung, kann dies zu einer Degeneration der Knorpelsubstanz und sekundär des subchondralen (unterhalb des Knorpels gelegenen) Knochens führen. Förderlich für die Entstehung dieser Erkrankung, neben genetischen Einflüssen, ist unter anderem ein zu hoher Energiegehalt des Futters mit übermäßigem Gehalt an Calcium, Phosphat und Vitamin D, da sich hierdurch der Gelenkknorpel verdicken (hypertrophieren) kann, anstatt wie planmäßig zu kalzifizieren. Hormonelle Imbalancen zählen ebenfalls zu den verursachenden Faktoren der OCD. Hierbei spielen vor allem die Schilddrüsenhormone, das Somatotropin und Andro- und Östrogene eine wichtige Rolle. Ein weiterer verursachender Faktor sind Durchblutungsstörungen von Epiphysenarterien, die zu einer Abgrenzung des nekrotischen, also abgestorbenen Knorpelgewebes im Rahmen der enchondralen Ossifikation führen können. Im weiteren Verlauf, nachdem es zu Zusammenhangstrennungen im Knochen-Knorpelbereich gekommen ist, treten Entzündungsreaktionen auf. Verursacht werden diese schmerzhaften Entzündungen durch den Kontakt der Synovia, also der Gelenksflüssigkeit/-schmiere, mit dem subchondralen, freiliegenden Knochen. Treten zusätzlich abgelöste Knorpelfragmente auf, spricht man von einer Osteochondrosis dissecans. Diese Fragmente, auch Dissekate oder umgangssprachlich „Gelenkmäuse“ genannt, können mineralisieren, zu Schmerzen im Gelenk und Lahmheiten führen. Sogenannte Prädilektionsstellen, also Bereiche des Skeletts, an denen vermehrt eine OCD auftritt, sind vor allem konvexe Gelenkflächen, Epiphysenfugen und Apophysenfugen.

Der typische Patient

Grundsätzlich kann jeder Hund unabhängig von seiner Rasse die Krankheit im Laufe seines Wachstums entwickeln, sofern verursachende Faktoren vorliegen. Eine OCD tritt jedoch gehäuft bei hochgewachsenen Rassen auf, die vermutlich auch eine genetische Prädisposition aufweisen. Hierzu zählen die Deutsche Dogge, der Rottweiler, der Boxer, der Deutsche Schäferhund, der Golden Retriever, der Neufundländer und der Labrador. Je nach Lokalisation sind laut Studien verschiedene Zeitpunkte bekannt, an denen die Erkrankung erstmals diagnostiziert werden kann (im Alter von 4-8 Monaten). Meist erfolgt die Diagnose eines klinisch betroffenen Patienten aber frühestens nach dem 6. Monat. Manifeste Lokalisationen sind das Ellbogengelenk, das Schultergelenk, das Sprunggelenk oder das Kniegelenk.

Die Folgen

Die OCD kann sehr schmerzhaft für den Patienten sein und zu einer deutlichen Lahmheit führen. Dies ist meist der Zeitpunkt der ersten Vorstellung in der Klinik. Leider können auch zum Zeitpunkt der Erstvorstellung bereits irreversible Schäden eingetreten sein, die dauerhafte Bewegungseinschränkungen verursachen. Daher ist eine schnelle Diagnosestellung und zeitnahe Therapie erstrebenswert für eine optimale Behandlung.

Symptome

Das erste sichtbare Symptom ist eine Gangbildveränderung des Hundes. Tritt eine Lahmheit in jungem Alter auf, kann dies ein Anzeichen für eine beginnende OCD sein. Häufig kommt auch eine Bewegungsunlust hinzu. Darüber hinaus können angeschwollene Gelenke durch Ergüsse, eine Hyperextension (Überstreckung) des Gelenkes und das Vermeiden bestimmter Bewegungen auf eine OCD hindeuten.

Diagnose

Nachdem die Gelenke der betroffenen Gliedmaße abgetastet und auf Schmerzhaftigkeit und eine veränderte Bewegungsfreiheit untersucht wurden, erfolgt zunächst eine konventionelle Röntgenuntersuchung. Da das Krankheitsbild meist bilateral auftritt bzw. bilateral Läsionen vorliegen können, werden häufig beide Gliedmaßen geröntgt. Im Schultergelenk kann eine Abflachung des Oberarmkopfes sichtbar werden sowie in einigen Fällen kalzifizierte Corpora libera (Gelenkkörper). Sekundär können Osteoarthrosen auffallen. Zur Beurteilung des Knorpels sind vor allem Magnetresonanztomographie-Aufnahmen (MRT) das Mittel der Wahl zur weiteren Begutachtung.

Beim Ellbogengelenk werden standardmäßig vier Aufnahmen angefertigt, um das Gelenk optimal darstellen zu können. Nicht eindeutig zu diagnostizierende Fälle können durch Computertomographie (CT), MRT oder einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung) ergänzt werden.

Am Knie werden meist zwei Projektionen des lateralen und medialen Condylus femoris (Gelenkfortsatz des Oberschenkelknochens) angefertigt. Auch hier zeigt sich eine Abflachung der Gelenkoberfläche oder ein konkaver subchondraler Knochendefekt. Viel seltener sieht man mineralisierte Knorpelschuppen.

Am Sprunggelenk sieht man neben einer Veränderung am mittigen Rollkamm des Sprungbeins auch seltener eine Abflachung des seitlichen Rollkamms des Sprungbeins. Auch Knorpelschuppen sind, wenn sie mineralisiert sind, zu erkennen. Ein CT kann die Diagnose noch untermauern und die exakte Lokalisation darstellen, da dies im Röntgen oft schwieriger ist als in den anderen Gelenken.

Behandlungsmöglichkeiten

Falls die Erkrankung in einem frühen Stadium erkannt wird, der Hund also noch unter sechs Monaten alt ist und röntgenologisch keine Hinweise auf eine OCD darstellbar sind, ist eine Option zunächst der konservative Therapieansatz. Dieser beinhaltet eine strikte Ruhighaltung mit so wenig Bewegung wie möglich über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten. Ergänzend erfolgt eine Ernährungsumstellung mit dem Ziel die Energie- und Nährstoffzufuhr an den Bedarf des Hundes anzupassen. Auch entzündungshemmende Medikamente können verabreicht werden, wobei beachtet werden sollte, dass sich der Hund in diesem Fall über seine Schmerzgrenze hinaus bewegen kann. Aus diesem Grunde sollte die schmerzstillende Medikamentengabe gut abgewogen werden.  

Im Falle eines fortgeschrittenen Stadiums mit röntgenologisch Befunden und Knorpelfragmenten stehen operative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Diese zielen auf eine Entfernung der Knorpelschuppe, des Dissekats, ab. Der darunterliegende Knochen wird zusätzlich einer Kürettage unterzogen, also einer Ausschabung des abgestorbenen Gewebes im Zuge einer Arthrotomie oder Arthroskopie. Dadurch kann sich durch eine Glättung des Knochens Faserknorpel bilden und der Defekt besser abheilen. Es stehen somit zwei chirurgische Optionen zur Verfügung, den Gelenkschaden zu erreichen: die Eröffnung der Gelenkkapsel (Arthrotomie) und der minimalinvasie Zugang (Arthroskopie). Die Wahl der Methode hängt unter anderem von dem betroffenen Gelenk, der Lokalisation des Defektes und der Vorliebe des Chirurgen ab.

Verhalten nach OP

Wichtig ist eine Ruhigstellung des Hundes über einen Zeitraum von mindestens sechs bis zwölf Wochen, um eine optimale Ausheilung zu erzielen. Dies bedeutet, ein strikter Leinenzwang für Spaziergänge, die allerdings so kurz wie möglich gehalten werden sollten. Zum anderen wird begleitend, auch um einem Muskelschwund entgegenzuwirken und die Beweglichkeit wiederherzustellen, eine Physiotherapie empfohlen.

