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Magnetresonanztomographie in der Tierklinik Hofheim

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein in der Veterinärmedizin noch recht junges Schnittbildverfahren, das sich durch seinen besonderen Weichteilkontrast auszeichnet. Es beruht auf der Wechselwirkung zwischen den positiv geladenen Protonen, einem starken Magnetfeld und Hochfrequenzimpulsen. Wir verfügen in unserer Klinik über ein Gerät der Firma Toshiba mit einem 1,5 Tesla Hochfeld-Magneten. Hauptfragestellungen in der Verwendung des MRT sind alle Arten von neurologischen Problemen und die Gelenkdiagnostik, vor allem am Kniegelenk.

Die physikalischen Grundlagen sind kompliziert, für das Verständnis und die Interpretation der Bilder jedoch sehr wichtig. Deshalb soll hier etwas genauer darauf eingegangen werden: Protonen haben eine einfach positive Ladung und einen Spin, das heißt, sie drehen sich um ihre eigene Achse. Werden sie in ein starkes Magnetfeld gebracht, richten sie sich entlang der Achse der Magnetfeldlinien aus und vollführen um diese Achse eine kreiselförmige Bewegung, die sogenannte Präzession. Setzt man nun diese Protonen einem Hochfrequenzimpuls der Präzessionsfrequenz aus, kommt es zur Anregung der Protonen, sie werden zur Seite hin ausgelenkt.

Nach Ausschalten des Hochfrequenzimpulses kehren die Protonen in ihre Ausgangslage zurück (dies bezeichnet man als „Relaxation“); die aufgenommene Energie wird in Form einer elektromagnetischen Welle wieder abgegeben. Dies ist das magnetresonanz-tomographische Signal. Die Energieabgabe geschieht in Abhängigkeit der Bindung und damit der Beweglichkeit der Protonen unterschiedlich schnell. Dies bedingt den hervorragenden Weichteilkontrast der MRT. Gewebeabhängige Parameter wie die Anzahl der Protonen pro Volumseinheit („Protonendichte“) bestimmen die maximale Signalintensität bzw. den zeitlichen Verlauf des Signalabfalls (sogenannte T1- und T2-Relaxationszeit).

Durch Serien zeitlich aufeinander abgestimmter Hochfrequenzimpulse („Pulssequenzen“) wird festgelegt, welcher der Gewebeparameter primär für die Signalgebung verantwortlich ist. So gibt es die T1-, die T2- und die Protonendichte- (PD-) Gewichtung. Es ist wichtig, zu wissen, dass in der MRT je nach Gewichtung der Sequenz ein und dasselbe Gewebe mit völlig unterschiedlicher Signalintensität dargestellt werden kann. So ist z.B. Flüssigkeit in der T1-Gewichtung dunkel (signalarm, hypointens), in der T2-Gewichtung jedoch hell (signalreich, hyperintens).

Spezielle Sequenzen erlauben die selektive Unterdrückung des Signals eines bestimmten Gewebes, wie zum Beispiel Fett oder Liquor. So ist in der Neurodiagnostik die Liquorunterdrückung von großer Bedeutung, da sie pathologische Flüssigkeiten mit hoher Signalintensität, Liquor aber signalfrei darstellt. Die Kombination unterschiedlich gewichteter Sequenzen erlaubt dem Radiologen die Differenzierung verschiedener pathologischer Veränderungen. Beurteilungskriterien sind Lage, Form, Größe und Abgrenzung der Veränderungen. Wichtig ist auch das Signalverhalten in verschiedenen Sequenzen sowie die vermehrte oder verminderte Aufnahme von Kontrastmittel.

Die Vorteile der MRT gegenüber den anderen Verfahren liegen im exzellenten Weichteilkontrast und der hohen Sensitivität gegenüber Veränderungen des Flüssigkeits- (= Protonen-) gehalts. Die meisten Pathologien sind damit bereits nativ erkennbar. Ein weiterer Vorteil ist die frei wählbare Orientierung der Schnittebenen; sie können damit optimal der zu untersuchenden Struktur angepasst werden. Nachteile sind die relativ lange Untersuchungszeit (rund 60 min.), die schwierige Beurteilung verkalkter (signalfreier) Strukturen sowie die Empfindlichkeit gegenüber metallischen Fremdkörpern und Bewegungsartefakten. Letztere bedingt, dass die MRT derzeit nicht zur Lungendiagnostik und nur eingeschränkt im Abdomen eingesetzt werden kann.

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