Für TFA
Information für Tiermedizinische Fachangestellte
Unsere TFA
So arbeiten unsere Tiermedizinischen Fachangestellten
TFA in der Tierklinik Hofheim - ein paar allgemeine Infos
Unser TFA-Team besteht aus etwa 85 Tiermedizinischen Fachangestellten und Vet Nurses, die sich mit viel Engagement und Herzblut um unsere vierbeinigen Patienten kümmern.
Ihren Interessen entsprechend arbeiten alle TFA spezialisiert in einem unserer Fachgebiete. Daraus ergeben sich mehrere kleinere Teams, z.B. in der Ambulanz, der Station, dem OP, der Bildgebenden Diagnostik, der Notfallambulanz, der Endoskopie oder dem Labor, die eng zusammenarbeiten. In allen Bereichen werden die TFA von unseren Auszubildenden und unseren sogenannten Hilfskräften bei ihrer Arbeit tatkräftig unterstützt. Geleitet wird jedes Team von einer/m TFA, die/den wir group leader nennen. Er/sie ist erste Ansprechpartner für alle Fragen und für die Organisation der Arbeitsabläufe seines/ihres Teams verantwortlich.
Diese enge und vertrauensvolle Arbeit im eigenen Team, mit den anderen TFA-Gruppen, Fachbereichen und unseren Tierärzt:innen ist für uns alle von entscheidender Wichtigkeit und die Basis für eine erstklassige medizinische Versorgung unserer Patienten. Dass dafür auch die modernste "state of the art" Ausrüstung bereitsteht, ist selbstredend.
Weiterbildung
Sehr am Herzen liegt uns die kontinuierliche Weiterbildung aller Tiermedizinischen Fachangestellten und Auszubildenden. Wir fördern und unterstützen die persönliche und professionelle Entwicklung jedes Einzelnen! Es gibt eine Reihe von In-House Fortbildungen (z.B. Englischkurs, Futtermittelkunde, und: Eigeninteresse fördert Fortbildungen - wir organisieren, was uns interessiert), wöchentlich finden abends Azubi-Fortbildungen statt, sowie in regelmäßigen Abständen auch Vorträge von erfahrenen Kolleg*innen oder Tierärzt*innen.
Auch die Teilnahme an unseren großen Veranstaltungen für externe TFA wie die Hofheimer Tagung für TFA am 3, Oktober oder die Reihe der Hofheimer Mittwochseminare für TFA ist kostenfrei möglich.
Diverse nationale Kongresse (z.B. Eurokongress, Fachtagungen, usw.) besucht das Team regelmäßig und im Wechsel. Das i-Tüpfelchen bildet dann die Teilnahme an internationalen Kongressen. Jedes Jahr dürfen einige TFAs zum BSAVA Kongress in Birmingham oder zur EVECCS (2019 in Tallin, 2020 in Ghent, 2021 in Porto) oder zu anderen Kongressen reisen. Der Austausch mit den internationalen Kollegen/innen ist ein Highlight, das uns immer wieder zeigt, wie gut wir arbeiten und dass wir stolz auf unsere Arbeit sein können!
Spezielle Aufgaben
Unsere TFA haben darüber hinaus weiterreichende Befugnisse und Aufgaben im Haus: die Sterilgutbeauftragte, die Sicherheits- und Hygienebeauftragten und viele Ersthelfer der Klinik stammen aus unseren Reihen. Besondere Schulungen schaffen Verantwortlichkeiten, z.B. für Endoskopie, Gassterilisation, Strahlentherapie oder Chemotherapie.
Wir engagieren uns für die Ausbildung neuer Kolleg/innen. So sind Vertreter des TFA-Teams Mitglieder im Prüfungs- und Berufsbildungsausschuss für TFA.
Wir feiern gerne!
ABER: Nicht nur Arbeit - auch Spaß und der Zusammenhalt des Teams stehen bei uns ganz weit oben auf der Liste. Ob einfach nur ein Filmabend im Seminarraum, das alljährliche Sommerfest, die legendären Weihnachtsfeiern, der Skiausflug oder ein Wandertag mit den eigenen Hunden – es stehen viele Möglichkeiten für gemeinsame Unternehmungen auf dem Programm!