Prognose

Die Prognose muss je nach Schweregrad und Lokalisation der OCD unterschiedlich formuliert werden. Im Schultergelenk ist sie oftmals günstig, wobei auch hier mit zum Teil fortschreitender Arthrose gerechnet werden muss, ohne jedoch unbedingt eine Lahmheit zu induzieren. In den anderen Gelenken (Ellbogen-, Sprung- und Kniegelenk) führt die OCD zu deutlicheren Beschwerden und Lahmheiten. Durch eine Operation kann jedoch häufig eine Besserung erreicht werden. Die Abwägung einer Behandlungsoption zwischen konservativer Therapie vs. Chirurgie fällt aufgrund der besseren Prognose zugunsten der operativen Eingriffe aus, da hiernach weniger erneute Lahmheiten und fortschreitende Degenerationen des Gelenkes auftreten.

Einführung Wachstumsstörungen

Überblick

Es gibt verschiedenste Ursachen, die einer Wachstumsstörung zugrunde liegen können. Unter anderem sind dies Fütterungsmängel, hervorgerufen durch zu wenig Futter oder einer schlechten Futterqualität. Des Weiteren können bestimmte Erkrankungen das Wachstum verzögern. Hierzu zählen z.B. Herzerkrankungen mit angeborenen Anomalien des Herzens, außerdem Leberfunktionsstörungen (portosystemische Gefäßanomalien und Glykogenspeicherkrankheiten), Erkrankungen der Speiseröhre (z.B. angeborene Speiseröhrenerweiterung, Megaösophagus), gastrointestinale Störungen, das heisst Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt, wodurch es in der Folge zu Malabsorption und Maldigestion kommt (mangelhafte Aufnahme von Nährstoffen und Substraten aus dem Speisebrei sowie Störung der Nährstoffspaltung). Weitere Ursachen für ein verzögertes Wachstum können auch Endokrinopathien (Hormonstörungen) wie Diabetes mellitus oder Hypothyreose sein oder Nierenerkrankungen. Und auch Mukopolysaccharidosen, die zu den lysosomalen Speicherkrankheiten zählen, führen zu Skelettdeformitäten und einem Zwergwuchs, sind allerdings sehr selten anzutreffen.

Eine nutritiv verursachte Stoffwechselstörung, die zu einer Wachstumsstörung führt, ist beispielsweise eine Spurenelement-Imbalance, wie ein Kupfermangel. Dabei verändern sich die Wachstumsfugen. Außerdem ist bei diesem Mangel eine erhöhte Brüchigkeit der Knochen sowie eine Osteopenie, also eine verringerte Knochendichte zu beobachten, wie sie bei der Osteoporose vorzufinden ist. Ebenso haben auch Vitamin-Imbalancen Auswirkungen auf das Wachstum. Ein Vitamin A-Mangel kommt beispielweise auch bei Hunden vor. Dadurch ist der Knochenumbau beeinträchtigt und führt beispielsweise am Schädelknochen und Gehirn zu Deformitäten. Das andere Extrem - eine Vitamin A-Vergiftung - kann wiederum vor allem bei Katzen zu verkürzten Gliedmaßen sowie Osteoporose und Osteophytenbildung führen.

Knochenzysten

Die Erkrankung und ihre Symptome

Die Knochenzysten zählen zu den Chondrodysplasien. Sie treten vor allem an den langen Röhrenknochen, aber auch an Wirbelkörpern oder den Beckenknochen auf und sind mit Flüssigkeit gefüllte, bindegewebige Hohlräume. Sie kommen vereinzelt, in höherer Anzahl oder umgeben von einem Gefäßaneurysma mehrkammerig vor. Neben Wachstumsstörungen können auch Frakturen als Folge der Zysten beobachtet werden. Die einzeln auftretenden Zysten am Knochen können durch eine seröse Flüssigkeit beschrieben werden. Sie zeigen ein umfangreiches Wachstum. Aneurysmatische Knochenzysten, die zu den arteriovenösen Missbildungen zählen, sind deutlich seltener. Sie wachsen zudem langsamer. Folgen sind vor allem Kortexverdünnung (Rinde der Knochen) und Auftreibung der Knochen. Generell können Knochenzysten durch ihr umfangreiches Wachstum zu starken Veränderungen des Knochens sowie Frakturen und vor allem Schmerzen führen.

Der typische Patient

Einzelne umfangreiche Knochenzysten treten am häufigsten bei großen Hunderassen bis 1 Jahr auf, sind im Allgemeinen jedoch selten. Zysten in höherer Anzahl, verteilt auf mehrere Knochen, findet man beispielsweise vermehrt beim Dobermann. Bei dieser Rasse wird auch eine genetische Komponente vermutet, ebenso beim Bobtail. Aneurysmatische Knochenzysten treten meist etwas später auf, nach dem 1. Lebensjahr. Auch Hunde, die an OCD (Osteochondrosis dissecans) leiden, erkranken häufiger an Knochenzysten. 

Diagnose

Die Diagnose kann durch eine Röntgenuntersuchung sowie Entnahme einer Biopsie gestellt werden. Im Röntgenbild zeigen sich rundliche, den Knochen zersetzende Auftreibungen mit einer dünnen Kortikalis (Knochenrinde). Da es auch selten zu einer malignen Entartung der aneurysmalen Zysten kommen kann, werden Biopsien zur weiteren Diagnostik genutzt.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Therapie der Wahl ist eine operative Entfernung des Knocheninhaltes, eine sogenannte Kürettage, mit anschließendem Einfüllen von Spongiosa (schwammartig aufgebaute Knochenbälkchen aus dem Inneren des Knochens). Die Spongiosa ist dabei an anderer Stelle des Skeletts entnommen worden und nicht-fremde Spongiosa (autolog). Aneurysmale Zysten können auch mittels En-bloc-Resektion mit anschließendem Wiederherstellen der Knochenstruktur therapiert werden.

Prognose

Werden die Knochenzysten früh erkannt und eine Behandlung frühestmöglich begonnen, ist die Prognose als gut einzuschätzen.

Multiple kartilaginäre Exostosen

Die Erkrankung und ihre Symptome

Zu den Chondrodysplasien zählt neben einem Zwergwuchs/Minderwuchs auch die Erkrankung der multiplen kartilaginären Exostosen. Sie zeigen sich äußerlich als runde Umfangsvermehrungen, die wie der Name schon sagt, an vielen Körperstellen vorkommen und partielle Verknöcherungen darstellen, die initial ein schnelles Wachstum aufweisen. Eine vererbbare Komponente wird vermutet.
An den betroffenen Stellen tritt eine Störung der enchondralen Ossifikation mit einer übermäßigen Knorpelproduktion auf. Diese findet man nicht nur an den langen Röhrenknochen, sondern auch an Wirbelkörpern oder Rippen und dort vor allem an den Wachstumsfugen, meist in der Nähe zu enchondralen Ossifikationszentren. Sie können dann zu mechanischen Irritationen benachbarter Weichteile, Gefäße sowie Nerven führen. Ihr Wachstum stoppt meist simultan mit der Beendigung des Skelettwachstums (circa mit 13 Monaten). Sie sind somit gutartige Zubildungen der Knochen.

Der typische Patient

Sowohl Hunde als auch Katzen sind betroffen. Vermutet wird eine autosomal-rezessive Erbkrankheit. Die Erkrankung tritt im Wachstum bis zur Skelettreife auf und somit selten über den 13. Lebensmonat hinaus.

Diagnose

Die Veränderungen zeigen sich vor allem im Röntgenbild als Vorwölbungen an den besagten Knochen, meist sind sie rundlich oder sogar blumenkohlartig. Ihre äußere Hülle, bestehend aus kortikalem Knochen, ist dünn und glatt. Auch histologisch können Sie untersucht werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Die multiplen kartilaginären Exostosen können bei geringer Beeinträchtigung mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln sowie Glukokortikoiden behandelt werden. Haben sie jedoch größere Auswirkungen, wie beispielsweise Lahmheit oder Paralyse, sollte eine chirurgische Resektion in Betracht gezogen werden. Auch eine zukünftig mögliche Entartung der Exostosen ist möglich. Daher ist es wichtig diese weiterhin zu beobachten.

Prognose

Die Prognose bei multiplen kartilaginären Exostosen ist als gut bis ungünstig, je nach Lokalisation, Operabilität und Größe, zu bewerten. Bei kleineren Umfangsvermehrungen ist der Verlauf meist stumm. Größere Verknöcherungen, die in einer höheren Anzahl und einer ungünstigen Lokalisation vorzufinden sind, können zu Lahmheiten und Lähmungen führen.

