Für TFA
Information für Tiermedizinische Fachangestellte
Neurochirurgie in der Tierklinik Hofheim
Viele neurologische Erkrankungen, vor allem der Wirbelsäule und des Rückenmarks, können chirurgisch therapiert werden. Derartige Eingriffe erfordern vor allem viel neurochirurgische Erfahrung. Inwieweit für Ihren Hund eine Operation in Betracht zu ziehen ist, hängt von vielen Faktoren ab, die bei einer Voruntersuchung intensiv mit Ihnen diskutiert werden müssen. Dabei stehen die bereits vorhandenen oder die zu erwartenden neurologischen Ausfälle im Vordergrund der Überlegungen.
Ziel neurochirurgischer Eingriffe ist in der Regel die Druckentlastung von Rückenmark und Gehirn.
Dabei werden Strukturen entfernt, die von außen auf das Nervengewebe drücken und damit dessen Funktion einschränken.
Bandscheibenvorfall
Im Vordergrund stehen dabei Bandscheibenvorfälle. Je nach Art des Vorfalles wird der Wirbelkanal eröffnet, das vorgefallene Bandscheibenmaterial entfernt und das Rückenmark entlastet. Hierbei ist größte Vorsicht geboten, das Rückenmark nicht zu schädigen.
Wirbelfrakturen oder -luxationen
Nach Unfällen kann es zu Wirbelfrakturen oder -luxationen kommen. Je nach Lokalisation der Fraktur und der Größe der Fragmente ist eine Stabilisierung erforderlich.
Tumorerkrankungen
Häufig werden Tumorerkrankungen diagnostiziert, die eine neurochirurgische Therapie erfordern.
Die Entscheidung, ob in einem solchen Fall eine Operation helfen kann, ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Handelt es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor, ist eine Entfernung chirurgisch möglich und vor allem: postoperativ ist eine gute Funktion der Nerven und damit verbunden eine gute Lebensqualität des Patienten zu erreichen.
Gehirntumor
Im Falle von Gehirntumoren beschränkt sich ein sinnvoller chirurgischer Eingriff auf Tumoren der Hirnhäute, die je nach Lokalisation ohne Schädigung des Gehirnes entfernbar sind. Ist eine komplette Entfernung nicht möglich, kann nach erfolgreicher Operation eine Bestrahlung angeschlossen werden (siehe Bestrahlungs-therapie.)
Nervenwurzeltumore
Gleiches gilt für Nervenwurzeltumore. Hierbei sind im Unterschied zu den Tumoren der Hirn- oder Rückenmarkshäute die Nervenstrukturen selbst betroffen. Wichtig ist hierbei, inwieweit eine Entfernung
des Tumors und des betroffenen Nervengewebes möglich ist, ohne schwere neurologische Ausfälle zu verursachen.
Anomalien
Gelegentlich kommt es bei Hunden zu Entwicklungsstörungen oder Anomalien. Ist zum Beispiel der Ablauf des im Gehirn gebildeten Hirnwassers gestört, steigt der Druck im Gehirn und verhindert eine normale Entwicklung des Tieres. Liegt ein solcher Wasserkopf (Hydrocephalus) vor, besteht die Möglichkeit, diese Flüssigkeit abzuleiten. Hierbei wird ein Ventil eingesetzt; dieses leitet das Hirnwasser in die Bauchhöhle ab.