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Informationen zur Dirofilariose/Herzwurmerkankung des Hundes

Die Dirofilariose ist auch bei uns auf dem Vormarsch. Wir sehen zunehmend Patienten mit diesem Krankheitsbild. Die Besitzerinnen und Besitzer der von Herzwürmern betroffenen Tiere haben uns ganz viele Fragen gestellt, die Frau Dr. März hier zusammengefasst und beantwortet hat.

Hier finden Sie auch noch zwei Merkblätter zur Dirofilariose: Eines mehr für Besitzer*innen, eines mehr für Tierärzt*innen.

Um die Orientierung in diesem langen und sehr informativen Text zu erleichtern, können Sie einzelne Unterkapitel auch direkt auswählen.

Kapitel 1: Verbreitung und Vorkommen von Herzwürmern

Kapitel 2: Der Lebenszyklus der Herzwürmer

Kapitel 3: Wie schaden Herzwürmer der Lunge?

Kapitel 4: Wodurch fallen Hunde mit Dirofilariose/Herzwurmerkrankung auf?

Kapitel 5: Blutuntersuchung zur Diagnostik der Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)

Kapitel 6: Weitere wichtige Untersuchungen bei der Herzwurmerkrankung („Staging“)

Kapitel 7: Therapie der Herzwurmerkrankung/Dirofilariose

Kapitel 8: Welche Kontrollen werden nach einer adultiziden Therapie empfohlen?

Kapitel 9: Hunde mit Herzwürmern müssen ruhig gehalten werden

Kapitel 10: Wie ist die Prognose für Hunde mit Herzwürmern?

Kapitel 11: Vorgehen und Erfahrungen der Tierklinik Hofheim

Kapitel 12: Allgemeine Fragen zu Hunden mit Herzwürmern/Dirofilariose

Kapitel 13: Was ist die „Slow-Kill“ Methode?

Kapitel 14: Prophylaxe


Dirofilariose - Dirofilaria immitis oder Herzwurmerkrankung des Hundes

1. Verbreitung und Vorkommen von Herzwürmern

Die Dirofilariose oder auch „Herzwurmerkrankung“ wird durch Dirofilaria immitis verursacht. Sie wird durch Mücken übertragen. In Deutschland gewinnt die Dirofilariose durch die Einfuhr ausländischer Hunde oder durch den Urlaub mit dem eigenen Haustier in einem endemischen Gebiet zunehmend an Bedeutung.

Beeinflusst der Klimawandel die Verbreitung der Herzwürmer?

Ja. Die Sommer in Deutschland sind in den letzten Jahren sehr warm gewesen. Diese Hitze- oder Wärmewellen werden als Ursache für die Verbreitung der Herzwürmer gesehen. Mehrere Studien haben gezeigt, wie sich das Vorkommen der Mücken, die als Überträger (Vektoren) wichtig sind, in den letzten Jahren in Europa geändert hat. Dies führt auch zu einer weiteren Verbreitung der Herzwürmer in Europa. Länder, die derzeit als „herzwurmfrei“ gelten, laufen das Risiko, zu „herzwurmbefallenen“ (endemischen) Ländern zu werden. (https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphys.2012.00196/full).

In welchen Ländern kommen Herzwürmer vor?

Seit vielen Jahren spielen Herzwürmer insbesondere in den USA und in den Mittelmeerländern (Bsp. Spanien, Portugal, Italien, Südfrankreich, Griechenland, Türkei, Kroatien) eine Rolle. Derzeit fallen immer mehr Hunde aus osteuropäischen Ländern (Bsp. Ungarn, Rumänien, Serbien, Bulgarien, Slovakei usw.) mit positivem Herzwurmbefund auf. In einigen dieser Länder waren sie zuvor nicht nachweisbar, sind seit wenigen Jahren jedoch endemisch. In Ungarn zum Beispiel ist die Dirofilariose erst seit 2015 beschrieben. Dies zeigt, wie schnell sich die Herzwürmer ausbreiten können. Auch in Südamerika, Asien und Afrika kommen Herzwürmer vor.

Wie häufig kommen Herzwürmer in Europa vor?

Es gibt publizierte Daten über die Prävalenz (Häufigkeit der Erkrankung in einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt) der Herzwürmer (Dirofilariose) in einigen europäischen Ländern, bzw. Regionen. Diese Daten sind jedoch nicht vollständig, da nicht in jedem Land eine Studie zur Prävalenz durchgeführt wurde:  

Land/Region

Prävalenz (%)

Portugal (Alho et al., 2014)

12,5 - 33

Teneriffa (Montoya-Alonso et al., 2016)

22 - 24,5

La Palma (Montoya-Alonso et al., 2016)

14,3 - 15,7

La Gomera (Montoya-Alonso et al., 2016)

16,3 - 19,4

Gran Canaria (Montoya-Alonso et al., 2016)

20,7 - 21,3

Bulgarien (Stoyanova et al., 2019)

25,8 - 34,7

Ungarn (Farkas et al., 2020)

11,3 - 14,2

Rumänien (Ciucă et al., 2016)

7,7 - 60

Kosovo (Tasić-Otašević et al., 2015)

11

Serbien (Tasić-Otašević et al., 2015)

12

Bosnien und Herzegovina (Tasić-Otašević et al., 2015)

13

Türkei (Hatay) (Yaman et al., 2009)

15,2 - 33

Italien (Mendoza-Roldan et al., 2020)

2,8 - 7,5

Korsika (Tahir et al., 2017)

21,3

Griechenland (Diakou et al., 2016)

9,0

 

Auffällig ist zum Beispiel das hohe Vorkommen in Teilen von Rumänien, in denen eine Prävalenz von bis zu 60% verzeichnet wurde. Vereinfacht bedeutet dies, dass von 10 Hunden, die aus Rumänien nach Deutschland kommen, 6 mit Herzwürmern befallen sein können. Es ist daher wichtig, dass jeder Hund auf Herzwürmer getestet wird. Die Untersuchung muss direkt bei der Einfuhr erfolgen. Sollte das Ergebnis negativ sein, so muss der Test nach 6 Monaten wiederholt werden.

Sind Herzwürmer in Deutschland endemisch?

Nein, derzeit sind Herzwürmer in Deutschland noch nicht beheimatet, eine natürliche Infektion konnte bisher nicht nachgewiesen werden (Stand November 2020). Dieses bedeutet, dass Herzwürmer bisher nur bei Hunden festgestellt werden konnten, die entweder aus einer endemischen Region im Ausland stammen, oder solchen, die mit im Urlaub waren.

Relativ viele Hunde aus betroffenen Ländern werden nach Deutschland eingeführt, sei es aus Tierschutzgründen oder weil man sie beim Züchter gekauft hat. Leider werden viele von ihnen nicht routinemäßig auf „Reisekrankheiten“ untersucht. Daher bleiben diese Erkrankungen anfangs häufig unentdeckt. Wird ein Hund positiv auf Herzwürmer getestet, so muss er adäquat untersucht (Staging) und behandelt werden. Dadurch entstehen Kosten, über die sich Tierschutzvereine, Pflegestellen, sowie neue Besitzer im Klaren sein müssen.  Wer ein Tier aus dem Ausland nach Deutschland bringt, übernimmt die Verantwortung für eine adäquate Versorgung. Dies bedeutet auch, dass relevante Erkrankungen abgeklärt und lege artis therapiert werden müssen. Für die Therapie der Herzwürmer gibt es mehrere Leitlinien (siehe unten, "Therapie").

Welche Verantwortung hat der Hundehalter in Bezug auf die Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)?

Das Risiko, dass Herzwürmer in Deutschland bald natürlich vorkommen (endemisch werden), steigt jedes Jahr. Dies liegt an der Einfuhr oder Adoption von infizierten Hunden aus endemischen Ländern, dem Vorkommen verschiedener neuer Mückenarten und den immer wärmeren Sommern (Klimawandel).

Es ist die Verantwortung jedes Einzelnen (Tierschutzverein, Pflegestelle, Hundehalter, Tierarzt), die Ausbreitung der Herzwürmer in Deutschland zu verhindern. Wer seinen aus dem Ausland stammenden Hund nicht testet oder seinen Hund nicht adäquat behandeln lässt, trägt u.U. zur Verbreitung dieser (und evtl. anderer Erkrankungen) in Deutschland bei. Das kann dazu führen, dass sich jeder Hund (aber auch Katze, Frettchen und Mensch) demnächst in Deutschland mit Herzwürmern anstecken könnte.

Das Beispiel der Babesiose zeigt, wie schnell das Einschleppen exotischer Krankheiten passieren kann. Die Babesiose (Babesia canis) wird durch einen kleinen intrazellulären Parasiten ausgelöst, der durch Zeckenbisse übertragen wird und zu einer Blutarmut führen kann. Diese Erkrankung ist leider seit 2018 in Deutschland endemisch und kann zu akuten lebensbedrohlichen Zuständen führen.

2. Wie ist der Lebenszyklus der Herzwürmer?

Der Lebenszyklus der Herzwürmer ist kompliziert und dauert mehrere Monate. Es handelt sich um einen zweiwirtigen Parasiten. Das bedeutet, dass er sich im Hund vermehrt, aber eine Mücke für die Übertragung auf einen anderen Hund benötigt. Eine direkte Ansteckung zwischen Hunden ist nicht möglich (https://www.youtube.com/watch?v=FKKU0CzDWWw&feature=emb_logo).

Welche Rolle spielen Mücken in der Verbreitung der Herzwürmer?

Die Übertragung von Hund zu Hund erfolgt über Mücken. Es sind mittlerweile über 70 Stechmückenarten bekannt, von denen einige bereits in Deutschland nachgewiesen wurden (Bsp Gattung Aedes).

Mücken sind sogenannte Vektoren. Sie sind essenziell für die Entwicklung und Übertragung der Würmer. Sticht die Mücke einen infizierten Hund, so nimmt sie Mikrofilarien (junge Herzwürmer) bei der Blutmahlzeit auf. Diese wandern aus dem Stechapparat in die Eingeweide der Mücke und entwickeln sich dann zur Larve 3, der sogenannten „infektiösen“ Larve. Diese wandert zurück in den Stechapparat der Mücke und wird bei der nächsten Blutmahlzeit auf einen anderen Hund übertragen. Die Entwicklung dieses Larvenstadiums (L3) ist temperaturabhängig und dauert bei 28-30°C Umgebungstemperatur 8-10 Tage, bei einer Umgebungstemperatur von 22°C in etwa 16 bis 20 Tage. Dieses macht deutlich, wieso die Klimaerwärmung bei der Ausbreitung der Herzwürmer auch in Deutschland von Bedeutung ist.

Kommen die Mücken, die Herzwürmer übertragen, in Deutschland vor?

Ja!

Mittlerweise konnten einige Mückenarten, wie z.B die Tigermücke (Aedes albopictus), aber auch andere Arten (Aedes koreicus, Aedes japonicus) in Deutschland nachgewiesen werden. Sie sind zum Teil bei uns heimisch geworden (https://mueckenatlas.com/ ).

Gerade die warmen Sommer der letzten Jahre begünstigen die Verbreitung der Herzwürmer. Zum einen siedeln sich die Mücken bei uns an, zum anderen können sich die Larven des Herzwurmes in der Mücke optimal entwickeln.

Was bedeutet das für Deutschland? Die Gefahr steigt, dass sich die Dirofilariose (Herzwurmerkrankung) auch in Deutschland ausbreitet und heimisch wird. Dies wäre katastrophal, da dann jeder Hund vorbeugend gegen Herzwürmer behandelt werden müsste. Desweiteren können sich auch die Katze, das Frettchen und sogar der Mensch anstecken.

Wie entwickeln sich Herzwürmer im Hund?