Genu valgum (X-Bein-Stellung des Kniegelenks)

Die Erkrankung und ihre Symptome

An der Hintergliedmaße tritt das Genu valgum, also eine X-Bein-Stellung im Kniegelenk, auf. Verursacht wird diese Skelettdeformation durch ein verzögertes Knochenwachstum an der lateralen Wachstumsfuge des Gelenkfortsatzes des Oberschenkels, mit gleichzeitig normal verlaufendem Wachstum der medialen Wachstumsfuge am Gelenkfortsatz. Eine genaue Ursache ist noch nicht bekannt, es wird jedoch eine starke kalzium- und proteinreiche Ernährung als Bestandteil bzw. Faktor für die Entstehung der Erkrankung vermutet. Das mediale Seitenband wird dabei vermehrt gedehnt, wohingegen der Außenminiskus einem zu starken Druck unterliegt. Folgen können in dem beteiligten und angrenzenden Gelenken arthrotische Veränderungen sein. Ebenso kann es durch eine Entlastung bzw. Fehlbelastung der Hintergliedmaßen zu Hüftgelenksdysplasien und Patellaluxationen kommen.

Der typische Patient

Das Genu valgum tritt vermehrt bei großen Hunderassen auf (z.B. Irischer Wolfshund oder Bernhardiner…).

Diagnose

Es wird meist schon im Welpenalter ersichtlich und kann in der Praxis durch eine Gangbildanalyse, Adspektion und Palpation des Gelenkes und eine Röntgenuntersuchung diagnostiziert werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Beim Genu valgum sind chirurgische Methoden vielversprechend. Eine konservative Therapie mit einer Senkung der Protein- und Vitamin-D-Zufuhr ist nur in einem sehr frühen Stadium der Erkrankung aussichtsreich. Chirurgische Methoden, die zur Anwendung bei geschlossenen Wachstumsfugen kommen, sind beispielsweise Korrekturosteotomien des Oberschenkels. Jedoch sind auch Methoden am noch wachsenden Jungtier möglich.

Prognose

Die Prognose bei der Behandlung des Genu valgum (X-Beinigkeit) fällt günstig aus und kann in einem sehr frühen Stadium erkannt, auch konservativ behandelt werden.

Hyperextensionssyndrom

Übersicht und der betroffene Patient

Das Hyperextensionssyndrom wird auch als „Durchtrittigkeit“ bezeichnet und kann sowohl im Karpalgelenk (Vorderfußwurzelgelenk) als auch im Tarsalgelenk (Hinterfußwurzelgelenk bzw. Sprunggelenk) auftreten. Eine Hyperextension, also eine Überstreckung des Gelenkes, wird im Karpalgelenk z.B. durch ein Trauma hervorgerufen. Dies sind meist Sprünge bzw. Stürze aus großer Höhe. Deutlich seltener, aber ebenfalls ursächlich beschrieben sind immunvermittelte chronische Degenerationen, die eine Ruptur der gelenkstabilisierenden Bänder begünstigen. Der auf der Vorderseite des Karpus befindliche Winkel der Gelenke ist dabei verkleinert.

Auch Endokrinopathien (Hormonstörungen) können ursächlich für das Auftreten einer Hyperextension im Gelenk sein, da es in diesem Fall ebenfalls zu einer Schädigung der Bandstrukturen kommen kann. Hierzu zählt u.a. der Hyperadrenokortizismus (Cushing Syndrom).

Des Weiteren kann es vorkommen, dass bei Welpen ein Hyperextensionssyndrom auftritt. Es wird dann auch „Bärentatzigkeit“ genannt. Hervorgerufen wird es entweder durch einen zu geringen Muskeltonus oder durch eine Schwächung des Welpen.

Wie oben beschrieben, zeigt sich die Hyperextension in einer kranialen (vorderen) Verkleinerung des Karpalgelenkwinkels, wobei sich gleichzeitig die palmare Seite (vergleichbar mit hohlhandseitig) des Mittelfußknochens dem Boden annähert.

Am Tarsalgelenk (Sprunggelenk) kommt es häufiger durch eine chronische Überbelastung des Gelenks zum Hyperextensionssyndrom, meist wurde kein akutes Trauma beobachtet. Bei Shelties und Collies ist zudem eine chronisch degenerative Ursache bekannt.

Betroffen von chronischen Überlastungen sind oftmals athletische Hunde wie beispielsweise der Greyhound. Es kommt dabei zu einer Überstreckung der plantaren Bänder mit parallel auftretenden Frakturen von Tarsalknochen. Mittelalte, übergewichtige Hunde sind von dieser Erkrankung sehr häufig betroffen.

Die „dorsale intertarsale Subluxation“ tritt hingegen sehr viel seltener auf. Hier spielt ein Trauma ebenfalls eine untergeordnete Rolle, vielmehr ist eine erhöhte Abnutzung zu beobachten. Behandelt wird sie meist durch eine Ruhigstellung mit Verband/Schiene oder bei Rennhunden mit einer chirurgischen Zuggurtung.

Anatomie Karpalgelenk

Das Karpalgelenk ist ein unvollkommenes Wechsel- oder Walzengelenk. Es setzt sich zusammen aus den Unterarmknochen (Radius, Ulna), den Vorderfußwurzelknochen (Ossa carpi) und den Mittelfußknochen (Metakarpalknochen). Daher wird es nochmals in drei Gelenkebenen unterteilt. Anatomisch von proximal nach distal (oben nach unten) befinden sich das Unterarm-Vorderfußwurzelgelenk, dann die Vorderfußwurzel-Mittelgelenke und zum Schluss das Vorderfußwurzel-Mittelfußgelenk. Am Karpalgelenk findet man viele Bänder, die für die nötige Stabilität sorgen. Zu ihnen zählen unter anderem lange innere und äußere Seitenbänder, die das gesamte Karpalgelenk vom Unterarm bis zum Metakarpalknochen überbrücken, sowie kurze Bänder, die meist benachbarte Knochen oder Knochen verschiedener Gelenkreihen miteinander verbinden. Neben diesen Bändern gibt es auch noch Faszienverstärkungen, die eine zusätzliche Unterstützung bieten. Weitere beteiligte Strukturen beim Hyperextensionssyndrom am Karpus sind der Musculus flexor carpi ulnaris (Beuger des Karpalgelenks) und der palmare Knorpel. Bei Hunden und Katzen ist der Bewegungsradius normalerweise ausgeprägter als beispielsweise bei Huftieren. Ihre Beuge- und Streckbeweglichkeit liegt bei 195 Grad und 30 Grad in seitlicher Richtung. Wobei hier auch noch einmal in der Beweglichkeit der verschiedenen Gelenkebenen unterschieden werden sollte. Die größte Beweglichkeit weist das Unterarm-Vorderfußwurzelgelenk mit 70% auf, ihm folgend liegt die Beweglichkeit beim Vorderfußwurzel-Mittelgelenk bei 25 % und beim Vorderfußwurzel-Mittelfußgelenk bei gerade einmal 5 %. Das Auftreten einer Hyperextensionsverletzung ist laut einer Studie am Karpalgelenk am häufigsten (46 %) im Vorderfußwurzel-Mittelfußgelenk, der unteren Gelenkebene, vorzufinden. Deutlich seltener kommt es zu einer Hyperextension im Unterarm-Vorderfußwurzelgelenk, der oberen Gelenkebene (ca. 10 %).