Weitere wichtige Punkte
- Bezahlt werden wir übertariflich
- Dienste sind klar geregelt und werden zusätzlich vergütet
- Digitale Zeiterfassung ist selbsverständlich
- Gearbeitet wird in einem Schichtsystem, das von Abteilung zu Abteilung variieren kann
- Mittagessen und ein Sportprogramm werden von der Klinik finanziell unterstützt
- Eine bis zu 6-monatige Einarbeitungszeit ist für jeden auf der Tagesordnung und spezielle Vorkenntnisse sind für neue Mitarbeitende somit nicht erforderlich. Daher sind bei uns auch für Berufsanfänger*innen und Jobwechsler*innen alle Türen offen. Wir finden für JEDE*N den richtigen Platz in unserer Mitte.
Ein Arbeitstag unseres TFA-Teams - eine Geschichte
Es war einmal an einem ganz normalen Montag...
7:00 Uhr
Maria, die "TFA-Chefin" der Ambulanz, ist schon da und checkt die Sauberkeit der Behandlungsräume und ob alle Verbrauchsmaterialien aufgefüllt sind. Wie (fast) immer hat ihr Team toll gearbeitet und der Tag kann bedenkenlos starten. Im Wartezimmer sitzt schon Familie M. mit Charly, er wartet auf seinen Termin in der Neurologie. Seit einigen Wochen hat er ab und zu epileptiforme Anfälle, dies soll jetzt abgeklärt werden. Er wird von TFA Lisa Marie aufgerufen, gewogen und ins Behandlungszimmer begleitet. Das TFA-Team der Radiologie steht auch schon bereit für das sicherlich anstehende MRT bei Charly.
Auch Nicole und Jessica, zwei der Stamm-TFA im OP, sind schon vor Ort und haben die ersten Narkosen vorbereitet. Nun treffen sie im Wartezimmer neben Lisa Marie mit Charly auch Herrn S. mit Laika, die heute wegen ihres Kiefertumors operiert werden soll. Verständlicherweise ist Herr S. sehr aufgeregt. Nicole und Jessica nehmen Herrchen und Hund mit in einen Behandlungsraum und gehen die nötigen Fragen vor einer OP durch. Ist der Hund fit und nüchtern? Gab es alte oder neue Probleme in den letzten Tagen? Schließlich übergibt Herr S. Laika einigermaßen beruhigt, aber doch mit schwerem Herzen, an das OP-Team.
Im A-Gang läuft schon der 1. Herzultraschall. Dr. Kai Bessmann hat eine entspannte Katze auf dem Tisch liegen, die von den beiden TFA Lara und Sarah nach cat-friendly-Vorgaben vorbildlich fixiert wird. DIe Besitzerin ist froh, dass sich Mia so unerwartet ruhig verhält.
Auf Station ist um diese Zeit schon einiges geschafft. Die Hunde gehen einer nach dem anderen Gassi, die Boxen sind gereinigt und mit neuen Decken und frischem Wasser bestückt. Im Katzenstall wurden neue Katzentoiletten und neue Kartonboxen als Rückzugsmöglichkeiten in die Boxen gestellt. Die Stations-Tierärzt*innen sind noch in der Visite, das TFA-Team bereitet schon einmal regelmäßig zu gebende Medikamente und anstehende Untersuchungen vor.
9:00 Uhr
Die Wartezimmer im Hunde- und Katzenwartebereich sind inzwischen gut gefüllt und am Empfang hat sich eine Schlange gebildet.