Die Larve 3 oder infektiöse Larve gelangt über den Stich der Mücke in die Unterhaut des Hundes. Nach 1 bis 2 Wochen entwickelt sie sich zur Larve 4. Diese wandert durch das Gewebe der Unterhaut, Fettgewebe und die Muskulatur des Hundes. Zwei Monate nach der Infektion (Mückenstich) erreichen die jungen Herzwürmer die Blutgefäße. Erst dann treten sie ihr Leben im Gefäßsystem an.

Die erwachsenen Würmer (Makrofilarien) siedeln sich bevorzugt in den Gefäßen der Lunge an (Lungenarterien), die zur rechten Herzhälfte führen. Erst 6 bis 8 Monate nach der Infektion sind die Würmer geschlechtsreif. Dieses bedeutet, dass die Entwicklung von der infektiösen Larve 3 - die durch die Mücke übertragen wurde - bis zur geschlechtsreifen Makrofilarie sehr lange dauert. Dieses erklärt auch, warum die erwachsenen Würmer erst sehr spät in einer Blutuntersuchung nachzuweisen sind.

Weibliche erwachsene Würmer bilden nach ca. 6 Monaten Mikrofilarien („Nachkommen“ der Herzwürmer). Diese wandern in die Unterhaut des Hundes, so dass sie bei einer Blutmahlzeit durch eine Mücke erneut aufgenommen werden. Der Kreislauf schließt sich. Nicht abgetötete Mikrofilarien können bis zu drei Jahre in der Blutbahn des Hundes überleben.

Wie lange kann ein erwachsener Herzwurm (Makrofilarie) überleben?

Erwachsene Würmer können im Hund bis zu 7 Jahre überleben und über diesen Zeitraum schwere Schäden in der Lunge anrichten. Im fortgeschrittenen Stadium sind diese Lungenschäden nicht mehr rückgängig zu machen. Dadurch kann es zu einem erhöhten Druck in der Lunge (pulmonale Hypertension) bis hin zum Rechtsherzversagen (Flüssigkeit im Brustkorb, Bauchwassersucht) kommen.

Daher wird unbedingt geraten, jeden Hund aus einem endemischen Land so früh wie möglich auf Herzwürmer zu testen. Ein Test sollte auch dann noch erfolgen, wenn das Tier schon mehrere Jahre in Deutschland lebt.

Unbehandelte erwachsene Würmer (Makrofilarien) produzieren immer wieder Mikrofilarien, die von Mücken aufgenommen werden können. Der Kreislauf beginnt von vorne. Das Risiko einer endemischen Erkrankung in Deutschland steigt.  

Wie groß, bzw. lang können erwachsene Herzwürmer (Makrofilarien) werden?

Weibliche Herzwürmer können bis zu 31 cm, männliche Würmer bis 20cm lang werden. Dementsprechend kann man, je nach Stadium der Erkrankung und Wurmlast, erwachsene Würmer (Makrofilarien) nicht nur in den Gefäßen der Lunge, sondern auch in den Hauptlungenarterien bis hin zum rechten Herzen finden.

Dies erklärt, wieso insbesondere kleine Hunderassen häufiger ausgeprägtere Komplikationen zeigen als große Tiere. Selbst bei einer niedrigen Anzahl von Würmern können diese aufgrund ihrer Länge die Lungengefäße verlegen und bis in das rechte Herz wandern.

Bei großen Hunden dagegen sind die meisten Würmer in den Gefäßen der Lunge zu finden, so dass ein starker Befall nicht ausgeschlossen werden kann, wenn keine Würmer im Herzultraschall dargestellt werden.

3. Wie schaden Herzwürmer der Lunge?

Welche Veränderungen können in der Lunge gefunden werden?

Die erwachsenen Würmer können Lungengefäße verlegen, so dass es zu einer Behinderung der Lungendurchblutung kommt. Sie führen jedoch auch zu einem starken Reiz im Gefäßsystem der Lunge (Arteriitis), wodurch die Innenseite der Gefäße umgebaut wird und der Durchmesser der Gefäße kleiner wird. Das Gewebe um die Gefäße wird aufgrund entzündlicher Reaktionen umgebaut (Pneumoniitis) und verliert seine Dehnbarkeit. Dadurch wird die Durchblutung der Lunge beeinträchtigt. Je nachdem wie stark der Befall ist, wie ausgeprägt die Veränderungen sind und wie lange die Erkrankung besteht, kann es zu einem klinisch bedeutsamen Lungenhochdruck (pulmonale Hypertension oder Hypertonie) kommen.

Was ist ein Lungenhochdruck (pulmonaler Hochdruck oder Hypertension)?

Durch den Umbau der Lungengefäße und des Lungengewebes wird die Lunge weniger dehnbar, d.h. steifer. Das bedeutet, dass die rechte Herzhälfte deutlich mehr arbeiten muss, um genug Blut in diese veränderte Lunge zu pumpen. Ist der Druck über einen längeren Zeitraum zu hoch, so kommt es zu einer Vergrößerung des rechten Herzens. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zum Herzversagen mit Flüssigkeitseinlagerung in den Bauch (Bauchwasersucht oder Aszites) oder in den Brustkorb (Pleuraerguss) kommen. Kommt es zu einem eingeschränkten Sauerstoffaustausch in der Lunge, so können die Hunde unter Belastung Schwäche- oder Ohnmachtsanfälle zeigen.

Je länger und chronischer die Veränderungen in der Lunge sind, umso höher ist das Risiko, dass Langzeitschäden bleiben. Deswegen sollte man versuchen, die Würmer so früh wie möglich abzutöten. Haben sie ihre vollständige Länge von bis zu 31cm erreicht, richten sie mehr Schaden an, als in einem „jüngeren“ Stadium. Die Beurteilung des Lungendruckes erfolgt durch einen erfahrenen Kardiologen mittels Echokardiographie (Herzultraschall). Diese Untersuchung sollte bei der Erstvorstellug, aber auch 6 bis 10 Monate nach der letzten adultiziden Therapie mit Melarsomine (Immiticide®) (sh. unten "Therapie") erfolgen (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304401720301369).

4. Wodurch fallen Hunde mit Dirofilariose/Herzwurmerkrankung auf?

Der Befall mit Herzwürmern kann zu schweren und tödlichen Krankheitserscheinungen führen. Der Begriff „Herzwurm“ ist irreführend, denn die Würmer leben in den Gefäßen der Lunge. Daher sollte die Erkrankung eher als Lungenerkrankung eingestuft werden.

Muss jeder Hund mit Herzwürmern klinische Anzeichen zeigen?

Nein!
Tatsächlich zeigen viele Hunde keine eindeutigen Symptome für den Besitzer. Dennoch können diese Hunde einen deutlichen Befall mit Herzwürmern haben. Da Herzwürmer zu chronischen Veränderungen insbesondere der Lunge führen, entstehen Symptome häufig langsam. Dementsprechend können viele Hunde Monate bis Jahre für ihren Besitzer asymptomatisch sein.

Welches sind die häufigsten Symptome/Krankheitsanzeichen?

Das häufigste Symptom ist ein chronischer Husten, der als leichter Husten anfängt und über Monate, evtl. Jahre, schlimmer wird. Beobachtet man den Hund gut, so kann man eine leichte, langsam zunehmende Atemnot erkennen. Diese fällt insbesondere nach Belastung auf, so dass ebenfalls eine eingeschränkte Belastbarkeit auftreten kann.

Handelt es sich um einen mittelalten oder alten Hund, so werden Symptome wie leichte Atemnot nach Belastung oder Unwilligkeit größere Runden zu laufen häufig auf das Alter geschoben.

Bei Hunden, die aus dem Ausland vermittelt werden, werden leichte Symptome häufig übersehen. Die neuen Besitzer oder die Pflegestelle kennen den Hund nicht und können leichte Veränderungen übersehen oder eventuell nicht einordnen. Da einige Hunde im Ausland oft monatelang in einem Tierheim eingesperrt waren, zeigen sie Symptome erst, wenn sie bei der neuen Familie belastet werden. Eine gewisse „Belastungseinschränkung“ wird häufig auf schlechte Erfahrungen, Angst, Unterernährung u.ä. geschoben. Nicht selten ändert sich der Charakter des Hundes nach einer adäquaten adultiziden Therapie. So haben wir einige Patienten an der Tierklinik Hofheim, bei denen aus einem zuvor extrem ruhigen Hund nach Therapie ein aufgeweckter Hund mit deutlichem Bewegungsdrang wurde. 

Wovon hängt es ab, ob der Hund Symptome zeigt?

Symptome sind abhängig von der Wurmlast (Wurmmenge in Lunge und Herz). Dies bedeutet: wenn die Wurmmenge hoch ist, sind die Symptome ausgeprägter. Das hängt jedoch nicht nur von der Anzahl der Würmer ab, sondern auch von ihrer Länge, der Größe des Hundes und dem entstandenen Reiz auf das Lungengewebe. Ein weiblicher Wurm kann bis zu 31 cm lang werden. Befällt dieser einen sehr großen Hund, so wird dieser wenig Symptome zeigen. Befällt er allerdings einen kleinen Hund (Bsp. Mops oder Malteser), so können schon wenige Würmer zu deutlichen Veränderungen der Lunge und damit zu Symptomen führen.

Bei einer länger bestehenden Erkrankung kommt es zu Umbaureaktionen in der Lunge, die in der Regel nicht rückgängig zu machen sind. Daher ist es wichtig, dass ein Hund mit Herzwürmern früh genug diagnostiziert und adäquat behandelt wird. 

Unterschätzt wird der Einfluss der Bewegung, bzw. Belastung. Je mehr die Lunge durchblutet wird, umso eher kommt es zu Komplikationen wie Lungenembolie und langfristig zu Veränderungen der Lunge. Hunde, die zum Beispiel jagdlich oder sportlich eingesetzt werden, zeigen daher deutlichere Krankheitssymptome als Hunde, die nur kurze Spaziergänge machen und im Haus gehalten werden. Dieser Punkt ist auch wichtig, wenn man Tierschutzhunde einschätzt. Viele von diesen Hunden haben bereits Wochen oder Monate im Zwinger oder in Auffangstationen verbracht. Sie können sich dort wenig bewegen und daher fallen Symptome wie Husten oder Atemnot unter Belastung erst auf, wenn die Pflegestelle oder neue Besitzer die Hunde ausführen und bewegen.

Mein Hund stammt aus dem Ausland und wird unter Belastung ohnmächtig. Kann dieses durch Herzwürmer hervorgerufen werden?

Ja!
Bei chronischem Befall oder starken Veränderungen des Lungengewebes, kommt es zu einem sogenannten Lungenhochdruck. Die Würmer selber können Lungengefäße verlegen, so dass es zu einer Behinderung der Lungendurchblutung kommt. Sie führen jedoch auch zu einem starken Reiz im Gefäßsystem der Lunge, wodurch die Innenseite der Gefäße umgebaut wird und der Durchmesser der Gefäße kleiner wird. Das Gewebe um die Gefäße wird umgebaut und verliert seine Dehnbarkeit. Dieses führt zu einem Lungenhochdruck (pulmonale Hypertension), der in der Regel nicht rückgängig zu machen ist. Das rechte Herz ist dann nicht mehr in der Lage die Lunge ausreichend mit Blut zu versorgen, was zur Folge hat, dass der Sauerstoffaustausch nicht mehr adäquat funktioniert. Dieses kann zu Ohnmachtsanfällen (Synkopen) führen.

Kann es zu akuten und lebensbedrohlichen Symptomen kommen?

Ja!
Jeder Wurm, der abstirbt (auf natürliche oder medikamentelle Art und Weise), führt zu einer Lungenembolie. Betrifft diese nur kleine Blutgefäße der Lunge, so treten keine klinischen Anzeichen auf, da die Lunge in der Lage ist, dies auszugleichen. Kommt es jedoch zu einer Verlegung eines größeren Blutgefäßes, so bekommt der Hund Atemnot, evtl. sogar Husten. Manche Hunde bringen blutigen Schaum hervor. In diesen Fällen muss der Hund umgehend bei einem Tierarzt vorgestellt werden.