Anatomie Sprunggelenk

Das Sprunggelenk wird zum einen gebildet durch die Knochen des Unterschenkels (Tibia und Fibula, also Schienbein und Wadenbein), im mittleren Abschnitt durch die Tarsalknochen bestehend aus Sprungbein und Fersenbein, sowie Os tarsi centrale und Os tarsale I-IV, und zu guter Letzt dem Metatarsus (Mittelfuß). Auch an diesem zusammengesetzten Gelenk unterscheidet man verschiedene Gelenkebenen, am Sprunggelenk sind es vier. Von proximal nach distal sind dies das Unterschenkel-Hinterfußwurzelgelenk, die oberen Hinterfußwurzel-Mittelgelenke, das untere Hinterfußwurzel-Mittelgelenk, die Hinterfußwurzel-Zwischengelenke und die Hinterfußwurzel- Mittelfußgelenke. Jede Gelenkebene hat unterschiedliche Beweglichkeiten und Funktionen: Das Unterschenkel-Hinterfußwurzelgelenk ist funktionell ein Wechselgelenk, wobei man es nach seinen Merkmalen auch als Schraubengelenk bezeichnet. Das obere Hinterfußwurzel-Mittelgelenk zeigt zumindest bei Hund und Katze einen größeren Umfang an Dreh- und Seitwärtsbewegungen, das untere Hinterfußwurzel-Mittelgelenk, sowie die Hinterfußwurzel-Zwischengelenke und die Hinterfußwurzel-Mittelfußgelenke sind allesamt straffe Gelenke und bieten kaum Bewegungsmöglichkeiten. Auch dieses zusammengesetzte Gelenk wird durch einen starken Bandapparat gestützt. Zu diesem zählen unter anderem die langen und kurzen Seitenbänder, die sich jeweils innen (medial) und außen (lateral) befinden. Eine Ausnahme gilt es jedoch bei der Katze zu beachten, da bei ihr anstatt der langen Seitenbänder die Endsehnen des M. tibialis caudalis (Muskelanteil des tiefen Zehenbeugers) und des M. fibularis am Sprunggelenk eine unterstützende Funktion übernehmen.

Neben den langen und kurzen Seitenbändern sind zusätzlich Faszienverstärkungen sowie dorsale (den Fußrücken betreffend) und plantare (die Fußsohle betreffend) Fußwurzelbänder ausgebildet. Besonders wichtig sind bei den Fußwurzelbändern das dorsale Fächerband und das lange Sohlenband, sowie die Ligg. tarsi interosseae, letztere überbrücken den Gelenkspalt benachbarter Tarsalknochen.

Das Tarsalgelenk zeigt im Gegensatz zum Karpalgelenk der Vordergliedmaße eine stärkere gewinkelte Stellung und muss daher stabiler fixiert werden. Unter anderem wird dies auch durch den M. flexor digitalis superficialis (Oberflächlicher Zehenbeuger) erreicht, der eine sehnige Struktur aufweist. In Normalstellung sollte der Winkel im Sprunggelenk zwischen 135-165 Grad betragen.  

Die Hyperextension und ihre Folgen

Durch die Hyperextension kommt es zu einer Fehlstellung und damit einer fortwährenden Fehlabnutzung des Gelenkknorpels, die eine Arthrose zur Folge haben kann. Zudem führen die Schmerzen, die im Gelenk verspürt werden, zu einer Schonhaltung, wodurch andere Gelenke übermäßig belastet werden. Darüber hinaus fördert die Gewichtsverlagerung die Entstehung von Verspannungen und Muskelverhärtungen.

Während in der Vordergliedmaße die Krallen weniger stark durch die Überstreckungshaltung abgenutzt werden, kommt es beim Sprunggelenk meist zu einer Verkürzung der Achillessehne.

Symptome

Das typische Bild, das sich bei einer Hyperextension im Bereich des Karpus zeigt, ist eine Annäherung des Mittelfußknochens in Richtung Boden. Dies kann im stärksten Stadium zu einer plantigraden Fußung führen (Sohlengänger). Je nach Ausprägung der Biegung kann es zu einem veränderten Gangbild oder sogar starker Lahmheit kommen. Im Gegensatz dazu zeigt sich eine Hyperextension im Sprunggelenk als eine besonders steile Haltung des Gelenkes (daher ist eine Folge hier die Verkürzung der Achillessehne). Es kann dabei eine nahezu senkrechte Stellung und ein „Rückwärtswinkel“ im Sprunggelenk beobachtet werden, der zu einem veränderten Gangbild führt.

Diagnostik

Bei der Untersuchung des Vorderfußwurzelgelenkes wird dem Hund auf der Seite liegend das Gelenk überstreckt und diese Stellung mit der gegenüberliegenden Seite verglichen. Zudem wird in dieser absoluten Überstreckungshaltung vorsichtig versucht das Gelenk seitlich zu bewegen (mediolaterale Stabilität). Bei physiologischen Gelenken sollte dies nicht möglich sein, da der Karpus dann eine hohe Stabilität aufweist. Auch Frakturen im oberen (proximalen) Abschnitt der Metakarpalknochen (Mittelfußknochen) können eine Hyperextension im Karpalgelenk hervorrufen, da dort die distalen (unteren) Karpalbänder ansetzen.

Bei der Diagnostik sollte zunächst ausgeschlossen werden, dass Frakturen oder (Sub-)Luxationen vorliegen, daher wird nach einer klinischen Untersuchung zuerst einmal geröntgt, genauer gesagt ein sogenanntes Stressröntgen angewendet. Hierbei wird das Gelenk bei der Aufnahme in einer Hyperextension gehalten bzw. in einer Ab- oder Adduktionshaltung. Zudem können auch Schrägprojektionen für eine bessere Darstellung notwendig sein. Da im Röntgen keine Bänder evaluiert werden können, wird eine Kombination aus der klinischen Untersuchung mit dem Röntgenbild zur Diagnostik herangezogen. Die knöchernen Strukturen sind im Karpalgelenk sehr klein, daher wird in vielen Fällen zusätzlich ein CT notwendig, um Überlagerungen winzigster Knochen ausschließen zu können und eine bessere Übersicht zu gewinnen.

Behandlungsmöglichkeiten

Je nach zugrundeliegender Ursache bzw. Grad der Instabilität bestehen unterschiedliche Behandlungsansätze.

Ist die Hyperextension im Gelenk durch ein Trauma hervorgerufen worden, bei dem es zur Ruptur von Bändern kam, so wird meist ein Cast-Verband temporär zur Stabilisation eingesetzt, bis eine chirurgische Versorgung durchgeführt werden kann.

Bei schwerwiegender Instabilität des Gelenks muss meist eine Versteifung (Arthrodese) erfolgen. Bei dieser Methode, die auch bei Katzen eingesetzt werden kann, werden in den meisten Fällen spezielle Platten genutzt, die durch Schrauben an den beteiligten Gelenkknochen befestigt werden. Es gibt die Möglichkeit eine partielle als auch eine vollständige Arthrodese durchzuführen. Der Unterschied dieser beiden Methoden ist die Anzahl der verbundenen Gelenketagen. Bei einer partiellen Arthrodese werden ein oder zwei Gelenkebenen durch Plattensysteme versteift, meist sind dies die Vorderfußwurzel-Mittelgelenke oder die Vorderfußwurzel-Mittelfußgelenke. Bei einer vollständigen Arthrodese werden dagegen alle Gelenketagen des Karpus bzw. des Tarsus irreversibel versteift.

Eine Arthrodese ist jedoch nicht bei noch wachsenden Hunden indiziert, da hierdurch die Gefahr besteht die Wachstumsfugen zu beschädigen und dadurch eine verkürzte Gliedmaße hervorzurufen. Das Mindestalter für die Anwendung dieser Operationsmethode sollte bei sechs Monaten (je nach Rasse) liegen.

Sind nur die Seitenbänder von einem Trauma betroffen, so kann eine chirurgische Rekonstruktion einer Arthrodese vorgezogen werden. In diesen Fällen liegt allerdings keine Hyperextension, sondern eine seitliche Instabilität vor.

Generell sollten zunächst, falls bei einem Trauma vorhanden, Haut- oder Weichteildefekte chirurgisch behandelt werden. Hierzu zählen offene Frakturen mit Ablederung oder Luxationen. Eine Rekonstruktion der gelenkbildenden Strukturen und eine Säuberung der Wunden wird dabei angestrebt. Bei geschlossenem Trauma des Karpalgelenkes muss allerdings auch mit einer Schädigung der Gefäße und Nerven, die durch den Karpaltunnel verlaufen, gerechnet werden.

