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Schmerztherapie und Lebensqualität

Schmerzlinderung schafft Lebensqualität

Niemand möchte, dass sein Haustier unnötig Schmerzen erleidet.  Linderung von Schmerzen ist einer der häufigsten Wünsche, der von Patientenbesitzern an uns Tierärzte herangetragen wird. Jeder Mensch hat eine Vorstellung von dem Leidensdruck, der durch Schmerzen ausgelöst werden kann oder hat selbst Schmerzen erdulden müssen. Dem Tier soll eine solche Situation möglichst erspart bleibt. Um unseren Patienten eine gute Lebensqualität zu ermöglichen, steht die Therapie von bestehenden Schmerzen in unserem klinischen Alltag häufig im Fokus.

Wie äußert ein Tier Schmerzen?

Tiere äußern Schmerzen auf sehr unterschiedliche Weisen. Ein häufiges Missverständnis in der täglichen Sprechstunde ist, dass ein Tier, das nicht aufjault oder wimmert, keinen relevanten Schmerz empfindet. Im Gegensatz zum Patient Mensch kann uns der Patient Tier sein Befinden nicht einfach mitteilen; wir müssen es aus seinem Verhalten ablesen. Schmerzsymptome reichen von offensichtlicher Lahmheit oder Berührungsempfindlichkeit bis hin zu schwieriger zu deutenden möglichen Schmerzanzeichen wie Unruhe, Aggressivität, Depression, Appetitlosigkeit und Rückzugverhalten. Es ist unsere Aufgabe als Tierärzt/innen, diese Symptome zu analysieren und entsprechend zu deuten. Länger anhaltende Schmerzen führen zu einer bedeutenden Beeinträchtigung der Lebensqualität und können die Gesamtprognose für ein Erkrankungsgeschehen nachhaltig negativ beeinflussen. Es gilt daher für uns, Schmerzen so früh es geht und so effektiv wie möglich zu bekämpfen.

Medikamentöse und chirurgische Schmerztherapie

Um eine adäquate Schmerztherapie zu finden, muss die Schmerzursache ermitteln und auch die bestehende oder zu erwartende Schmerzdauer in Betracht gezogen werden. Akuter Schmerz wird anders therapiert als chronischer Schmerz. Das verstauchte Gelenk erfordert ein anderes Schmerzmittelregime als der Bandscheibenvorfall. Bauchschmerzen werden wieder mit anderen Medikamenten behandelt.

In vielen Fällen ist ein chirurgischer Eingriff die Voraussetzung für einen langfristigen Erfolg in der Schmerztherapie. Dies gilt insbesondere für orthopädische Eingriffe wie z.B. für den Kreuzbandriss, neurochirurgische Eingriffe, z.B. bei Bandscheibenvorfällen, oder Operationen bei Tumorpatienten, z.B. Gliedmaßenamputationen.

Je effektiver wir die Schmerztherapie gestalten und je frühzeitiger wir mit ihr beginnen, umso leichter lassen sich Schmerzen kontrollieren und bekämpfen. Durch eine gute Schmerztherapie haben gerade auch chirurgische Patienten weniger Stress und Leidensdruck, was sich häufig in einer verbesserten Rekonvaleszenz und verringerten postoperativen Komplikationsraten bezahlt macht. Je nach Eingriff erfordert dies oftmals einen postoperativen stationären Aufenthalt. Die Möglichkeiten der stationären Schmerztherapie sind mittlerweile sehr weitreichend. Wir nutzen je nach Krankheitsbild individuell angepasste Schmerzmittelinfusionen, die der humanmedizinischen Intensivmedizin entlehnt sind.

Therapieansätze bei chronischem Schmerz

Für die Therapie unserer chronischen Schmerzpatienten ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei uns im Haus ideal. Durch die Kombinationsmöglichkeit medikamentöser Schmerztherapie mit individueller Physiotherapie lässt sich die Lebensqualität für viele Patienten dramatisch verbessern. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, bei therapieresistenten Arthrosepatienten eine lokale Schmerzbestrahlung durchzuführen.

Lebensqualität als oberste Maxime

Das Wohlbefinden unserer Patienten und deren gute Lebensqualität hat bei uns im Hause oberste Priorität. Die Schmerzbekämpfung oder Schmerzvermeidung ist damit unausweichlich verknüpft. Durch eine moderne Ausrichtung der Schmerztherapie unter Zuhilfenahme aktueller medizinischer Erkenntnisse im tiermedizinischen und humanmedizinischen Bereich, versuchen wir für jeden Patienten das Beste zu erreichen.

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