Bei einigen Hunden stellt sich eine graduelle Verschlechterung über ein paar Wochen ein. Die Tiere erscheinen lustlos, verweigern die Bewegung, sind schnell außer Atem, hören auf zu fressen. Bei diesen Hunden liegt meist ein bereits deutlich verändertes Lungengewebe vor, das auch kleinere Lungenembolien nicht mehr so gut ausgleichen kann wie eine „normale“ Lunge. Dies ist auch einer der Gründe, wieso die Hunde so früh wie möglich diagnostiziert und behandelt werden sollten. Auch ist dies ein Argument gegen eine „Slow-Kill“ Methode, da die Würmer meist erst nach 2 Jahren abgetötet sind und in dieser Zeit weiterhin deutliche Lungenschäden entstehen können.

(Canine Dirofilariose mit Verdacht auf pulmonalen Thrombembolismus (vetline.de))

Kann es zu einer Herzinsuffizienz/Herzversagen kommen?

Bei sehr fortgeschrittenen Fällen kann es aufgrund der starken Veränderungen der Lunge und dem damit entstehenden Lungenhochdruck (siehe oben) zu einer starken Beeinträchtigung des rechten Herzens kommen. In diesem Fall kann das rechte Herz versagen. Es kommt zu einer Bauchwassersucht (Zunahme des Bauchumfanges), zu Atemnot, Gewichtsverlust, Verweigerung der Futteraufnahme. Die Prognose dieses Zustands ist sehr vorsichtig bis schlecht. 

Ein plötzlicher Herztod ist bei Hunden mit Herzwürmern selten, kann aber auftreten.

Was ist das „Cava Syndrom“?

In den schwersten  Fällen sind die Herzwürmer bereits in der rechten Hauptkammer und/oder rechten Vorkammer des Herzens darstellbar. Behindern sie die Trikuspidalklappe (Klappe zwischen dem rechten Vorhof und der rechten Hauptkammer) so spricht man vom Vena Cava Syndrom. Der Blutfluss wird beeinträchtigt. Aufgrund von mechanischen Schäden der roten Blutkörperchen kommt es zu einer Hämolyse (Zerstörung der roten Blutkörperchen) und Blutarmut. In diesem Stadium ist die Therapie mit Melarsomin (Immiticide®) kontraindiziert. Die Würmer sollten per Katheter aus dem Herzen entfernt werden.

5. Blutuntersuchung zur Diagnostik der Dirofilariose (Herzwurmerkrankung)

Warum sollte jeder Hund aus dem Ausland (endemische Länder) auf Herzwürmer getestet werden?

Jede unentdeckte Infektion kann lebensbedrohliche Veränderungen der Lungengefäße, des Lungengewebes und des Herzens verursachen und sogar zu einem Blutgerinnsel (pulmonaler Thrombembolismus) führen. Im schlimmsten Fall kann ein plötzlicher Tod eintreten. Es ist wichtig, dass ein positiv getesteter Hund vom Zeitpunkt der Diagnose bis zur Beendigung der Therapie so ruhig wie möglich gehalten wird (siehe „Ruhighaltung“).

Unbehandelte Hunde, bei denen Mikrofilarien (Nachkommen der erwachsenen Würmer) nachgewiesen werden, stellen eine Infektionsquelle für andere Hunde, aber auch für den Menschen und Katzen dar. Für eine Übertragung ist eine Mücke nötig.

Zu welchem Zeitpunkt sollte der Hund auf Herzwürmer untersucht werden?

Jeder Hund, der aus einem endemischen Gebiet stammt, MUSS auf Herzwürmer untersucht werden. Die erste Untersuchung muss unmittelbar vor oder nach der Einfuhr nach Deutschland erfolgen. Wird der Test noch im Ursprungsland durchgeführt, so muss ein schriftlicher Befund vorliegen. Häufig werden Schnelltests angewandt, manche Tierschutzvereine vermerken das Ergebnis dann handschriftlich im Heimtierausweis.  

  • Positiver Befund: dringender Rat zur weiteren Abklärung (siehe "Staging")
  • Nicht nachweisbar oder negativ: zweite Untersuchung nach 3 Monaten. Ist der Befund weiterhin nicht nachweisbar oder negativ, so muss er nach 3 Monaten erneut durchgeführt werden
  • Mikrofilarien nachweisbar: dringender Rat zur Typisierung

Aufgrund des langen Entwicklungszyklus der Herzwürmer (siehe oben) sind frisch infizierte Hunde oft "falsch negativ“. Daher ergeht in der Literatur der Rat, den Test bei einem negativen Ergebnis nach 6 Monaten zu wiederholen. Wir haben leider festgestellt, dass der Test nach diesem Zeitraum für einige Hunde zu spät kommt. Daher ist die Empfehlung der Tierklinik Hofheim, dass man die Hunde bereits nach 3 Monaten erneut testet. Ist der Wert nicht nachweisbar oder negativ, so muss er trotzdem nach weiteren 3 Monaten wiederholt werden.

War man mit seinem eigenen Hund in einem endemischen Gebiet, so sollte 6 Monate nach der Rückkehr getestet werden. Wichtig ist, dass eine Herzwurmprophylaxe durchgeführt wird. Können beim ersten Test keine Herzwürmer nachgewiesen werden, so muss der Hund nach 6-8 Monaten erneut getestet werden.

Ab welchem Alter sollte der Hund auf Herzwürmer untersucht werden?

Eine Blutuntersuchung ist ab dem Alter von 6 Monaten sinnvoll. Der Entwicklungszyklus der Herzwürmer dauert sehr lange. Dadurch ist auch der Antigentest auf Makrofilarien frühestens 6 Monate nach Infektion positiv, so dass er bei jüngeren Welpen kein adäquates Ergebnis liefern wird. Wird ein Welpe, der jünger als 6 Monate ist, nach Deutschland eingeführt, so muss auch dieser 6 Monate nach der Einfuhr einer Blutuntersuchung unterzogen werden.

Welche Blutuntersuchungen werden empfohlen?

In der Blutuntersuchung wird nach Makrofilarien (erwachsene Würmer) und Mikrofilarien (Nachwuchs der erwachsenen Würmer) gesucht. Es wird empfohlen, immer eine große Blutuntersuchung (also auch Blutbild und Organwerte) durchzuführen, da der Befall mit Herzwürmern auch zu Veränderungen wichtiger Organe, zum Beispiel der Niere oder zu einer Blutarmut führen kann.

Je nachdem aus welchem Ausland der Hund kommt, raten wir zur Abklärung aller Reisekrankheiten, da viele Hunde mehrere parasitäre Erkrankungen aufweisen können (zum Beispiel Babesiose, Leishmaniose, Ehrlichiose, Anaplasmose, Dirofilaria repens usw.).

Sollte immer eine Blutuntersuchung auf Mikrofilarien durchgeführt werden?

Ja.
Es müssen immer Mikrofilarien parallel zu den erwachsenen Würmern (Makrofilarien) getestet werden.

Mikrofilarien sind die „Nachkommen“ der erwachsenen Würmer. Sie sind auch das Stadium, welches von der Mücke bei der Blutmahlzeit aufgenommen wird. Diese Mikrofilarien stellen das sogenannte Reservoir dar, also die Quelle für weitere Infektionen.

Welche Blutuntersuchung sollte man zur Bestimmung der Mikrofilarien durchführen?

Bei der Bestimmung der Mikrofilarien werden die „Nachkommen“ der erwachsenen Würmer nachgewiesen. Dies setzt voraus, dass sich geschlechtsreife adulte Würmer in der Lunge des Hundes angesiedelt haben.

Es gibt verschiedene Testmöglichkeiten. Der modifizierte Knott Test ist am weitesten verbreitet und gilt als zuverlässigster Test. Hier werden Mikrofilarien direkt dargestellt. Bei einer geringen Dichte kann dieser Test jedoch falsch negativ sein. Allerdings ist nicht jede dargestellt Filarie auch ein Herzwurm. Bei einem positiven Befund sollte eine Bestimmung der Filarienart (Typisierung) durchgeführt werden. Dies ist wichtig, da sich die Therapie je nach Filarienart unterscheidet.

Mehrere Labore bieten PCR Tests an. Bei diesen wird DNA-Material nachgewiesen. Der Vorteil dieser Methoden ist die direkte Identifizierung der Wurmart. Das bedeutet, dass die Mikrofilarien direkt dem Herzwurm oder anderen Würmern (Bsp. Dirofilaria repens = Hautwurm) zugeordnet werden können. Dies spart Zeit, da eine Typisierung nicht mehr nachgefordert werden muss.

Ist ein positiver Mikrofilarientest immer hinweisend auf Herzwürmer?

Nicht unbedingt. Es gibt andere Würmer, die ebenfalls Filarien produzieren (siehe oben).  

Bei einem positivem Mikrofilarientest wird besonders in Europa eine Typisierung (Bestimmung der Wurmart) empfohlen. Durch die Typisierung wird festgestellt, ob es sich bei den Filarien um Dirofilaria immitis oder eine andere Filarienart handelt. Nicht jede Filarienart muss gleich oder überhaupt therapiert werden. In Europa - im Gegensatz zu den USA – kann zudem der Hautwurm Dirofilaria repens nachgewiesen werden, dessen Therapie von der des Herzwurmes abweicht. Nicht selten können mehrere Filarienarten nachgewiesen werden (Bsp. Dirofilaria repens UND Dirofilaria immitis). Die Therapie muss dann beide Arten berücksichtigen.

Schließt ein negativer Mikrofilarientest einen Befall mit Herzwürmern aus?

Nein!
Folgende Ursachen können zu einem „falsch“ negativen Ergebnis führen:

  • Infektion mit unreifen Stadien: adulte Würmer sind noch nicht geschlechtsreif und produzieren noch keine Nachfahren
  • Befall des Hundes mit nur männlichen Würmern
  • Vorbehandlung mit makrozyklischen Laktonen (Entwurmungsmittel wie Milbemax®, Advocat®, Stronghold®, Milpro® und ähnliche). Häufig ist es nicht nachzuvollziehen, ob der Hund vor der Ausreise noch eine Entwurmung erhalten hat und wenn ja welche.
  • Geringe Dichte an Mikrofilarien

Wie wichtig ist die Dichtebestimmung der Mikrofilarien?

Es gibt keine publizierten Daten, die der Dichtebestimmung eine Bedeutung zukommen lassen. Vereinzelte Expertenmeinungen empfehlen bei einer sehr hohen Dichte eine vorsichtige und schrittweise Therapie der Mikrofilarien. Hintergrund sind Komplikationen, die durch zu schnelles und massives Absterben einer hohen Zahl an Mikrofilarien entstehen können. Therapieschemata und Publikationen (ab welcher Dichte sollte man Moxidectin (Advocat®) abweichend von der Zulassung dosieren?) liegen jedoch derzeit nicht vor.

Eine hohe Dichte von Mikrofilarien deutet nicht automatisch auf einen hohen Wurmbefall, sondern auf geschlechtsreife Würmer hin. Man kann also nicht sagen, dass es sich um wenige erwachsene Würmer handelt, wenn die Dichte niedrig ist, aber auch nicht, dass viele erwachsene Würmer vorliegen müssen, wenn die Dichte hoch ist.

Die Therapie nur anhand der Dichtebestimmung zu erstellen, wird derzeit von keiner der anerkannten Organisationen (American Heartworm Society, European Society of Dirofilariosis and Angiostrongylosis) empfohlen.

Blutuntersuchung auf Makrofilarien (erwachsene oder adulte Herzwürmer)

Makrofilarien werden mittels Antigennachweis bestimmt. Nachgewiesen werden allerdings nur die geschlechtsreifen, weiblichen Würmer, da der Test ein Antigen aus der Gebärmutter der Würmer darstellt.