Bei nur geringer Instabilität bzw. prä- oder postoperativ kann wahlweise auch eine Orthese angepasst werden, um auf lange Sicht die Stellung und damit Funktion des Gelenks aufrechterhalten. Dabei kann man statische und dynamische Orthesen, als auch flexible, halbsteife bzw. vollsteife Orthesen unterscheiden.
Im Fall der „Bärentatzigkeit“ beim Welpen normalisiert sich meist die Fehlstellung durch eine steigernde Belastung im Laufe der Zeit, da keine Pathologie wie beispielsweise eine Ruptur der Bänder zugrunde liegt. Hier ist oftmals eine Physiotherapie empfehlenswert, die den Verlauf beschleunigen und begünstigen kann.

Prognose

Die Länge des Heilungsverlaufes hängt generell davon ab wie hoch der Schweregrad der Instabilität ist und welche Therapiemethode gewählt wurde. Nach einer Arthrodese kann in vielen Fällen wieder ein schmerzfreies Leben mit einer verbesserten Lebensqualität geführt werden.

Bei kleineren Verletzungen sind oftmals Orthesen das Mittel der Wahl, um das Gelenk langfristig zu stabilisieren und den optimalen Gelenkswinkel dauerhaft herbeizuführen.

Ellbogengelenkdysplasie

Ellbogengelenksdysplasie beim Hund

Die Ellbogengelenkdysplasie (ED) gehört zu den häufigsten orthopädischen Erkrankungen des Hundes. Unter diesem Begriff versteht man eine chronisch verlaufende Gelenkerkrankung, bei der es zu Imbalancen und einer gewissen Instabilität im Ellbogengelenk, genauer gesagt im Bereich der Gelenkflächen der beteiligten Knochen kommt. Eine Dysplasie beschreibt eine Fehlbildung der Strukturen, die am Ellbogengelenk beteiligt sind. Die Krankheitsentstehung ist zu großen Teilen erbliche bedingt, jedoch können viele weitere Faktoren beteiligt sein, die zur Entstehung und zum Krankheitsverlauf beitragen (zu schnelles Wachstum durch zu langes Füttern energiereichen Welpenfutters, Fettleibigkeit, häufige Überbeanspruchung, hormonelle Einflüsse, u.a). Die Erkrankung entsteht während des Wachstums des juvenilen Hundes und kann auch in jungen Jahren bereits zu Lahmheiten in den Vordergliedmaßen führen.

Das Krankheitsbild

Das Ellbogengelenk wird durch drei Knochen gebildet. Hierzu zählen der Oberarmknochen (Humerus), die Elle (Ulna) und die Speiche (Radius). Funktionell besteht das Gelenk aus drei Teilgelenken. Für eine reibungslose, optimale Bewegung des Gelenks befinden sich die Gelenkflächen kongruent (passend) zueinander und sind mit intaktem Knorpel überzogen. Es kann zu Erkrankungen des Gelenks kommen, sobald das empfindliche Zusammenspiel der einzelnen Komponenten gestört ist. Dies geschieht zum Beispiel durch Verletzungen der Wachstumsfugen oder durch  stoffwechselbedingte Störungen, die das Knochenwachstum beeinträchtigen (ein Nährstoffmangel oder eine Nährstoffüberversorgung).

Unter den Begriff der Ellbogendysplasie werden verschiedene Ausprägungsformen zusammengefasst. Hierzu zählt unter anderem der „Fragmentierte Processus coronoideus medialis ulnae“ (FPC), bei dem es zu einer Ablösung eines Knochenfortsatzes (Kronfortsatz/Processus coronoideus) an der Elle kommt. Dieser Fortsatz verknöchert erst in einem Alter von 4-5 Monaten. Eine Stufenbildung im Gelenk führt vermutlich zu einer Überbelastung der Elle und damit zum Abbrechen dieses Knochenfortsatzes.

Des Weiteren zählen zur Ellbogendysplasie die Osteochondrosis dissecans des Condylus humeri medialis (OCD) (Knorpelbildungsstörung an der Gelenkfläche des Oberarmknochens), sowie die Inkongruenz, die humero-ulnar, radio-ulnar und an der Incisura trochlearis (sichelförmige Vertiefung an der Elle) vorkommt und eine Stufenbildung zwischen den einzelnen Knochen bedeutet. Der „isolierte Processus anconeus“ (IPA, kleiner Fortsatz an der oberen Elle) kommt zustande, wenn sich die Wachstumsfuge dieses Fortsatzes nach 4-6 Monaten nicht wie vorgesehen verschließt. Die fehlende Verknöcherung führt dann zu einem lockeren Knochenstück im Gelenk und unbehandelt zu Problemen.

Der typische Patient

Häufig betroffen von einer ED sind vor allem junge Hunde großer und mittelgroßer Rassen mit einer kompakten Körperform. Das Alter der Hunde, in dem die Erkrankung und Lahmheit sichtbar wird, liegt bei etwa 6-18 Monaten.

Die Folgen

Durch die Veränderungen im Gelenk kommt es  lokal zur Überbelastung an den beteiligten Gelenkstrukturen, was langfristig zur Arthrose führen kann.. Die Arthrose kann man je nach Ausprägung in verschiedene Schweregrade einteilen. Durch die Inkongruenz und Knorpelschäden und um die Instabilität im Gelenk auszugleichen, kommt es in der Folge oft zur Bildung von Osteophyten, knöchernen Ausläufern an den Knochenrändern. Dadurch wird die Beweglichkeit eingeschränkt und Gelenkentzündungen mit Schmerzen sind die Folge. Dies äußert sich in Schwellungen und vermehrter Gelenkfüllung.

Symptome

Erstes äußerlich sichtbares Anzeichen dieser Erkrankung ist eine Lahmheit der betroffenen Vordergliedmaße mit einer Bewegungsunlust des Junghundes. Die Lahmheit verstärkt sich unbehandelt im Laufe der Zeit und kann sogar zur vollständigen Entlastung der Gliedmaße führen. Gleichzeitig ist oftmals während der Bewegung eine Außenrotation des Ellbogengelenks zu erkennen, was die normale Belastung des schmerzenden Gelenkes verhindern soll. Es kommt darüber hinaus häufig zu einem Anschwellen des betroffenen Gelenks (entzündungsbedingter Erguss im Gelenk). Eine länger bestehende Lahmheit bzw. vollständige Entlastung der Gliedmaße führt in der Folge zur Muskelatrophie.

Diagnose

Die Verdachtsdiagnose kann nach der Anamnese (Aufnahme der Krankengeschichte), der klinischen und der anschließenden orthopädischen Untersuchung gestellt werden. Um eine sichere Diagnose zu erheben, ist allerdings die Durchführung von bildgebenden Verfahren notwendig. Anhand gut gelagerter und belichteter Röntgenbilder kann in vielen Fällen der Verdacht auf eine ED erhärtet werden. Indirekte Anzeichen, die auf dem Röntgenbild sichtbar werden, sind Arthrosebildung und Sklerose (vermehrte Kalzifizierung). Direkte Anzeichen sind Fragmente und eine fehlende Abgrenzbarkeit, sowie Deformation der Knochenfortsätze. Im offiziellen Zuchtröntgen kann auch der Grad der Ellbogendysplasie bestimmt werden (Grad 0-3). Zusätzlich oder anstatt der Röntgenuntersuchung ist ein vielen Fällen, vor allem zur Operationsplanung, eine Computertomographie (CT) indiziert. Des Weiteren zählt auch die Arthroskopie (Gelenkspiegelung) zu den diagnostischen Mitteln, die zum Einsatz kommen kann. Dabei kann in einigen Fällen gleichzeitig eine Therapie erfolgen.

Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Art und Umfang der Krankheitsausprägung sowie Alter des Hundes, gibt es verschiedene Operationstechniken, die zur Behandlung zur Verfügung stehen. Bei geringen Symptomen kann auch konservativ behandelt werden. Hierzu zählt eine angepasste Schmerztherapie,  Gewichtsmanagment, Physiotherapie oder auch intraartikuläre Injektionen. In vielen Fällen muss jedoch eine chirurgische Intervention erfolgen. Abhängig von der Erkrankungsform („isolierter Processus Anconeus“ (IPA), Osteochondrosis dissecans (OCD) oder „fragmentierter Processus coronoideus medialis ulnae“ (FCP)) ist eine passende Operationstechnik zu wählen. Bereits vorhandene Gelenkschäden können nicht mehr rückgängig gemacht werden. Es gilt jedoch weitere Folgeschäden zu minimieren. Eine der häufigsten Operationen beim fragmentierten Processus coronoideus stellt die Arthrotomie (Gelenkeröffnung) dar, bei der Fragmente entfernt und eine subtotale Koronoidektomie durchgeführt werden kann. Diese Operation ist oft auch minimalinvasiv mittels Arthroskopie möglich.

