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Stereotaxie in der Tierklinik Hofheim

Wir freuen uns, unseren Patienten nun (seit Herbst 2021) auch die stereotaktische Bestrahlung anbieten zu können.

Was ist Stereotaxie?

Die Stereotaxie ist eine Hochpräzisionsbestrahlung, die es ermöglicht, die gesamte Bestrahlungsdosis in nur 3 bis 5 Einzelsitzungen zu verabreichen.


Was unterscheidet die Stereotaxie von einer herkömmlichen Bestrahlung?

Normalerweise werden Bestrahlungen, die eine langfristige Tumorkontrolle zum Ziel haben, in 10 bis 20 Einzeldosen verabreicht.

Dies ist notwendig, um das dem Tumor benachbarte gesunde Gewebe zu schonen. Bei jeder Bestrahlung wird zusätzlich zum Tumor immer auch ein kleiner Sicherheitssaum gesunden Gewebes mitbestrahlt. Zum einen, um unsichtbare (= mikroskopische) Tumorausläufer zu erfassen, zum anderen, um Unsicherheiten bei der Verabreichung der Bestrahlung und der Patientenlagerung auszugleichen.

Bei der stereotaktischen Bestrahlung wird die Strahlung so präzise verabreicht, dass ein kleinerer Sicherheitssaum gewählt werden kann. Zusätzlich werden die Pläne so erstellt, dass ein steiler Dosisgradient besteht. Das bedeutet, dass die Dosis vom Tumor zum gesunden Gewebe hin sehr steil abfällt.

Dadurch ist es möglich, die gesamte Bestrahlungsdosis in nur 3 bis 5 Sitzungen zu verabreichen.


Für wen ist die Stereotaxie geeignet?

Die Stereotaxie wird vor allem bei Gehirntumoren, Nasentumoren und Knochentumoren verwendet. Ob diese Technik für den einzelnen Patienten geeignet ist, hängt jeweils von der Größe des Tumors und der genauen Lokalisation ab.

Große Gehirntumoren in empfindlichen Gehirnarealen (Hirnstamm) können zum Beispiel nicht stereotaktisch behandelt werden.

Auch stark fortgeschrittene Nasentumoren, die bereits in die Augenhöhle, das Gehirn oder die Mundhöhle eingebrochen sind, können nicht mit dieser Technik therapiert werden.

Bei Osteorsarkomen des Hundes ist ebenfalls entscheidend, wie viel des Knochens bereits betroffen ist.


Für welche Tumoren ist die Stereotaxie nicht geeignet?

Maulhöhlentumoren, Haut- und Unterhauttumoren können nicht mit dieser Technik behandelt werden. Auch eine Bestrahlung mikroskopischer Tumorreste ist nicht möglich.

Wie läuft eine stereotaktische Bestrahlung ab?

Bei Ihrem ersten Besuch in der Bestrahlungssprechstunde werden die Befunde, die Sie von ihrem Tierarzt mitbringen, ausgewertet und ausführlich mit Ihnen besprochen. Bei jedem Patienten muss individuell beurteilt werden, welche Bestrahlungstechnik (konventionell oder stereotaktisch) am besten geeignet ist. Hierzu ist unbedingt notwendig, dass Sie alle Vorbefunde mitbringen. Besonders wichtig ist, dass Sie auch den vollständigen Datensatz von bisherigen CT oder MRT Untersuchungen mitbringen.

Anschließend kann eine Bestrahlungsplanung durchgeführt werden. Grundlage für jede stereotaktische Bestrahlungsplanung ist eine Computertomographie. Diese „Planungs-CT“ wird so angefertigt, dass spezielle Lagerungshilfen die exakte Lagerung für den Patienten ermöglichen. Die Patienten müssen während dieser Computertomographie genauso gelagert sein, wie sie später auch auf dem Bestrahlungstisch liegen. Daher können externe CTs, die bereits in anderen Kliniken angefertigt wurden, nicht für die Bestrahlungsplanung verwendet werden.

Am Computer wird dann ein Bestrahlungsplan erstellt. Vor dem Behandlungsbeginn wird mit jedem Bestrahlungsplan eine Testbestrahlung mit einem Phantom durchgeführt, um zu überprüfen, dass die Bestrahlung korrekt vom Linearbeschleuniger verabreicht wird.

Die Bestrahlungsplanung muss sehr sorgfältig durchgeführt werden und erfordert daher mehrere Tage. Die Behandlung des Patienten beginnt daher in der Regel 3-7 Tage nach der Planungs-CT.


Was sind die Vorteile von stereotaktischen Bestrahlungen?

Die Stereotaxie ermöglicht es, die gesamte Behandlung innerhalb nur weniger Tage durchzuführen, so dass weniger Tierarztbesuche und Narkosen notwendig sind.

Je nach Tumor und Lokalisation treten häufig auch weniger akute Nebenwirkungen auf.


Was sind die Risiken der stereotaktischen Behandlung?

Die Stereotaxie wird bereits seit einigen Jahren erfolgreich in der Tiermedizin verwendet, insbesondere in den USA. Da es sich jedoch um eine vergleichsweise neue Technik handelt, gibt es noch weniger Daten zur Wirksamkeit und zu den Nebenwirkungen als bei der herkömmlichen Bestrahlung. Bei vielen Tumoren sind die Studienergebnisse der letzten Jahre sehr vielversprechend und vergleichbar zur herkömmlichen Bestrahlung. Bei anderen Tumoren sind die Ergebnisse hingegen schlechter als bei der herkömmlichen Bestrahlung.

Dies alles wird bei Vorstellung in der Bestrahlungssprechstunde mit Ihnen diskutiert, um mit Ihnen gemeinsam die richtige Behandlung für Ihr Tier zu finden.

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