Die ersten Notdienst-Patienten treffen unangemeldet ein und das Team der Notdienst-TFA hat alle Hände voll zu tun: es gilt, die Tiere zu begutachten und eine Liste nach Behandlungsdringlichkeit zu erstellen. Ein alter Schäferhund mit Schwäche und blassen Schleimhäuten wird als erster Patient in einen der Notfallräume gebracht. Die zuständige TFA schiebt nach Rücksprache mit der behandelnden Tierärztin schon einmal einen Venenkatheter, legt eine Infusion an und macht ein Röntgenbild. Eine halbe Stunde später liegt der Hund auf dem OP-Tisch: rupturierter Milztumor!
Fast alle der 21 Behandlungsräume sind nun besetzt, die TFA sind mit vielen besorgten Besitzern, den Tieren und der Assistenz bei den Behandlungen gut beschäftigt.
11:00 Uhr
Im Apotheken- und Lagerbereich brummt es wie in einem Bienenstock. Montagmorgen ist Lieferzeit. Mehrere LKW laden Medikamente und Verbrauchsmaterialien ab, die vom Apothekenteam schnellstmöglich sortiert und weggeräumt werden müssen. Nebenbei werden an einem kleinen Tisch Medikamente für den Apothekenroboter vorbereitet und verpackt.
Auch im OP sorgen die TFA für einen reibungslosen Ablauf. Neben Laika und dem Schäferhund-Notfall liegen mittlerweile auch ein Augenpatient, ein HNO-Patient und eine TPLO auf weiteren OP-Tischen. Munter werden die Patienten zwischen dem Vor- und Nachbereitsungsteam und dem Anästhesieteam übergeben. Viele gehen am selben Tag nach Hause, bei den Tieren, die auf Station bleiben werden, muss eine korrekte Übergabe organisiert und durchgeführt werden.
In der Radiologie laufen CT und MRT parallel und pausenlos. Die TFA sorgen für die Anästhesie und die korrekte Lagerung der Tiere und fertigen die Bilder mit Hilfe der komplexen Geräte an.
Stress herrscht heute Morgen im Labor: gerade werden 10 Proben fast gleichzeitig zur Analyse abgegeben und eine Blutkonserve bei einem Spenderhund soll auch noch abgenommen werden. Laika hat viel Blut verloren! Die Onkologen warten auf ihre gefärbten zytologischen Präparate und die Urinprobe von Diabetes-Patient Arco will auch noch analysiert werden. Zum Glück haben die Kolleginnen souverän alles im Griff!
13:00 Uhr
Um die Mittagszeit wird es vorübergehend ruhiger in den Gängen. Viele der Tierärzt*innen haben jetzt Verwaltungszeit und die Tiermedizinischen Fachangestellten und ihre Helfer*innen haben Zeit, die Räume wieder schön herzurichten, Verbrauchsmaterialien aufzufüllen und Pause zu machen. Im Aufenthaltsraum wird in kleinen Gruppen gegessen und geredet.
Jetzt ist auch Zeit für das ein oder andere längere Gespräch mit Besitzern, die das sehr schätzen. Zum Beispiel mit der Familie von Bilbo, der heute von Onko-TFA Antje seine nächste Chemotherapie über eine Infusion erhält.
In der Radiologie wurde gerade von TFA Denise noch ein Notfall durchs CT geschoben: Dackel Henry hat einen Bandscheibenvorfall und muss so schnell wie möglich operiert werden. Die Übergabe ans OP-Team klappt reibungslos. Der Dienstplan stellt sicher, dass auch in der Mittagszeit hier im Notfall sofort losgelegt werden kann. Später wird Henry von TFA Kim und dem gesamten Stationsteam freundlich empfangen und wie ein rohes Ei auf weichen Decken gebettet. Das Management eines solchen sensiblen Patienten ist auf Station täglich Brot.
15:00 Uhr
Schichtwechsel. Vor allem auf Station ist eine detaillierte Übergabe der Patienten ans neue Team sehr wichtig, damit die Versorgung weiterhin reibungslos klappt. Dann läuft die tägliche Routine in allen Abteilungen weiter. Heutiges Highlight: ein Affe aus dem Frankfurter Zoo wird für ein CT gebracht. Schnell füllt sich der kleine Raum mit unzähligen MItarbeitenden, die das wunderschöne Tier in Narkose einmal ganz aus der Nähe betrachten wollen. Radiologie-TFA Melanie spricht ein Machtwort: Alle raus! Wir müssen in Ruhe arbeiten!