Prognose

Ein frühzeitiges Einschreiten in den Krankheitsverlauf, vor der Entstehung größerer Gelenkschäden, verbessert die Prognose in vielen Fällen. Eine bereits vorhandene Arthrose kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, jedoch sollten bei diesen Patienten schmerzlindernde Maßnahmen durchgeführt werden. Durch die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten (chirurgisch und konservativ) kann die Erkrankung nicht geheilt werden, aber die Lebensqualität der Hunde kann deutlich verbessert und der Erkrankungsprozess hinausgezögert werden.

Hüftgelenksdysplasie

HD beim Hund

Die Hüftgelenksdysplasie gehört neben der Ellbogengelenksdysplasie zu den häufigsten orthopädischen Erkrankungen des Hundes. Sie stellt eine Fehlbildung innerhalb der Verbindung zwischen Beckenpfanne und Oberschenkelkopf dar, die sich u.a. in einer Instabilität äußert. Ebenso wie die ED hat auch die Hüftgelenksdysplasie einen genetischen Hintergrund. Diese genetische Veranlagung führt nicht unbedingt zu einer Erkrankung, sondern es müssen verschiedene äußere Umweltfaktoren hinzukommen, damit die Dysplasie zur Ausprägung kommt. Da es möglich ist, dass eine HD auf die nächste Generation vererbt wird, sollten die Hüftgelenke der Hunde, mit denen gezüchtet werden soll, röntgenologisch untersucht werden. Dabei können verschiedene Ausgangssituationen vorliegen. Beispielsweise können die Knochenanteile des Hüftgelenks fehlerhaft angelegt sein oder es kann erst im Verlaufe des Wachstums zu einer fehlerhaften Entwicklung der Gelenkanteile kommen.

Die Anteile, die das Hüftgelenk bilden, sind dabei zum einen die Beckenpfanne (Acetabulum) und der Oberschenkelkopf (Femurkopf), der sich in das Acetabulum einschmiegt und mit diesem artikuliert und zum anderen die weichen Gelenkanteile. Das Hüftgelenk bildet dabei ein Kugelgelenk (Articulatio sphaeroidea). Die Gelenkflächen sind im intakten Zustand mit glattem Knorpel überzogen. Innerhalb des Gelenkspalts befindet sich die Synovia, auch Gelenkschmiere genannt, die zur reibungslosen Bewegung beiträgt und den Knorpel der Gelenkflächen ernährt. Zu den weichen Gelenkanteilen zählen die beteiligte Muskulatur, die Gelenkkapsel und der Bandapparat, mit dem Femurkopfband (Ligamentum capitis ossis femoris), einem Ergänzungsband (Ligamentum accessorium acetabuli) und einem Verstärkungsband (Ligamentum transversum acetabuli). Der Bandapparat hat weniger eine stützende Funktion, als vielmehr die Aufgabe den Bewegungsradius im Gelenk zu limitieren und einzugrenzen. Die Muskulatur hat die Funktion das Hüftgelenk zu beugen und zu strecken, ein- und auswärts zu drehen und dabei die Gelenkkapsel zu stützen. Die Muskulatur des Hüftgelenks kann dabei in vier lokalisierte Muskelgruppen unterteilt werden. Hierzu zählen die äußere Hüft- und Kruppenmuskulatur, die mediale Oberschenkelmuskulatur, die Hinterbackenmuskulatur und die tiefe Hüftgelenksmuskulatur.

Der typische Patient

In Studien konnte kein bestimmter Phänotyp klar definiert werden. Dies lässt darauf schließen, dass mehrere Genorte an der Erkrankung beteiligt und für deren Entstehung ursächlich sind. Eine hohe Heritabilität (Erblichkeit) ist ein entscheidender Faktor, der in der Zucht berücksichtigt werden sollte, um die Ausbreitung und den Schweregrad der HD weiter einzudämmen (züchterische Selektion). Trotz der Studienergebnisse zeichnet sich die Tendenz ab, dass häufiger Hunde großwüchsiger Rassen betroffen sind. Dies schließt jedoch die Erkrankung kleiner Hunderassen nicht aus.

Die Veränderungen und dessen Folgen

Das Femurkopfband zeigt sehr früh eine Längenänderung. Es führt nach kurzer Zeit dazu, dass sich der Oberschenkelkopf (Femurkopf) in einer sogenannten Subluxationsstellung, also einer nicht mehr optimalen Lage in der Beckenpfanne befindet und unvollständig „ausgerenkt/ausgekugelt“ wird. Diese Veränderungen entwickeln sich schon sehr früh im Leben des Hundes und beeinflussen das weitere Knochenwachstum der Gelenkpfanne. Dies ist dann röntgenologisch erkennbar (Abflachen der Gelenkpfanne und Subluxation des Oberschenkelkopfes). Die dadurch entstehende Fehlbelastung zeigt sich auch in Schäden am Gelenkknorpel, die sogar zu sogenannten Pfannenrandfrakturen führen können. Die Beckenpfanne wird weiter abgeflacht und als Kompensation des Körpers entwickeln sich im Folgenden Osteophyten, Knochenneubildungen am Rand der Gelenkflächen. Im Knochengewebe und in der gesamten Gelenkkapsel können sich Entzündungen entwickeln, die schließlich zu Arthrosen führen (Coxarthrose). Die Ausweich- und Fehlbewegungen können andere Strukturen des Körpers belasten und auch dort zu Problemen führen.

Symptome

Die Hunde mit einer HD werden in der Klinik meist mit einer spontanen Lahmheit und einem typischen Gangbild vorgestellt, bei der sich die Hüfte vermehrt nach innen und außen bewegt, dieses Gangbild wird auch „Marilyn-Monroe-Gang“ genannt. Erste Anzeichen einer HD können sich bereits im Alter von fünf bis acht Monaten zeigen. Wobei sich die Symptome je nach Ausprägung und Stadium der HD unterscheiden. Bewegungsunlust, eine Schmerzhaftigkeit im Hüftbereich und Schwierigkeiten beim Aufstehen sind außerdem zu beobachten. Eine länger andauernde Entlastung der Hintergliedmaße führt dann oft zusätzlich zur Atrophie (Schwund) der Muskulatur im Kruppen- und Oberschenkelbereich. Die Festigung der Diagnose umfasst neben den klinischen Symptomen auch weitere orthopädische Tests und Röntgenaufnahmen.

