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Das PennHIP-Verfahren

Hüftgelenksdiagnostik bei jungen Hunden, HD-Frühdiagnostik

Was ist das PennHIP-Verfahren?

Das Verfahren wurde ursprünglich an der Universität von Pennsylvania (daher die Abkürzung PennHIP (Pennsylvania Hip Improvement Program) entwickelt und findet in Europa immer mehr Verbreitung. Es handelt sich um ein spezielles Röntgenverfahren, bei welchem sehr früh darüber eine statistische Aussage getroffen werden kann, ob ein Hund oder eine Katze im späteren Leben an einer Hüftgelenksdysplasie und somit einer Hüftgelenksarthrose erkranken wird. Einer der größten Vorteile des Verfahrens ist somit, dass es bereits im Alter von 16 Wochen angewendet werden kann.

Wie funktioniert das Verfahren?

Genau wie beim klassischen HD-Röntgen erfolgen die Aufnahmen nach kurzer Allgemeiner Untersuchung in Sedation. Beim PennHIP – Verfahren werden nicht wie beim „normalen“ Hüftröntgen eine, sondern es werden drei Aufnahmen der Hüfte angefertigt. Die gestreckte Aufnahme, eine Kompressions- und eine Distraktionaufnahme. Bei der Kompressionsaufnahme werden die Hüftköpfe leicht in die Pfanne hineingedrückt, hier kann die Passform der Hüfte gut beurteilt werden. Bei der Distraktionsaufnahme wird zwischen die Beine des Tieres ein spezielles Gerät, ein sogenannter Distraktor gelegt. Der Arzt, welcher die Aufnahme anfertigt, führt nun an den Beinen einen sanften Druck gegen den Distraktor aus und kann so in der Aufnahme die individuelle Lockerheit des einzelnen Hüftgelenkes bestimmen. Hierzu wird der sogenannte Distraktionsindex berechnet.

Bild 1: Distraktionsaufnahme eines 13 Monate alten belgischen Schäferhundes. 

 

 

 

Bild 2: Die Berechnung des Distraktionsindex erfolgt indem die rote Strecke (Die Strecke vom Mittelpunkt des Oberschenkelkopfes zum Mittelpunkt der Hüftpfanne) durch die blaue Strecke (Der Radius des Oberschenkelkopfes) dividiert wird. Bei diesem sehr straffen Hüftgelenke beträgt der Index 0,26. Es besteht somit eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit, dass dieser Patient je an einer Hüftgelenksarthrose erkranken wird.

Bild 3: Dieser 7 Monate alte Labrador-Retriever hat überdurchschnittlich lockere Hüftgelenke (Distraktionindex von über 0,7). Die Entwicklung einer Hüftgelenksarthrose ist leider wahrscheinlich und zu speziellen Vorsorgemaßnahmen (Hydrotherapie, Umstellung des Bewegungsmanagements, regelmäßig Überwachung des Patienten in der orthopädischen Sprechstunde) wird geraten.

Werden die Aufnahmen offiziell ausgewertet?

Alle Bilder werden immer offiziell ausgewertet. Die Röntgenaufnahmen werden direkt und digital an die zentrale Auswertstelle an der University of Pennsylvania gesendet und der Besitzer erhält ein Zertifikat über das Ergebnis und den Distraktionsindex beider Hüften seines Tieres. Mit Hilfe dieses Index kann dann eine statistische Aussage darüber getroffen werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit das jeweilige Hüftgelenk des individuellen Patienten später an einer Arthrose erkranken wird.

Wer fertigt die Röntgenbilder an?

Jeder Tierarzt welcher das Verfahren anwenden möchte, muss an einem speziellen Kurs teilnehmen und dann mindestens je 5 Röntgenaufnahmen von 6 Hunden bei der PennHIP-Organisation einreichen, um die Zertifizierung zum sogenannten „full certified member“ und die Berechtigung zur Durchführung des Verfahrens zu erlangen. Derzeit (Stand November 2012) haben in Deutschland 11 Tierärzte diesen Status erlangt, unter anderem auch Dr. Michael Schmohl an unserer Klinik.

Sollte man eine lockere Hüfte sofort operieren?

Genau wie der Dachverband PennHIP selbst empfehlen wir keine chirurgischen Maßnahmen an der Hüfte nur anhand der Röntgenaufnahmen. Sollte der Verdacht einer zu starken Lockerheit des Hüftgelenkes vorliegen, nutzen wir die Sedation sofort, um spezielle klinische Test (z.B Bardenszeichen, Ortolanitest und Bestimmung des Reduktionswinkels) noch am schlafenden Tier durchführen zu können. Nur so kann dann unter Zuhilfenahme aller radiologischen und klinischen Befunde zusammen mit dem Besitzer ein individueller Therapieplan erstellt werden. Hierzu gehören Physiotherapie und ein spezielles Bewegungsmanagement genauso, wie die chirurgische Intervention in besonders schweren Fällen.

Sollte Sie Fragen an Dr. Schmohl zum Verfahren allgemein oder zu speziellen Einzelheiten haben oder einen Termin vereinbaren möchten, dann haben Sie hier die Möglichkeit eine Email zu schreiben oder uns anzurufen.

Kontakt
Dr. Michael Schmohl
Offizielle Homepage der PennHIP Organisation www.pennhip.org

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