Sind Makrofilarien nachgewiesen, so muss ein Staging (weitere Untersuchungen) erfolgen, um die Schwere der krankhaften Veränderungen abschätzen zu können (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304401720301369). Dies beeinflusst die Therapie, sowie auch die kurzfristige und langfristige Prognose jedes einzelnen Hundes.

Kann ein Antigen auf Makrofilarien „nicht nachgewiesen“ werden, so bedeutet das nicht, dass der Hund negativ auf Herzwürmer ist. Es darf den Hundebesitzer, die Pflegestelle oder den Tierschutzverein nicht in falscher Sicherheit wiegen, dass der Hund gesund ist.

Folgende Gründe können vorliegen, damit ein „falsch negatives“ Antigen-Ergebnis vorliegt:

  • leichte Infektionen: wenn nur sehr wenige weibliche Würmer vorhanden sind, kann der Test diese nicht erfassen
  • „unreife“ weibliche Makrofilarien: wie oben erklärt, wird die „Gebärmutter“ der geschlechtsreifen weiblichen Würmer nachgewiesen. Die Geschlechtsreife tritt jedoch erst 6 bis 8 Monate nach der Infektion ein
  • ausschließlich männliche Makrofilarien: diese werden derzeit durch keinen Test erfasst
  • Bildung von Antigen-Antikörper Komplexen: diese entstehen besonders bei chronischem Befall, aber auch unter oder nach der Therapie mit der „slow kill“-Methode. Das Antigen ist dann für den Test nicht erreichbar und somit „nicht nachweisbar“

Folgend ein Beispiel für einen positiven Blutbefund:

6. Weitere wichtige Untersuchungen bei der Herzwurmerkrankung („Staging“)

Um das Krankheitsstadium besser einzuschätzen, sollte weitere Diagnostik durchgeführt werden. Es wird geraten eine Röntgenuntersuchung vom Brustkorb in zwei Ebenen und eine Echokardiographie durchführen zu lassen.

Diese Untersuchungen sind entscheidend, um den Hund in 2 Kategorien zu unterscheiden: hohes oder niedriges Risiko für Komplikationen (Bsp. Lungenembolie). Ein hohes Risiko für Komplikationen liegt vor, sobald auch nur eines der Kriterien, die in der Tabelle aufgeführt sind, erfüllt wird (https://www.esda.vet/guide-lines-tutorials/).

 

Niedriges Risiko

Hohes Risiko

Klinische Symptome

Nein

ja (auch leichte)

Röntgenuntersuchung

unauffällig

Veränderungen im Röntgenbild

Würmer im Echo darstellbar

nein (auch nicht in der Tiefe der rechten Pulmonalarterie)

ja

Hinweise auf Lungenhochdruck

nein

ja

Weitere Erkrankungen

nein

ja (Bsp. Hautwurm, Babesiose)

Ruhighaltung

Ruhighaltung wird gewährleistet

Ruhighaltung nicht möglich

 

Röntgenuntersuchung des Brustkorbes (Thorax)

Bei Symptomen wie Husten, Kurzatmigkeit oder eingeschränkter Belastung sollte immer eine Röntgenuntersuchung erfolgen. Die beste Darstellung der Lunge erreicht man, wenn man 2 Ebenen röntgt (eine seitliche, eine in Rücken- oder Brustbauchlage).

Es wird auf Veränderungen des Lungengewebes und der Lungengefäße geachtet. Die Herzsilhouette wird in Hinblick auf eine Vergrößerung des rechten Herzens und einer Vergrößerung der Lungenarterie untersucht. Ein unauffälliges Röntgenbild schließt leider einen schweren Befall mit Herzwürmern nicht aus.

Bei asymptomatischen Hunden, die in der echokardiographischen Untersuchung einen relevanten Lungenhochdruck zeigen, sollte ebenfalls immer eine Röntgenuntersuchung erfolgen.

Ist eine Echokardiographie (Ultraschall des Herzen) nötig?

Bei jedem Hund mit positivem Herzwurmergebnis sollte ein Herzultraschall durchgeführt werden, um das Stadium der Erkrankung einzuschätzen. Es sollten immer alle Herzkammern, die Herzfunktion, die großen Gefäße, ein mögliches Vorliegen auf einen Lungenhochdruck eingeschätzt werden. Nur durch eine eingehende und detaillierte Ultraschalluntersuchung, besonders des rechten Herzen und der Gefäße (Lungenarterien), kann man die Wurmlast und Folgeerscheinungen beurteilen (https://www.esda.vet/guide-lines-tutorials/; https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304401720301369 ).

Kann man Herzwürmer mittels Echokardiographie (Ultraschall des Herzen)  darstellen?

Viele Besitzer erwarten, dass man erwachsene Würmer (Makrofilarien = Doppellamellen) im Herzen darstellen kann. Nicht immer ist dieses der Fall, da die meisten Makrofilarien in den tiefen Gefäßen der Lunge verweilen. Die Namensgebung „Herzwurm“ kann daher irreführend sein.

Bei ca ¾ der Hunde mit Herzwürmern, die in der Tierklinik Hofheim vorgestellt wurden, konnten wir mindestens eine Doppellamelle (erwachsener Wurm) im Ultraschall darstellen.

Was bedeutet „Wurmlast“?

 

Die Würmer können sehr lang werden (bis zu 31 cm). Sie halten sich in erster Linie in den Lungengefäßen auf. Verändern sich die Bedingungen in den Lungengefäßen, so können sie in Richtung Herz wandern. Sie sind dann erstmal in den herznahen Lungengefäßen auf und können im ungünstigsten Fall in das rechte Herz wandern.

 

Ist die Echokardiographie (Ultraschall des Herzen) wichtig für die Therapie?

Die Behandlungsempfehlungen müssen an den individuellen Patienten angepasst werden. Diese hängen von unterschiedlichen echokardiographischen Befunden ab, wie zum Beispiel:

  • Liegen Anzeichen für ein Lungenhochdruck vor? Wenn ja, wie ausgeprägt ist er?
  • Wurmlast:
    • Wieviele Würmer können dargestellt werden?
    • Können Würmer im rechten Herzen dargestellt werden?
  • Kann bereits thrombotisches Material in den Lungenarterien oder dem Herzen dargestellt werden?
  • Ist das rechte Herz vergrößert?
  • Liegen Anzeichen einer Herzinsuffizienz (Bauchwassersucht, Flüssigkeit im Brustkorb) vor?
  • Ist der Herzrhythmus normal?

7. Therapie der Herzwurmerkrankung/Dirofilariose

Welche Behandlung wird bei Hunden mit Herzwürmern empfohlen?

Die Therapie der Herzwürmer oder Dirofilariose ist eine multimodale Behandlung. Dieses bedeutet, dass mehrere Medikamente eingesetzt werden (siehe „Zusammenfassung Therapieschema“). Das Ziel ist es, alle Stadien der Herzwürmer zu bekämpfen, gleichzeitig aber auch das Risiko für Komplikationen so niedrig wie möglich zu halten.

Da man versucht, die Würmer graduell und relativ langsam abzutöten, also nicht alle auf einmal, ist der Behandlungszeitraum relativ lang.

Gibt es Leitlinien zur Therapie der Herzwürmer?

Ja!

Die meiste Erfahrung einer erfolgreichen und adäquaten Therapie der Herzwürmer hat die American Heartworm Society (AHS), sowie die European Society of Dirofilariosis and Angiostrongylosis (ESDA). Es handelt sich hier um Vereinigungen von mehreren Tierärzten, bei denen die Therapie nicht durch Expertenmeinungen, sondern durch belegte Studien empfohlen wird. Beide Vereinigungen organisieren regelmäßige Kongresse, auf denen über neue Erkenntnisse, Entwicklungen, Probleme usw. informiert und diskutiert wird. Dieses gibt der Diagnostik und der Therapie einen dynamischen Touch, da beide Organisationen interessiert sind, Hunde so sicher und so früh wie möglich zu behandeln, aber auch zu vermeiden, dass sich die Dirofilariose weiter ausbreitet. In endemischen Ländern liegt das Augenmerk der Dirofilariose auf der Prävention/Vorbeugung neuer Infektionen. In nicht endemischen Länder wie Deutschland, steht die Vermeidung der Einschleppung der Erkrankung im Vordergrund.

Beide Organisationen haben Leitlinien erstellt, an die sich das Team der Tierklinik Hofheim hält. Diese „Guidelines“ sind im Internet sowohl für Tierärzte als auch Tierbesitzer frei zugänglich. Auf der Seite der American Heartworm Society findet man Leitlinien übersetzt in unterschiedliche Sprachen:

https://www.heartwormsociety.org/veterinary-resources/american-heartworm-society-guidelines

https://www.esda.vet/wp-content/uploads/2017/11/GUIDELINES-FOR-CLINICAL-MANAGEMENT-OF-CANINE-HEARTWORM-DISEASE.pdf

Wie werden Mikrofilarien behandelt?

Mikrofilarien sind die „Nachkommen“ der erwachsenen Herzwürmer. Sie stellen auch das sogenannte Reservoir, also die Quelle für einer Neuinfektion bei Aufnahme durch eine Mücke dar.

Mikrofilarien werden mittels einem „makrozyklischen Lakton“, also einem speziellen Entwurmungsmittel behandelt. Hierfür kommen Medikamente wie Moxidectin, Milbemycin und Selamectin in Frage. In Deutschland ist hierfür derzeit jedoch nur Moxidectin (Advocate®) zugelassen. Es sollte sofort eingesetzt werden, sobald ein positiver Blutbefund vorliegt. Es muss während des Therapiezyklus mindestens einmal im Monat aufgetragen werden. An der Tierklinik Hofheim empfehlen wir Moxidectin nicht am gleichen Tag wie Melarsomin (Immiticide®) aufzutragen, optimalerweise sollte es im weiteren Therapieverlauf ein paar Tage vor oder nach der Injektion verabreicht werden.   

Makrozyklische Laktone werden auch zur Behandlung des Hautwurmes Dirofilaria repens eingesetzt. Sollten Mikrofilarien beider Spezies festgestellt werden, so wird der Hautwurm direkt mitbehandelt. Allerdings sollte bei Vorliegen des Hautwurmes das makrozyklische Lakton über einen Zeitraum von 12 Monaten verabreicht werden.

Wie werden Makrofilarien behandelt?

Die Therapie der Makrofilarien wird auch „adultizide“ Therapie genannt. Hierbei sollen die erwachsenen (adulten) Würmer abgetötet werden, also das Stadium, welches sich in der Blutbahn befindet. Eine Therapie mit Melarsomin (Immiticide®) wird empfohlen.

Bis vor einigen Jahren wurden 2 Injektionen im Abstand von 24 Stunden verabreicht. Mittlerweile weiß man, dass die Effizienz und Verträglichkeit von 3 Spritzen besser ist. Diese Methode ist zwar aufwendiger und dauert länger, hat aber den Hintergrund die Würmer graduell, also langsamer, abzutöten. Die erste Injektion erfolgt ein bis zwei Monate nach der Diagnosestellung. Hier werden reife weibliche und insbesondere männliche Würmer abgetötet. Die 2. Injektion erfolgt nach ca. einem Monat. Dieses ermöglicht jüngeren Würmern weiter auszureifen, so dass Melarsomin (Immiticide®) besser wirken kann. Eine dritte Injektion erfolgt nach 24 Stunden.

Unter der Therapie mit Melarsomin sterben Herzwürmer ab. Daher besteht hier ebenfalls das Risiko von Blutgerinnseln in der Lunge (pulmonaler Thrombembolismus/Lungenembolie). Je ausgeprägter der Befall mit erwachsenen Würmern, umso größer das Risiko. Das Therapieschema mit makrozyklischem Laktonen, Doxycyclin und drei Injektionen Melarsomin (Immiticide®) führt zu einem langsameren Absterben als die frühere Methode mit nur zwei Injektionen und ohne Vorbehandlung.