Diagnose

Nachdem die Anamnese der Krankheitsgeschichte aufgenommen wurde, erfolgt im Anschluss eine Lahmheitsdiagnostik, bei der das Gangbild an einer kurzen Leine analysiert wird. Hierbei zeigt sich oft schon das typische Schwingen des Beckens zu den Seiten, welches ein Hinweis auf eine Lockerheit des Hüftgelenks darstellt.  Zudem wird sich die Muskulatur angeschaut und auf eventuellen Schwund untersucht. Der nächste Schritt ist die Palpation (Tasten) der Hüftregion und ihrer vorhandenen Triggerpunkte. Hierbei zeigen sich beispielsweise ein erhöhter Muskeltonus oder Ausweichbewegungen, die auf Schmerzen hindeuten können. Um eine Lockerheit im Gelenk weiter abzuklären, steht der Ortolani-Test zur Verfügung, der in Sedation durchgeführt wird. Bei einem positiven Ergebnis, also einer Bestätigung der HD, kann der Oberschenkelkopf aus der Beckenpfanne subluxiert werden und beim Lösen des Oberschenkels durch ein Klickgeräusch in die Pfanne zurückgleiten. Ein weiterer wichtiger Bestandteil bei der Diagnose sind die Röntgenaufnahmen des Hüftgelenks, bei der die einzelnen Strukturen des Gelenks beurteilt werden. Kriterium ist hierbei u.a. der sogenannte Norberg-Winkel. Die Hüftgelenksdysplasien werden dann anhand einer Klassifizierung in entsprechende Schweregrade eingeteilt. Um auch schon sehr früh in der Entwicklung des Hundes eine HD ausschließen bzw. diagnostizieren zu können wird die sogenannte PennHIP-Methode nach Smith angewendet, die schon ab der 16. Lebenswoche des Hundes Aufschluss über die Gelenkstrukturen geben kann. Auch diese Untersuchung wird in Sedation durchgeführt und untersucht eine Lockerheit im Gelenk.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Hüftgelenksdysplasie wird mittels chirurgischer und nicht-chirurgischer Maßnahmen behandelt. Eine konservative Therapie zielt darauf ab, die Schmerzen zu mindern und Entzündungen zu hemmen sowie das Entstehen einer Arthrose zu verlangsamen. Darunter versteht man beispielsweise die Option einer Gewichtsanpassung/-reduktion, Gabe von Analgetika (Schmerztherapie) sowie eine Physiotherapie. Chirurgisch stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, u.a. als Ultima ratio die Femurkopf und - halsresektion (FKHR) sowie die TEP, also die Hüftgelenks-Totalendoprothese, bei der das Gelenk komplett ersetzt wird. Zudem kann eine „Doppelte Beckenosteotomie“ (DPO) oder eine „Triple pelvic osteotomy“ (TPO) bei Welpen und Junghunden durchgeführt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer Symphysiodese, die Einfluss auf das Knochenwachstum im Becken noch junger Hunde bis ca. fünf Monate nehmen kann.

Prognose

Ohne Behandlung ist die Prognose für die Hüftgelenke als vorsichtig bis schlecht einzuschätzen, da sich die Symptomatik mit Zunahme des Alters weiter verschlechtern kann. Durch das frühzeitige Erkennen der Erkrankung und angepasster Therapie kann jedoch die Lebensqualität erhöht und die Symptomatik in vielen Fällen verbessert werden.

Frakturen

Übersicht

Frakturen kommen bei unseren Kleintieren recht häufig vor, beispielsweise aufgrund mechanischer oder traumatischer Einflüsse. Liegt zudem eine Krankheit der Knochen vor, wodurch deren Festigkeit abnimmt, kann eine Fraktur leichter entstehen. Hierzu zählen z.B. die Osteoporose, die auch Knochenschwund genannt wird, die Osteogenesis imperfecta (Glasknochenkrankheit), die Osteodystrophia fibrosa (Stoffwechselerkrankung mit Hyperparathyreoidismus) oder die Osteomalazie (gestörter Knochenstoffwechsel).

Knochenbrüche können je nach ihrer Morphologie in verschiedene Kategorien eingeteilt werden. So kann z.B. der Röhrenknochen quer (Querfraktur) oder längs gebrochen sein (Längsfraktur oder Sagittalfraktur). Weiterhin sind auch schräg verlaufende Frakturkanten möglich, wie bei Spiralfrakturen, die durch Rotations- bzw. Torsionskräfte zustande kommen. Der Frakturspalt nimmt hier einen spiralförmigen Verlauf. Zudem kann ein Knochen ein- oder mehrfach gebrochen sein (einfache und mehrfache Frakturen) sowie mehre Fragmente aufweisen (Trümmerfrakturen). Außerdem kann man zwischen einer offenen und geschlossenen Fraktur, Frakturen ohne und mit Gelenkbeteiligung und direkten und indirekten Frakturen unterscheiden. Indirekte Frakturen entstehen nicht am Ort der Krafteinwirkung, sondern durch Scher-, Biegungs-, Torsions- oder Stauchungskräfte. Es sind auch kleinste Mikrofrakturen möglich, beispielsweise in der primären Spongiosa, wobei hier die Knochenenden in ihrer Lage verbleiben. Diese Form der Fraktur nennt man Infraktion. Auch Haarrisse am Knochen können vorkommen, sogenannte Fissuren.
Wenn bei Jungtieren auf einer Seite des Knochens starke Biegekräfte auftreten, die zu einer Verletzung der Knochenhaut sowie teilweise der Knochenrinde führen, spricht man auch von Grünholzfrakturen.

Heilung des Knochens

Eine Fraktur kann je nach Ausgangslage bzw. Form der Fraktur auf zwei unterschiedliche Weisen heilen. Eine primäre Heilung kann erfolgen, wenn keine Spaltbildung vorliegt, wodurch Osteone direkt einwachsen können (Kontaktheilung). Unter die primäre Heilung fällt auch die Spaltheilung, die ebenso eine gute Ausgangslage für die Heilung darstellt. Diese ist möglich bei einer Fraktur ohne Verschiebung der Knochenfragmente und einem sehr geringen Frakturspalt.
Eine sekundäre Frakturheilung hingegen bedeutet einen längerer Heilungsverlauf von mindestens sechs Wochen, diese Heilungsform tritt bei Frakturen mit mehreren Fragmenten oder mit größerer Spaltbreite auf. Im Unterschied zur primären Frakturheilung wird hier zunächst ein Zwischengewebe in Form von Binde- und Knorpelgewebe, ein sogenannter Kallus, ausgebildet. Es entsteht anschließend Geflechtknochen (knöcherner Kallus), der außen von einer „Knochenmanschette“ umhüllt wird. Nach sechs Wochen wird dieser zu Lamellenknochen umgebaut und nimmt die ursprüngliche Knochenstruktur an.

Geschlossene Frakturen treten häufig nach Polytraumata auf, beispielsweise nach einem Autounfall, einem Fenstersturz, Bissen oder Schussverletzungen. Ebenso verhält es sich bei offenen Frakturen. Häufige Lokalisationen offener Frakturen sind das Schienenbein, die Speiche und die Elle, da hier das Weichteilgewebe weniger ausgeprägt vorliegt und damit der Knochen schlechter geschützt ist.

Eine geringe Durchblutung spielt bei Heilungsstörungen eine große Rolle, beispielsweise bei den sogenannten „Toy-Breed“-Hunderassen (Miniatur-Rassen).

Bei jungen Hunden und Katzen liegt die Schwachstelle für Frakturen vor allem im Bereich der Wachstumsfugen (an den Enden eines Knochens). In der Tiermedizin werden sie je nach Verlauf der Frakturlinie und der beteiligten Strukturen am Knochen in fünf unterschiedliche Typen eingeteilt (nach Salter und Harris Einteilung). Traumata können zudem auch zu einer vollständigen Ablösung eines Knochenfragments auf Höhe der Wachstumsfugen führen (Epiphysiolyse). Eine häufige Lokalisation für Verletzungen der Epiphyse ist beispielsweise die Wachstumsfuge der Elle. Grund hierfür ist ihre Form (V-Form), die das Entstehen von Verletzungen begünstigt. Von der Epiphysiolyse abzugrenzen sind sogenannte Apophysiolysen. Apophysen sind Knochenfortsätze, die primär als Hebelarm für ansetzende Muskeln, Sehnen oder Bänder fungieren und ein eigenes Ossifikationszentrum besitzen. Im Laufe des Wachstums verbinden sie sich über eine Knorpelfuge mit der Epiphyse, können jedoch auch ab und zu isoliert verbleiben. Beispiele für solche Apophysen bzw. Apophysiolysen sind der Ellbogenhöcker (Tuber olecrani) sowie der große Rollhügel (Trochanter major) seitlich des Oberschenkelkopfes.

Symptome

Liegt eine Fraktur vor, zeigen die Tiere oftmals eine hochgradige Lahmheit, da die Belastung der Gliedmaße zu großen Schmerzen führt. Je nach Lage der Fraktur kann es in Einzelfällen jedoch nur zu geringen Lahmheiten kommen. Weitere Symptome sind Schwellungen, Krepitationen oder unmittelbar zu Beginn auftretend auch Hämatome.

Diagnostik

Zunächst sollte in der Untersuchung des betroffenen Körperteils die Haut im Bereich der Fraktur in den Fokus genommen werden. Sollte sie beschädigt sein bzw. eine offene Wunde sichtbar werden, muss zunächst von einer offenen Fraktur ausgegangen werden.

Zur Bestätigung einer vermuteten Fraktur werden Röntgenbilder in zwei Ebenen und mit Einbezug der Wachstumsfugen angefertigt.

Behandlungsmöglichkeiten

Geschlossene Frakturen können zunächst mittels eines Schienenverbandes stabilisiert und ruhiggestellt werden. Offene Frakturen werden im ersten Schritt zusätzlich einer Wundbehandlung, Antibiose und Schmerzmedikation unterzogen. Zudem sollte ebenfalls eine Stabilisierung der Fraktur erfolgen. Das Ziel des Schienenverbandes ist die Stabilisierung der oberhalb und unterhalb gelegenen Gelenke sowie der Frakturstelle selbst, um eine weitere Schädigung umliegender Gewebe durch die Frakturenden sowie ein Verschieben der Fragmente zu verhindern. Der Verband ist in einigen Fällen mit einem aushärtenden Kunststoff ausgestattet, der sich der Körperkontur gut anpassen kann. Die sogenannte „Spica-Schiene“ findet zudem in speziellen Fällen ihre Anwendung, und zwar bei Frakturen oberhalb des Ellbogen- oder Kniegelenks. Da sie jedoch die Bewegung stärker einschränkt, liegt ihre Toleranzgrenze bei den Patienten deutlich niedriger (vor allem bei Katzen). Sie kann auch den Harnabsatz bei Rüden einschränken. Aus diesem Grunde wird oft statt der Spica-Schiene eine strikte Boxenruhe verordnet.

Offene Frakturen sollten schnellstmöglich durch eine Operation behandelt werden, sobald sich der Patient in einem stabilen Allgemeinzustand befindet. Sie werden zudem in verschiedene Grade eingeteilt. Mit steigendem Grad erhöht sich die Notwendigkeit einer Operation.

Konservative und operative Versorgung der Fraktur

Die Frage, die sich zu Beginn der Therapie stellt, ist die nach der besten Versorgung. Die Entscheidung für eine Behandlungsmethode richtet sich vor allem nach der Art der Fraktur und ihrer Lokalisation. Konservative Behandlungen können beispielsweise gewählt werden, wenn die Fraktur unterhalb des Ellbogen- oder Kniegelenks ohne Beteiligung eines Gelenkes vorliegt. Zudem sollten keine starken Verschiebungen der Knochenfragmente oder Trümmerbereiche vorhanden sein. Die Behandlung mittels Schienenverbänden (Gipsverband oder aushärtende Kunststoffverbände) erstreckt sich optimalerweise über mehrere Wochen. Vor allem bei starken Dislokationen der Knochenfragmente müssen vor Anlegen des Verbandes Repositionen vorgenommen werden, die meist schmerzhaft sind. Daher wird das Anlegen in Sedation/Narkose durchgeführt und durch Röntgenaufnahmen nachkontrolliert. Die Verbände werden in regelmäßigem Abstand gewechselt, bis sich ein sogenannter Kallus auf dem Röntgenbild bei der Nachuntersuchung nach ca. sechs Wochen zeigt. Anschließend wird ein Polsterverband bevorzugt, der weiterhin noch eine gewisse Stabilität und Bewegungseinschränkung gewährleistet.

Liegen hingegen Mehrfragmentfrakturen vor, bzw. eine Beteiligung von Gelenken oder Gelenkflächen oder/und eine Lokalisation oberhalb des Ellbogen- oder Kniegelenkes, sollte eine operative Behandlung gewählt werden. Auch können die Anatomie oder das Temperament eines Patienten gegen eine konservative Therapie sprechen.

Eine anatomische perfekte Rekonstruktion der Fragmente wird heutzutage in der Operation nicht mehr verfolgt, dagegen gilt nun das Prinzip der „biologischen Osteosynthese“, bei der nur die Hauptfragmente in Länge und Achse stabilisiert werden. Bei dieser Methode liegt der Vorteil in einer Wahrung der Blutversorgung des umliegenden Weichteilgewebes sowie der schnelleren Kallusbildung. Aktuell eingesetzte Implantate zur Verankerung wurden weiterentwickelt und unterstützen die Methode der „biologischen Osteosynthese“. Unter anderem wird der „Fixateur externe“ für eine geschlossene Reponierung mit extrakutaner Stabilisierung, also eine Bruchbehandlung ohne Öffnung von Weichteilgewebe an der Frakturstelle, angewendet. Bei dieser Technik werden Bohrdrähte in den Knochenfragmenten verankert und äußerlich miteinander zur Stabilisierung verbunden. Die Vorteile sind vor allem eine bessere Blutgefäßversorgung und ein geringeres Infektionsrisiko.

Auch Plattensysteme finden in der Praxis häufig Anwendung. Die sogenannte Plattenosteosynthese nutzt winkelstabile Metallplatten, die eine gute Verbindung zwischen Platte und Schrauben gewährleisten und als interne Implantate eingesetzt werden. Die Technik konnte in den letzten Jahren immer weiter verbessert werden. Die Plattensysteme werden nicht mehr direkt auf dem Knochen mit Druck verankert, sondern können einen gewissen Abstand wahren, der förderlich für die Blutgefäßversorgung des Knochens ist. Dadurch kann auch minimalinvasiv mit einem geringeren Zugang gearbeitet werden.  Besonders geeignet sind solche Plattensysteme bei Schaftfrakturen, die nur schwer reponierbar sind. Wie vorhin erwähnt, wird die Fraktur nur so weit wie nötig reponiert und stattdessen durch Muskeln und Faszien in die Knochenachse verlagert. Im Gegensatz zum Fixateur externe muss keine regelmäßige Pflege eines außen liegenden Gestells erfolgen und die Gefahr einer späteren Infektion über die Implantate ist geringer.

Verhalten nach OP

Die Rehabilitationsvariante nach operativen Eingriffen richtet sich vor allem nach der Operationsmethode sowie der Lokalisation des Bruchs. Bei Frakturen mit einer OP an den langen Röhrenknochen kann postoperativ die Rehabilitation mittels einer Physiotherapie unterstützt werden. Die genaue Vorgehensweise hängt sehr stark von dem Frakturtyp und der gewählten Therapie (Operationsmethode) ab. Innerhalb der Physiotherapie wird zu Beginn vor allem auf eine erhöhte Schmerzhaftigkeit, Bewegungseinschränkung und vermehrte Schwellung (Kältetherapie) fokussiert. TENS-Behandlung und PROM-Übungen (passive Beweglichkeitsübungen) finden in den ersten drei Wochen nach Operation ihre Anwendung. Außerdem können Muskelverspannungen durch Massagen der Rückenmuskulatur und/oder Gliedmaßenmuskulatur ergänzend durch den Physiotherapeuten gelöst werden. Nachfolgend kann eine Unterwassertherapie auf einem Unterwasserlaufband, sofern kein Fixateur externe eingesetzt wurde, begonnen werden. Nach 4 und 8 Wochen post OP wird meist ein Kontrollröntgen durchgeführt.

Liegt die Fraktur jedoch an der Wirbelsäule, muss mit größerem Bedacht behandelt und meist zunächst eine „Käfigruhe“ eingehalten werden.

Bei Katzen sollte versucht werden eine Käfig- oder Zimmerruhe einzuhalten, um Spielen und Springen zu vermeiden.

Regelmäßige Röntgenkontrollen sowie klinische Kontrolluntersuchungen, vor allem beim Einsatz eines Fixateur externes, sollten erfolgen. Bei Jungtieren erfolgt die erste Kontrolluntersuchung früher als bei älteren Patienten. Implantate können nach der Heilung belassen (außer Fixateur externe) oder bei erhöhtem Infektionsrisiko bzw. Behinderung der Funktion entfernt werden.

Prognose

Die Prognose richtet sich nach der Art der Fraktur. Geschlossene Frakturen verheilen oft schneller und besser als offene Frakturen. Offene Frakturen bergen zudem das Risiko einer Infektion und haben beispielsweise am Schienenbein ein höheres Komplikationsrisiko. Frakturen mit Gelenkbeteiligungen können später zu Arthrosen im Gelenk führen.

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