Wann sollte die Therapie mit Melarsomin (Immiticide®) durchgeführt werden?

Die Behandlung in Anlehnung des Schemas der AHS und ESDA führt zu einem langsamen Abtöten der Herzwürmer über Wochen bis Monate.

Melarsomin (Immiticide®) wirkt nur auf die Würmer, die sich im Gefäßsystem befinden. Wie oben beschrieben (Lebenszyklus), liegt ein relativ langes Entwicklungsstadium im Gewebe des Hundes vor. Die Mücke überträgt bei der Blutmahlzeit die Larve 3, die sich im Unterhaut-, Fettgewebe und Muskulatur zum jungen Wurm entwickelt. Diese Stadien finden also außerhalb des Gefäßsystems statt und können durch Melarsomin (Immiticide®) nicht abgetötet werden, sondern nur durch makrozyklische Laktone. Es dauert in etwa 2 Monate, bis die jungen Würmer in das Gefäßsystem gelangen.  Dieses bedeutet, dass man erst 2 Monate nach Infektion, Melarsomin (Immiticide®) verabreichen sollte. In endemischen Gebieten kann ein Hund mehrmals täglich von Mücken gestochen werden, d.h. es ist schwer nachzuvollziehen, in welchem Stadium sich der Hund befindet.

Da Deutschland derzeit noch nicht endemisch ist, kann man folgende Zeitpunkte für Therapie mit Melaromin (Immiticide®) für Hunde aus dem Ausland empfehlen (siehe Therapieschema für die gesamte Behandlung):

  • Wurde der Hund direkt bei Einfuhr positiv auf Herzwürmer getestet, sollte Melarsomin (Immiticide®) nach 60 Tagen zum ersten Mal verabreicht werden
  • Wurde der Hund einen Monat nach Einfuhr positiv auf Herzwürmer getestet, kann Melarsomin (Immiticide®) bereits nach 30 Tagen verabreicht werden
  • Lebt der Hund schon länger als 2 Monate in Deutschland, kann Melarsomin (Immiticide®) ebenfalls bereits nach 30 Tagen verabreicht werden

Ist die Gabe des Antibiotikums Doxycyclin nötig?

Ja!

Auf den Herzwürmern leben einzellige Bakterien – Wolbachia - welche das Überleben, die Entwicklung und die Vermehrung der Herzwürmer beeinflussen. Sie begünstigen insbesondere die Entwicklung der Larve 3, also der infektiösen Larve, die von der Mücke bei der Blutmahlzeit übertragen wird.

Aufgrund von Studien konnte man nachweisen, dass diese Bakterien auch das Immunsystem des Hundes aktivieren und zu einer Schädigung des Lungengewebes führen (proliferative Endarteriitis). Desweiteren können sie das Risiko für Lungenembolien erhöhen, wenn die erwachsenen Würmer (Makrofilarien) absterben.  

Dementsprechend ist eine 4-wöchige Therapie mit Doxycyclin empfohlen, da hierdurch chronische Schädigungen, sowie das Risiko für Komplikationen reduziert werden.

Manche Hunde reagieren mit Magendarmproblemen (Erbrechen, Durchfall, schlechte Futteraufnahme) auf Doxycyclin. Hier muss unter Umständen die Dosierung angepasst werden (5 bis 10mg/kg zweimal täglich) oder sogar ein Mittel gegen Erbrechen eingesetzt werden.

Zusammenfassung der angewandten Medikamente

In Anlehnung an die Leitlinien de AHS und ESDA kann man die Therapie wie folgt zusammenfassen:

1. Makrozyklische Laktone (Advocat®): Therapie der Mikrofilarien

Sobald ein positiver Blutbefund vorliegt, sollte die Therapie mit einem makrozyklischen Lakton begonnen werden. Dies dient zum einen dazu, die unreifen Würmer (Mikrofilarien) abzutöten, zum anderen die jungen Erwachsenen zu schwächen. Larven, die sich noch im Gewebe (Unterhaut, Muskulatur) des Hundes befinden, werden ebenfalls abgetötet.

Ihr Hund sollte es mindestens 4 Monate lang alle 28 bis 30 Tage erhalten. Begonnen wird die Behandlung, sobald die Diagnose mittels einer Blutuntersuchung bestätigt wurde. 

Konnte in der Typisierung der Mikrofilarien auch der Hautwurm (Dirofilaria repens) nachgewiesen werden, so muss es mindestens 6 bis 12 Monate verabreicht werden.

2. Doxycyclin (Antibiotikum)

Eine Therapie mit dem Antibiotikum Doxycyclin sollte über 28 Tage verabreicht werden. Dieses muss vor der adultiziden Therapie (Abtötung der erwachsenen Würmer) durchgeführt werden und sollte, so wie das makrozyklische Lakton, bei positivem Blutbefund umgehend  eingesetzt werden.

3. Adultizide Therapie (Makrofilarien = erwachsene Würmer): Melasormin- Injektionen (Immiticide®)

Die erste Injektion mit Melarsomin erfolgt 1 bis 2 Monate nach der Therapie mit einem makrozylischen Lakton (Entwurmungsmittel) und Doxycyclin. Die Injektion erfolgt in die tiefe Lendenmuskulatur. Da dieses schmerzhaft ist und die Tiere dabei keinerlei Abwehrverhalten zeigen dürfen, erfolgt die Injektion in der Tierklinik Hofheim in einer Kurznarkose. 

Zweite und dritte Melarsormin- Injektion: Vier Wochen nach der ersten Injektion erfolgt die zweite, die dritte wird 24 Stunden später verabreicht. Der Hund verbleibt hierfür in der Regel 2 Nächte im stationären Aufenthalt.  

Unterstützende Therapieschemata werden je nach Befunden der Röntgenuntersuchung und Echokardiographie, also dem Staging angepasst. Liegt ein starker Befall vor oder besteht bereits der Verdacht auf Blutgerinnsel in der Lunge, so kann eine Therapie mit Gerinnungshemmern nötig sein, um Komplikationen zu verhindern. Ist das Lungengewebe geschädigt und der Hund zeigt Husten oder Atemnot, oder hat eine hohe Wurmlast,  kann der Einsatz eines Kortikosteroids von Vorteil sein. Diese individuelle Zusatztherapie besprechen wir und erklären Ihnen, wieso und wie lange diese Medikamente verabreicht werden müssen.

Zusammenfassung des Therapieschemas

Um den zeitlichen Verlauf übersichtlicher zu gestalten, zeigen wir anbei einen Therapievorschlag

Tag der Behandlung

Was ist durchzuführen, bzw anzuwenden?

Tag 0

Diagnosestellung und Staging

Ruhighaltung

Tag 1

Behandlung der Mikrofilarien mit einem makrozyklischen Lakton

Doxycyclin über 4 Wochen

Ruhighaltung

Tag 30/60

Behandlung der Mikrofilarien mit einem makrozyklischen Lakton (möglichst zeitversetzt zu Melarsomin)

1. Melarsomininjektion (Immiticide®)

Ruhighaltung

Tag 60/90 (1 Monat später)

Behandlung der Mikrofilarien mit einem makrozyklischen Lakton (möglichst zeitversetzt zu Melarsomin)

2. Melarsomininjektion (Immiticide®)

Tag 61/91 (24 Stunden später)

3. Melarsomininjektion (Immiticide®)

Ruhighaltung für mindestens weitere 4 Wochen

Tag 90/120 (ca 4 Wochen später)

Untersuchung auf Mikrofilarien (4 Wochen nach letztem Auftragen des makrozyklischen Lakton)

Falls Mikrofilarien positiv à erneute Therapie, Kontrolle nach 4 Wochen

Langsame Steigerung der Bewegung

Nach 6 Monaten

Makrofilarien Antigentest; Untersuchung auf Mikrofilarien à Therapieerfolg

Bildgebende Verfahren zum Ausschluss von Folgeerscheinungen

8. Welche Kontrollen werden nach einer adultiziden Therapie empfohlen?

Einschätzung des Allgemeinbefindens und Untersuchung auf Mikrofilarien

Die erste Kontrolle sollte ca. 4 Wochen nach der dritten Melarsomin- Injektion und Gabe des makrozyklischen Lakton (Advocate®) erfolgen. Wird das makrozyklische Lakton später als die 3. Injektion verabreicht, so berechnet man die 4 Wochen auf die letzte Gabe des makrozyklischen Lakton (Advocate®), da der Blutbefund sonst falsch negativ sein könnte. Ist der Befund weiterhin positiv, sollte das makrozyklische Lakton (Bsp. Advocate®) erneut appliziert werden und die Blutuntersuchung nach 4 Wochen wiederholt werden. Der Test auf erwachsene Würmer (Makrofilarien) sollte zu diesem Zeitpunkt nicht durchgeführt werden, da dieser bei vielen Hunden erst nach mehreren Monaten negativ wird. Ein positives Ergebnis verunsichert sie als Besitzer.

Es wird außerdem eine allgemeine klinische Untersuchung mit Augenmerk auf das Herz- Kreislauf- System durchgeführt. Auch werden die Injektionsstellen überprüft.

BESONDERHEIT bei Vorliegen des Hautwurmes: die Blutuntersuchung auf Mikrofilarien kann ausgesetzt werden, wenn der Hund neben Dirofilaria immitis auch mit dem Hautwurm Dirofilaria repens infiziert ist. In diesem Fall muss das makrozyklische Lakton (Bsp Advocate®) über einen Zeitraum von bis zu 12 Monaten verabreicht werden. Hier erfolgt die Kontrolle der Mikrofilarien 4 Wochen nach letzter Gabe des Advocate®.

Abschlussuntersuchung – Einschätzung des Therapieerfolges und der Folgeschäden

Die Abschlussuntersuchung erfolgt zwischen 6 und 10 Monaten nach der dritten Melarsomin- Injektion.

Um den Therapieerfolg nachzuweisen, wird eine Blutuntersuchung auf Makrofilarien (Antigen der erwachsenen weiblichen Würmer) und Mikrofilarien (Knott Test oder PCR, Nachweis der „Nachkommen“) durchgeführt.

Weitere bildgebende Untersuchungen (Röntgenuntersuchung Lunge, Echokardiographie) sind abhängig von dem Schweregrad und den auffälligen Befunden zum Zeitpunkt der Erstvorstellung (Staging).  

 

Sollte die Echokardiographie (Ultraschall des Herzen) immer nach einer adultiziden Therapie wiederholt werden?

Ja!

Nach abgeschlossener Behandlung wird bei jedem Patienten zu einer echokardiographischen  Kontrolle geraten. Hierbei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Therapie nach den Leitlinien der AHS und ESDA oder der „Slow-Kill“ Methode handelt. Man kann einschätzen, ob Folgeerscheinungen, wie ein Lungenhochdruck, weiterhin vorliegen oder sich entwickelt haben. Der Kardiologe muss dann entscheiden, ob eine weitere Behandlung empfehlenswert ist, oder ob eine regelmäßige Kontrolle vorerst ausreicht.

Bei früher Therapie und leichtem bis moderatem Befall ist es möglich,  dass nach einer adultiziden Therapie mit Melarsomin (Immiticide®) keine Folgeerscheinungen bleiben. Die Echokardiographie ist besonders bei den Hunden essentiell, bei denen bereits bei der Voruntersuchung (Staging) Hinweise auf einen Lungenhochdruck festgestellt wurden. Bei einigen Hunden kommt es zu einer Verbesserung oder sogar Normalisierung des Lungendruckes. Bei chronischer Erkrankung, hoher Wurmlast oder bereits vorliegendem Thrombembolismus (Lungenembolie) kann auch nach einer adultiziden Therapie ein schwerer Lungenhochdruck zurückbleiben. Dieser bedarf unter Umständen einer lebenslangen Therapie.

Langzeitkontrollen

Hunde mit leichtem Befall und ohne Folgeerscheinungen (in der Abschlussuntersuchung) müssen nicht regelmäßig untersucht werden. Manche Experten empfehlen eine Blutuntersuchung auf Makrofilarien nach einem weiteren Jahr.

Hunde mit fortgeschrittener Erkrankung und Hinweis auf Veränderungen an Herz und Lunge sollten regelmäßig kontrolliert werden. Die Abstände der Untersuchung hängen vom Schweregrad der Folgeerscheinungen ab und werden individuell für jeden Hund von uns festgelegt.

Hunde, die wieder in endemische Gebiete reisen oder in deren Nachbarschaft ein Hund lebt, der Herzwurm-positiv ist und noch nicht behandelt wurde, sollten regelmäßig auf Makro- und Mikrofilarien im Blut getestet werden.

9. Hunde mit Herzwürmern müssen ruhig gehalten werden

Wieso ist die Ruhighaltung so wichtig?

Die Ruhighaltung ist eine der wichtigsten Verhaltensregeln, um Komplikationen wie Lungenembolien oder weitere Folgeerscheinungen zu verhindern.

Steigt die Herzfrequenz, so steigt der Blutfluss in der Lunge. Absterbende Würmer oder solche, die sich gerade auf Wanderschaft befinden, können durch den erhöhten Blutfluss abgeschwemmt werden und somit ein größeres Gefäß verlegen. Dieses kann zu akuten Symptomen bis hin zum Versterben führen.

Die Ruhighaltung liegt alleine in der Hand der Hundebesitzer, Tierheime oder Pflegestellen. Jeder muss sich darüber bewusst sein, dass jede größere Bewegung oder Aufregung zu einer Komplikation führen kann, die unter Umständen lebensbedrohlich sein kann. Dieses bedeutet, dass das Risiko für eine Lungenembolie (pulmonaler Thrombembolismus) dann besonders hoch ist, wenn der Hund nicht ruhig gehalten wird.  

Ab wann muss ein Hund mit Herzwürmern ruhig gehalten werden?

Ab dem Zeitpunkt eines positiven oder nachweisbaren Blutergebnisses muss der Hund UMGEHEND ruhig gehalten werden. Jeder absterbende Wurm kann zu Komplikationen führen, egal ob durch natürliche oder medikamentelle Abtötung. Desweiteren können pathologische Umbauvorgänge der Lunge durch eine Ruhighaltung verringert werden. Bei der gängigen adultiziden Therapie mit Melarsomin (Immiticide®), muss der Hund bis ca. einen Monat nach der letzten Injektion ruhig gehalten werden. Bei Anwendung der „Slow-Kill“ Methode, muss der Hund über den gesamten Therapiezeitraum ruhig gehalten werden.

Was genau bedeutet eine Ruhighaltung?

Die Ruhighaltung hängt von dem Schweregrad des Befalles ab.

Hunde mit leichtem Befall sollten daran gehindert werden zu Rennen, Spielen, sich aufzuregen. Auslauf im Garten ist meist möglich, allerdings sollte das Jagen entlang eines Gartenzaunes (Nachbarhund, Postbote u.ä.) unterbunden werden. Der Besuch einer Hundeschule, Hundetagesstätte, Hundespielplatz usw sollte ebenfalls vermieden werden. 

Hunde mit hoher Wurmlast und Anzeichen für einen Lungenhochdruck sollten so ruhig wie möglich gehalten werden. Es empfiehlt sich, die Hunde in einem Zimmer unterzubringen. Allerdings sollten bei Besuch oder Nachhausekommen der Besitzer eine deutliche Aufregung vermieden werden. Je nach Schweregrad kann sogar die Haltung in einer Box, Käfig oder einem Zwinger nötig sein.

Wie kann ich meinem Hund die Zeit der Ruhighaltung so angenehm wie möglich machen?

Bei frisch vermittelten Hunden raten wir zu so genanntem „Kopftraining“. Da die Hunde bis einen Monat nach Abschluss der Therapie nicht mit anderen Hunden spielen oder eine Hundeschule besuchen sollten, empfehlen wir diese Zeit für das Erlenen/Festigen von Grundkommandos zu nutzen. So kann man die Hunde an die Leine gewöhnen, ihnen bei Fuss laufen, sich hinsetzen, hinlegen, warten usw. beibringen. Viele neue Besitzer haben dieses umgesetzt und haben nun sehr gut erzogene Hunde. Diese Beschäftigung führt ebenfalls zu einer starken Bindung zwischen dem neuen Hund und Besitzer, da die oft verängstigten Hunde hierdurch Vertrauen entwickeln.

Bereits erzogenen Hunden kann man Tricks beibringen. Hierzu gibt es zum Beispiel Clicker Training oder auch das altbewährte Unterscheiden verschiedener Spielsachen. Spielsachen oder Futter kann auch versteckt werden, solange dieses nicht zu einer extremen Emotion des Hundes führt.

In den USA lesen die Kinder ihren Hunden gerne Geschichten vor. Damit fühlt sich der Hund nicht einsam und die Bindung Hund-Kind wird gefestigt. 

Man sollte in dieser Zeit gut auf das Gewicht des Hundes achten. Aufgrund der eingeschränkten Bewegung kann es zu einer deutlichen Gewichtszunahme kommen, die dann wiederum für die Lungenfunktion kontraproduktiv ist.

10. Wie ist die Prognose für Hunde mit Herzwürmern?

Je länger die Infektion mit Herzwürmern besteht, umso höher ist das Risiko für Komplikationen oder Folgeschäden. Sowohl lebende als auch absterbende Würmer führen zu deutlichen Veränderungen der Lungengefäße und -gewebe. Dadurch wird der Durchmesser der Gefäße kleiner und es kann zu Verlegung/Verstopfung derselben kommen. Da die Lungengefäße nicht sehr groß sind, ist das Ausmaß der Veränderungen ausgeprägter als bei anderen Gefäßen. Je größer, d.h. auch je älter die erwachsenen Würmer sind, umso schlimmer sind die Folgen für die Lunge.

Bei nicht behandelten Hunden führen das Vorhandensein und die Länge der Würmer (bis zu 31cm) zu deutlichen Veränderungen. Auch bei nicht behandelten Hunden sterben Würmer ab und können zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.

Hunde, die nur mit makrozyklische Laktonen behandelt werden („Slow-Kill“ Methode), haben abhängig von der Wurmlast und den Lungenveränderungen ebenfalls ein Risiko für Blutgerinnsel in Lunge und Herz. Dieses kann zu einem plötzlichen Tod, schwerer Atemnot, Belastungsintoleranz, Ohnmachtsanfällen, erhöhtem Druck in der Lunge und zu Nierenerkrankung führen.

Es kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig es ist, dass die Diagnose frühzeitig gestellt und die adäquate Therapie frühzeitig begonnen wird. In der Tierklinik Hofheim wurden uns leider mehrere Hunde in kritischem Zustand vorgestellt, die zuvor keine adäquate Therapie und keine Ruhighaltung erfahren haben.

Wovon hängt die Prognose ab?

Diese hängt vom Schweregrad des Befalls und möglicher Folgeerscheinungen ab. Hunde mit leichtem Befall und frühzeitiger Therapie haben eine gute Prognose und behalten in der Regel keine Folgeschäden zurück.

Hunde, die eine mittlere bis hohe Wurmlast oder bereits einen Lungenhochdruck haben, müssen nach überstandener Therapie kontrolliert werden. Es gibt einige, bei denen eine lebenslange Behandlung des Lungenhochdruckes angeraten wird. Diese müssen regelmäßig, mindestens einmal jährlich, mittels Echokardiographie kontrolliert werden.

Bei einigen Hunden kann in der Voruntersuchung (Staging) ein Lungenhochdruck verzeichnet werden, der lediglich durch die „verstopften“ Lungengefäße bedingt ist. Werden die erwachsenen Würmer adäquat und rechtzeitig beseitigt, kann sich der Druck wieder normalisieren.

Bei Verdacht auf bereits vorliegende Blutgerinnsel oder deutliche Lungenveränderungen muss der Hund therapeutisch individuell durch einen Spezialisten auf die Therapie vorbereitet werden. Diese Hunde müssen in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, um Folgeerscheinungen zu erkennen und zu behandeln.

Liegt bereits ein Rechtherzversagen vor, so ist die Prognose sehr vorsichtig bis schlecht. Diese Hunde werden mit Atemproblemen, Belastungseinschränkung, Bauchwasssersucht oder Flüssigkeit im Brustkorb (Pleuraerguss) vorgestellt.

11. Vorgehen und Erfahrungen der Tierklinik Hofheim

Wie viele Hunde hatten Veränderungen bei der Erstvorstellung?

Mehr als die Hälfte der Hunde, die bisher in unserer Klinik zur Diagnostik und Therapie der Herzwürmer vorgestellt wurden, zeigten in der Röntgenuntersuchung Veränderungen der Lungengefäße oder des Lungengewebes.

Bei über 70% der Hunde konnten im Herzultraschall adulte Herzwürmer (einer bis mehrere) in der Lungenarterie dargestellt werden. Bei einem Hund mussten die Würmer über einen Katheter (Kleintierkardiologie der Uni Gießen) über die Halsvene entfernt werden, es konnten 34 Würmer aus dem Herzen geholt werden! Im Anschluss wurde dieser Hund erfolgreich mit 3 Melarsomin-Injektionen behandelt und zeigt trotz chronischem Lungenhochdruck keine Einschränkungen in seiner Lebensqualität.

Bei über 65% der Hunde konnte vor der Therapie ein Lungenhochdruck nachgewiesen werden, bei mehr als 5% lagen Anzeichen für einen akuten Thrombembolismus (Blutgerinnsel) der Lunge bereits VOR der adultiziden Therapie mit Melarsomin (Immiticide®) vor.

Ca. ein Viertel der Patienten mit Lungenhochdruck wurden vor dem Staging bei uns über mehrere Monate mit einem makrozyklischen Lakton und Doxycyclin behandelt („Slow-Kill“ Methode). Es stellt sich die Frage, inwiefern eine frühere Therapie mit Melarsomin (Immiticide®) diese deutlichen Veränderungen vermieden hätte. Bei frühzeitiger Therapie konnten wir keine Verschlechterung des Lungendruckes in unserem Patientengut verzeichnen.

Wie verläuft eine Therapie der Herzwürmer an der Tierklinik Hofheim ab?

In der Regel wird die Diagnose mittels Blutuntersuchung bereits beim Haustierarzt gestellt. Nach Diagnosestellung sollte unmittelbar mit der Therapie mit Doxycyclin und Moxidectin (zum Beisipiel Advocate® ) begonnen werden.

Das Staging (insbesondere die Echokardiographie) sollte in den Wochen vor der ersten Injektion mit Melarsomin erfolgen. Hierdurch können wir uns ein genaueres Bild des Befalls machen und entscheiden, ob zusätzliche Medikamente verschrieben werden müssen. Hierdurch kann das Risiko für mögliche Komplikationen verringert werden.

Erfolgt das Staging nicht bei uns im Haus, kann man uns im Vorfeld alle Unterlagen (Röntgenuntersuchung in 2 Ebenen, Bilder und Auswertung der Echokardiographie, Blutuntersuchung) eines erfahrenen Kardiologen zuschicken. Wir entscheiden dann, ob eine weitere Voruntersuchung nötig ist. 

Im Anschluss vereinbaren wir Termine für die Injektionen mit Melarsomin (Immiticide®) mit Ihnen. Sollte der Zeitraum zwischen der 1. und 2. Injektion aus verschiedenen Gründen länger als 4 Wochen sein, so ist dieses nicht dramatisch. Der Zeitraum eines Monats wurde gewählt, damit möglichst viele Würmer ausgereift sind, denn Melarsomin kann nur die Würmer abtöten, die sich im Gefäßsystem befinden. Daher können je nach Umständen auch 5 bis 6 Wochen zwischen den ersten beiden Injektionen liegen.

Die Abschlussuntersuchung ist essentiell. Hier wird eingeschätzt, ob ein Lungenhochdruck vorliegt. Desweiteren wird hier anhand einer Blutuntersuchung (Makro- und Mikrofilarien) der Therapieerfolg festgelegt.

Muss der Hund in Narkose gelegt werden?

Eine Narkose ist nicht zwingend nötig. Dennoch legen wir die meisten Hunde in eine Kurznarkose. Die Injektionen müssen tief in die Lendenmuskulatur verabreicht werden. Der Hund sollte sich dabei nicht bewegen, bedeutet, wenn er wach ist, muss er sehr gut fixiert werden. Da die meisten Hunde aus dem Tierschutz sind, ist es für sie stressfreier, wenn sie wenige Minuten in Narkose gelegt werden.

Hunde, bei denen im Vorfeld schon auffällt, dass sie panisch oder extrem ängstlich sind, werden sediert. Dieses kann durch eine Spritze wenige Minuten vor der Behandlung geschehen. Wir haben jedoch gute Erfahrungen mit Gabapentin gemacht, ein Medikament, was als Schmerzmittel in der Humanmedizin eingesetzt wird. Es zeigt bei Katzen eine angstlösende Wirkung und reduziert deren Aggressivität. Bei Hunden aus dem Tierschutz haben wir diesen Effekt ebenfalls gesehen. Sollte ihr Hund zu diesen gehören, so sprechen Sie uns an, damit er vor dem Besuch bei uns ein beruhigendes Mittel bekommt.

Muss mein Hund stationär aufgenommen werden?

In der Regel nicht. Hunde, die ein hohes Risiko für Nebenwirkungen auf die Injektion haben, können stationär aufgenommen werden. 

Die meisten Hunde, die uns vorgestellt werden, sind aus dem Tierschutz. Viele von ihnen sind verängstigt und schüchtern. Daher bevorzugen wir eine ambulante Therapie. Hier verbleibt der Hund im Anschluss an die Injektion für 1 bis 3 Stunden für eine ambulante Infusionstherapie für in der Klinik. Die Besitzer bleiben in dieser Zeit bei ihrem Hund.

Ist die Behandlung von Herzwürmern teuer?

Leider ja, wobei die Kosten nicht nur durch die Therapie, sondern auch durch die Diagnostik entstehen.

Wie bereits erwähnt ist die Feststellung des Krankheitsstadiums essenziell, um eine optimale Behandlung durchzuführen und Komplikationen zu verhindern. Daher ist eine genaue Diagnostik wichtig (siehe Staging).

Die Injektionslösung Melarsomin (Immiticide®) ist recht teuer, da sie derzeit in Deutschland nicht zugelassen ist. Sie kann nur über die internationale Apotheke bestellt werden, welches zu höheren Kosten führt. Ein Fläschchen Melarsomin reicht für maximal 20kg und ist nur 24 Stunden haltbar. Wiegt der Hund 22 kg, so braucht man 2 Flaschen pro Injektion (jede Flasche kostet über € 100,00). Die Kosten für Diagnostik, Therapie und Kontrolle ist stark vom Gewicht des Hundes abhängig. Hunde über 20kg kosten deutlich mehr als leichtere oder kleinere Hunde.

An der Tierklinik Hofheim versuchen wir daher Hunde mit unterschiedlichem Gewicht an einem Tag unterzubringen, damit man die Möglichkeit hat, Melarsomin (Immiticide®) zu teilen. Dieses ist jedoch nicht immer möglich.

Auch darf nicht unterschätzt werden, dass Nachkontrollen essenziell sind. Man muss nach abgeschlossener Therapie kontrollieren, ob diese erfolgreich war (Blutuntersuchungen und Echokardiographie). Wir raten dringend dazu, ca. 6 bis 10 Monate nach der Therapie mit Melarsomin (Immiticide®) zumindest eine echokardiographische Kontrolle durchführen zu lassen, um mögliche Folgeerscheinungen der Erkrankung einzuschätzen. Hunde mit relevantem Lungenhochdruck brauchen unter Umständen lebenslang Medikamente.

Die Blutuntersuchung auf Makro- und Mikrofilarien ist essentiell, um festzustellen, ob die Würmer abgetötet worden sind. Sollten Mirkofilarien positiv sein, so muss eine Typisierung erfolgen, da auch der Befall mit dem Hautwurm D.repens zunimmt.

12. Allgemeine Fragen zu Hunden mit Herzwürmern/Dirofilariose

Muss ein Hund mit Herzwürmern in Quarantäne?

Nein.

Da zur Übertragung der Herzwürmer eine Mücke als Vektor nötig ist, muss der Hund nicht in Quarantäne. Eine direkte Ansteckung ist nicht möglich. Allerdings sollte der Hund umgehend mit einem makrozyklischen Lakton und Doxycyclin behandelt werden. In Deutschland ist zur Therapie der Mikrofilarien Advocat® (Moxidectin) zugelassen.

Kann sich mein Hund bei einem anderen Hund mit Herzwürmern anstecken?

Eine direkte Übertragung ist nicht beschrieben. Kommt jedoch die richtige Mückenarten in der Umgebung des infizierten Hundes vor und stimmen die Umgebungstemperaturen, so ist das Risiko einer Übertragung über eine Mücke deutlich erhöht. Der Flugradius einer Mücke beträgt je nach Art ca 2km. Das bedeutet, dass die infizierte Mücke eine Gefahr für Hund, Katze, Frettchen und Mensch darstellt. Auch andere hundeartige Tiere wie Fuchs oder Wolf können mit Herzwürmern befallen werden. Ist dieses der Fall, so ist eine Kontrolle der Erkrankung kaum noch möglich.

Aus dem genannten Grund bitten wir jeden Tierschutzverein, jede Pflegestelle, jeden neuen Hundebesitzer, der einen Hund aus einem endemischen Land aufnimmt, diesen wie beschrieben auf Herzwürmern testen zu lassen (direkt bei Einfuhr; bei negativem Test muss dieser nach 6 Monaten wiederholt werden). Ist der Hund positiv, so muss er gezielt und mit guter Beratung behandelt werden.

Muss ein Hund mit Herzwürmern von anderen Hunden getrennt werden oder darf er in einer Gruppe gehalten werden?

Ja und nein.

Da die Herzwürmer nicht von einem Hund auf den anderen übertragen werden können, darf der Hund mit anderen Hunden zusammenkommen.

Aber: jeder Hund, der mit Herzwürmern infiziert ist, kann eine Lungenembolie (pulmonaler Thrombembolismus) entwickeln. Diese ist unabhängig davon, ob der Wurm eines natürlichen Todes stirbt oder durch Medikamente abgetötet wird. Dieses bedeutet, dass der Hund ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung ruhig gehalten werden MUSS (siehe Ruhighaltung). Unter Umständen bedeutet dieses, dass der Hund von anderen getrennt werden muss. Hier geht es in erster Linie darum, dass die Hunde nicht spielen, rennen, toben, da dieses das Risiko für Komplikationen erhöht.

Können sich Kinder oder Erwachsene mit Herzwürmern anstecken?

Ja!

Werden wir Menschen von einer infizierten Mücke gestochen, so können wir ebenfalls an Herzwürmern erkranken. Der Mensch ist ein sogenannter „Fehlwirt“. Die Larve wird auf den Menschen übertragen. Sie kann sich im Menschen zu erwachsenen Würmern entwickeln. Diese werden jedoch nicht geschlechtsreif, so dass keine jungen Herzwürmer produziert werden (Mikrofilarien) und der Zyklus unterbrochen wird.  Dennoch führen die erwachsenen Würmer zu Verlegungen der Gefäße und zu entzündlichen Reaktionen und Umbauvorgängen in der Lunge und können zu Atembeschwerden führen. Diese Veränderungen werden beim Menschen scheinbar unterschätzt. Herzwürmer gehören neben anderen Parasiten zu denjenigen, die ins Auge des Menschen wandern können.

Kann sich die Katze anstecken?

Ja. Ebenso wie der Mensch ist die Katze ein Fehlwirt. Die Diagnosestellung und Therapie bei der Katze ist schwierig, eine Heilung nicht immer möglich. Katzen fallen mit Atemnot und asthma-ähnlichen Veränderungen auf. Eine Therapie mit Melarsomin (Immiticide®) wird bei der Katze nicht empfohlen.

Was kann ich tun, wenn ein Bekannter einen Hund mit Dirofilariose hat und ihn nicht behandeln lassen möchte?

In diesem Fall sollten sie ihre Familie und Vierbeiner gut schützen. Verhindern sie, dass sich Mücken in der Umgebung vermehren können, indem sie keine Brutplätze (Wasserstellen, Pfützen, Blumentopf mit Wasser) anbieten. Da dieses manchmal nicht vermeidbar ist, sollte ein Repellent benutzt werden. Dieses schützt davor, dass die Mücke bei ihrer Familie oder Vierbeinern Blut saugt und damit Erreger (Mikrofilarien) übertragen werden.

Raten sie ihrem Bekannten, dass auch er seinem Hund ein Repellent aufträgt. Damit kann man verhindern, dass Mücken den infizierten Hund stechen. Somit kann man versuchen, zumindest die weitere Verbreitung der Mikrofilarien einzudämmen. Allerdings sollte man wissen, dass Mikrofilarien bis zu 3 Jahre überleben können.

13. Was ist die „Slow-Kill“ Methode?

Was ist die “Slow-Kill” Methode?

"Slow-Kill" Methode bezieht sich auf eine extrem langsame Abtötung von Herzwürmern. Dieser Ausdruck ist irreführend, denn ehrlicherweise handelt es sich beim Einsatz von Immiticide (Melarsomin) ebenfalls um eine langsame, graduelle Abtötung der Würmer über einen Zeitraum von ca 3 bis 4 Monaten. 

Unter dem Begriff "Slow Kill" versteht man eine Methode, bei der Würmer über mehrere Monate bis Jahre behandelt werden, in der Hoffnung die erwachsenen Würmer innerhalb dieser Zeit abzutöten.

Ein einheitliches Therapieschema oder Leitlinien gibt es für die „Slow-Kill“ Methode nicht. Ursprünglich wurden Hunde mit Ivermectin, einem makrozyklischen Lakton behandelt. Dieses ist in Deutschland nicht zugelassen und darf daher nur nach strenger Umwidmung angewandt werden. In den USA gibt es mittlerweile 2 Mutationen bei Herzwürmern, die auf Ivermectin resistent geworden sind (bedeutet, dass Ivermectin die Würmer nicht mehr abtötet).

Neuere Ansätze beschreiben „Slow-Kill“ Methoden, bei denen die Hunde über einen Monat mit Doxycyclin behandelt werden. Zusätzlich erfolgt eine Therapie mit einem makrozyklischen Lakton (Moxidectin Bsp. Adovcat oder Milbemyxin zB Milbemax oder Milpro) über mehrere Monate. Das Problem hierbei ist, dass es derzeit nur Studien zu Moxidectin gibt, nicht aber zu den anderen Medikamenten. Auch variiert die Therapiedauer je nach Experten- oder Forenmeinung zwischen 10 und 24 Monaten.  Eine Ruhighaltung der Hunde über diesen Zeitraum wird von einigen Experten empfohlen, aber meist nicht eingehalten.

Man liest immer wieder, dass die Slow-Kill Methode zu 95% effektiv ist. Stimmt das und woher stammt diese Zahl?

Eine experimentelle Studie (Anwendung von Advantage Multi® (10% Imidacloprid + 2.5% Moxidectin) und Doxycyclin) erbrachte folgende Schlussfolgerungen (Savadelis et al; Parasites and Vectors 2017;10, 245).:

  • das Behandlungsschema eliminierte Mikrofilarien („Nachfahren“) nach 21 Tage
  • die Herzwurm-Antigen-Konzentration (erwachsene Würmer) verringerte sich im Laufe der Zeit
  • 95,9 % Wirksamkeit bei der Eliminierung reifer erwachsener Herzwürmer

Diese Ergebnisse klingen auf den ersten Blick vielversprechend! Aber, was genau wurde untersucht?

In dieser experimentellen Studie wurden 16 Versuchshunden erwachsene Herzwürmer über die Halsvene in das Herz eingepflanzt (11 weibliche und 5 männliche erwachsene Würmer). Es wurden 2 Gruppen zu je 8 Hunden gebildet. Die eine Gruppe wurde über ca. 10 Monate behandelt (Imidacloprid, Moxidectin und Doxycyclin), die andere nicht (Kontrollgruppe). Die Hunde wurden anschließend eingeschläfert und pathologisch untersucht, allerdings wurden erwachsene Herzwürmer nur in Herz und Lunge gesucht und nicht im gesamten Körper.

In der behandelten Gruppe konnten immer noch bei 3 von 8 Hunden erwachsene Herzwürmer (1 bis 2 Würmer) gefunden werden. Man ging davon aus, dass alle 16 eingepflanzten erwachsenen Würmer in jedem Hund überlebt haben. Da zum Ende der Studie aber „nur noch“ 1 bis 2 Würmer gefunden wurden, wird dieses als ein Erfolg von 95,9% berechnet.  

Dieses Ergebnis ist rechnerisch richtig, aber aus medizinischer Sicht weniger interessant. Es zeigt lediglich eine Abnahme der Wurmlast (Anzahl der Würmer), aber keinen Therapieerfolg an sich. Uns interessiert, wie viele Hunde im Anschluss an die Therapie keine Würmer mehr haben. Leider reicht bei der Behandlung der Herzwürmer nicht aus, dass man nur die Anzahl der Würmer verringert. Aus medizinischer Sicht muss daher ein Therapieerfolg von 95% kritisch gesehen werden. Bei 3 von 8 Hunden konnten nach 10-monatiger Therapie immer noch erwachsene Herzwürmer nachgewiesen werden.

Muss der Hund während der „Slow-Kill“ Methode ruhig gehalten werden?

Ja!

Jeder absterbende Wurm - natürliches oder medikamentelles Absterben - führt zu einem Blutgerinnsel und einer Verlegung, bzw. Reiz eines Lungengefäßes. Sind nur kleine Gefäße betroffen und die Lunge nicht chronisch verändert, so kann die Lunge dieses gut ausgleichen. Durch Belastung, Aufregung, Freude, Rennen, Spielen kommt es zu einer Zunahme der Herzfrequenz und damit zu einer stärkeren Durchblutung der Lunge. Ein toter oder sterbender Wurm kann sich somit lösen und auch größere Gefäße verlegen. Es entsteht eine Lungenembolie, die tödlich enden könnte.

Welche Nachteile hat diese Slow-Kill Methode?

Bei dieser Methode werden die Würmer sehr langsam abgetötet, was bedeutet, dass sie über den Zeitraum weiterwachsen. Dieses kann zu ausgeprägten und irreversiblen (nicht rückgängig zu machenden) Veränderungen der Lungengefäße und dem umliegenden Lungengewebe führen. Ob die Tiere nach Ende der Therapie herzwurmfrei sind, ist nicht nachgewiesen. Experimentelle Studien, bei denen die Hunde nach der Therapie eingeschläfert wurden, zeigten weiterhin das Vorhandensein von lebenden Würmern (siehe oben).

Es konnte gezeigt werden, dass Hunde mit nicht nachweisbaren Makrofilarien in der Blutuntersuchung dennoch befallen waren. Hier geht man davon aus, dass das Immunsystem so stark reagiert hat, dass die gebildeten Antikörper (Immunsystem des Hundes) mit dem Antigen des Herzwurmes verklumpen. Dieses Antigen ist dann im Blut nicht mehr nachzuweisen. Es kann also ein falsch negativer Befund vorliegen, so dass sich der Besitzer in falscher Sicherheit wiegt.

Zudem muss auch bei der „Slow-Kill“ Methode der Hund über den gesamten Behandlungszeitraum ruhig gehalten werden. Bei den ersten Empfehlungen wurden die Medikamente über 2 bis 3 Jahre verabreicht. Die Verschlechterungen des Lungengewebes und des Lungenhochdruckes wurden unter anderem darauf zurückgeführt, dass kein Besitzer seinen Hund über einen so langen Zeitraum ruhig hält (Leinenzwang, kurze Spaziergänge, kein Spielen mit anderen Hunden, keine Hundeschule, usw.).

Die ersten Beschreibungen der Slow-Kill Methode wurden mit Einsatz von Ivermectin beschrieben. Es hat sich gezeigt, dass aufgrund der langen Therapie Mutationen entstanden sind. Daher besteht die Sorge, dass es auch bei Anwendung anderer makrozyklischer Laktone zu einer Resistenzbildung kommen könnte. Hierfür liegen allerdings derzeit keine Studien vor.

Wieso rät die Tierklinik Hofheim von der „Slow-Kill“ Methode ab?

Die Tierklinik Hofheim behandelt sehr viele Hunde mit Herzwürmern. Immer wieder werden uns Hunde vorgestellt, die schon mehrere Monate mit Moxidectin (Advocat®) oder Milbemycin behandelt wurden. Nicht selten können wir viele Würmer darstellen, teilweise mit verdächtigem Material für Blutgerinnsel. Andere Hunde zeigen echokardiographische Hinweise auf einen bedeutenden Lungenhochdruck. Im Notdienst werden Hunde mit Verdacht auf Lungenembolie vorgestellt. Denn ja, auch bei der „Slow-Kill“ Methode kann es zu klinisch bedeutsamen Blutgerinnseln kommen, die lebensbedrohlich werden können.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine frühzeitige Therapie mit Melarsomine (Immiticide®) viele Hunde davor bewahrt, Langzeitschäden zurückzubehalten. Daher raten wir derzeit bei allen infizierten Hunden zur Therapie mit Melarsomin (Immiticide®), wie es in den Leitlinien empfohlen wird. Wir raten aufgrund der jahrelangen Erfahrung von der „Slow-Kill“ Methode ab.

Solange es kein einheitliches Therapie- und Untersuchungsschema für die „Slow-Kill“ Methode gibt, sich die Ergebnisse auf Expertenmeinungen, experimentellen Studien, kleinen Fallzahlen oder Studien ohne Bildgebung beruhen, werden wir diese Methode nicht empfehlen. Sollte es in Zukunft wissenschaftlich fundierte Leitlinien zur „Slow-Kill“  Methode geben, so werden auch wir das Vorgehen überdenken. 

Was, wenn man sich doch für die „Slow-Kill“ Methode entscheidet?

Bevor man diese Entscheidung trifft, muss eine Röntgenuntersuchung der Lunge und ein Herzultraschall (Echokardiographie) durchgeführt werden. Wie bereits beschrieben führen die Herzwürmer zu chronischen Schäden der Lungengefäße und des Lungengewebes. Je langsamer die Würmer absterben, umso länger bleibt der Reiz für irreversible Schäden vorhanden. Dieses bedeutet, dass Hunde a) mit erweiterten Lungenarterien (Röntgenuntersuchung und Echokardiographie), b) bei denen Würmer in den herznahen Gefäßen im Herzultraschall dargestellt werden können, c) die bereits einen Lungenhochdruck (pulmonale Hypertension/Hochdruck) aufweisen, nicht mit der „Slow-Kill“ Methode behandelt werden sollten, da das Risiko von voranschreitenden lebenslangen Veränderungen und Komplikationen wie Lungenembolie sehr hoch ist.

Überlegen kann man sich die „Slow-Kill“ Methode bei den Hunden, die in der Röntgenuntersuchung und im Herzultraschall unauffällig sind, bei denen auch in der Tiefe der rechten Lungenarterie kein Wurm dargestellt werden kann. Sollte es die Entscheidung des Besitzers sein, diese Hunde mit der „Slow-Kill“ Methode zu behandeln, empfehlen wir folgende Maßnahmen:

  • Echokardiographische Kontrollen alle 3 bis 6 Monate, um mögliche Verschlechterungen (Lungenhochdruck oder darstellbare Würmer) frühzeitig zu erkennen und reagieren zu können
  • Bestimmung der Mikrofilarien alle 3 bis 6 Monate. Solange die erwachsenen Würmer leben, produzieren sie Nachkommen und stellen ein Reservoir für Mikrofilarien dar. Dieses bedeutet, dass der betroffene Hund das Risiko erhöht, dass die Erkrankung in Deutschland heimisch/endemisch wird.
  • Das makrozyklische Lakton (Entwurmungsmittel) muss regelmäßig und nach genauer Beschreibung verabreicht werden. Wird es wenige Tage vergessen, so hebt sich der Effekt auf.
  • Nach Abschluss der Therapie sollten Makro- und Mikrofilarien jährlich getestet werden, da es zu falsch negativen Ergebnissen kommen kann. Sie als Besitzer könnten sich in falscher Sicherheit einer erfolgreichen Therapie wiegen.
  • Die Hunde sollten so gut es geht über den gesamten Behandlungszeitraum ruhig gehalten werden.
  • Bei echokardiographischer Verschlechterung, Auftreten von klinischen Symptomen wie Husten, oder Atemnot sollte die Therapie mit Melarsomin (Immiticide®) erneut überlegt werden.

14. Prophylaxe

Was sollte ich anwenden, wenn ich meinen Hund mit in den Urlaub nehme?

Der Einsatz von makrozyklischen Laktonen schützt vor einer Infektion mit Herzwürmern. In Deutschland sind für die Prophylaxe die Wirkstoffe Milbemycin, Moxidectin und Selamectin zugelassen.

Sollten sie mit ihrem Hund in ein endemisches Gebiet verreisen und die Reise weniger als einen Monat dauern, sollte ihr Hund direkt nach Ende des Urlaubs ein makrozyklisches Lakton bekommen. Sollte die Reise länger als 1 Monat andauern, so wird nach Ablauf des 1. Monats mit der Therapie begonnen. Diese ist monatlich bis mindestens 1 Monat nach Reiseende fortzusetzen.

Beugt die Gabe eines Wurmmittels eine Ansteckung durch eine Mücke vor?

Nein!

Das Wort „Prophylaxe“ ist hier nicht ganz richtig. Die makrozyklischen Laktone töten die infektiösen Larvenstadien bis zu einem Alter von ca. 30 Tagen ab. Dieses bedeutet, dass der Hund bereits von einer Mücke gestochen wurde und man das erste Stadium abtötet. Es gibt keine Methode, eine so frühe Infektion nachzuweisen. Es wird in endemischen Gebieten sogar dazu geraten, die Prophylaxe das ganze Jahr über durchzuführen.

Was versteht man unter „Double Defense“?

Einen sogenannten doppelten Schutz kann man erreichen, wenn man neben dem makrozyklischen Lakton (Milbemycin, Moxidectin, Selamectin) auch ein Repellent einsetzt. Diese haben einen positiven, unterstützenden Effekt (z.B. Permethrin), da sie Mücken abhalten. Somit wird der Hund nicht gestochen und es kommt zu keiner Blutmahlzeit. Dies ersetzt allerdings nicht den Einsatz der makrozyklischen Laktone, sondern kann nur in Kombination durchgeführt werden (Double Defense).

Wichtiger Hinweise: Permethrin darf bei der Katze NICHT angewandt werden!

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