17:00 Uhr
Gut 150 Patienten sind es heute in der Ambulanz. Verteilt auf viele Tierärzt*innen der unterschiedlichen Fachbereiche und deren unentbehrliche Tiermedizinischen Fachangestellten. Es wurde gelacht und sich gefreut, das Team hatte viel zu tun, ließ sich aber die gute Laune nicht nehmen. Aber auch Tränen bei Besitzern mussten getrocknet werden und zwei der Patienten haben es leider nicht geschafft. Auch das erleben wir mehrmals täglich und es wird nie normal!
Immer noch sind einige Notfälle angekündigt. Im A-Gang wird ein Patient mit einem akuten Herzversagen reanimiert - die Kolleg*innen freuen sich, dass sie die Katze Lilly wieder ins Leben zurückholen können. Schnell wird alles für eine Thoraxpunktion vorbereitet, damit die dort angesammelte Flüssigkeit abgezogen werden kann.
Parallel endoskopiert eine unserer Internistinnen zusammen mit Endoskopie-TFA Patrick einen weiteren Notfall: Die Hündin Kira hat sich am Grill bedient und die Metall-Spieße gleich mitverschluckt. Um Schlimmeres zu verhindern, müssen diese sofort wieder aus dem Magen geholt werden.
19:00 Uhr
Wieder kehrt etwas Ruhe ein. Die Tierärzt*innen der Spätschicht sind mit Büroarbeiten beschäftigt und weniger Tiere gleichzeitig müssen versorgt werden. Schon beginnen die Vorbereitungen für den nächsten Tag. In der Reha-Abteilung steigt der letzte Patient des Tages tropfnass vom Wasserlaufband und schüttelt sich erstmal kräftig. TFA und Tierphysiotherapeutin Julia bringt das nicht aus der Ruhe!
Auf Station beginnt die letzte Gassirunde des Tages - rund 30 Hunde wollen noch einmal an die Luft. Die Abendmedikamentenrunde ist erledigt, bei der Übergabe an die Nachtdienst-TFA und -Tierärzt*innen werden vor allem die kritischen Patienten ausführlich besprochen. Später wird noch ein Neuzugang aus dem OP erwartet: dort liegt Kater Mikesch gerade unter dem Messer. Er hat einen langen Wollfaden verschluckt, der seinen gesamten Dünndarm aufgefädelt hat. Gut überwacht und versorgt von TFA Lisa I und Lisa II übersteht er die OP problemlos und kann in seine schon vorbereitete Box auf der Katzenstation gelegt werden. Er wird die ganze Nacht über engmaschig überwacht werden müssen.
21:00 Uhr
Noch 5 Notdienstpatienten im Wartezimmer. Die Spätschicht geht nach Hause, das Nachtdienstteam übernimmt.
23:00 Uhr
Gerade war das Wartezimmer leer, da brachte die Feuerwehr eine verunfallte Katze. Zum Glück sind die Verletzungen nicht allzu schlimm, aber jeder Findling macht viel Arbeit: Die Suche nach den Besitzern startet via social media, Tierheim und Polizei werden verständigt, der Chip wird ausgelesen. Wie so oft ist das Tier leider nicht registriert! Natalia hat Nachtdienst auf Station, sie versorgt die verschreckte Katze mit Streicheleinheiten und versucht, sie zu trösten. Hoffentlich werden die Besitzer schnell gefunden.
3:00 Uhr
Der OP öffnet wieder seine Türen: eine Magendrehung kam unangemeldet durch die Tür und muss natürlich sofort operiert werden. Das OP-Team ist innerhalb weniger Minuten einsatzbereit.
5:00 Uhr
Immer noch 3 Patienten im Wartezimmer.
7:00 Uhr
Eine anstrengende, aber auch gute Nacht geht zu Ende. Allen Tieren konnte geholfen werden, außer der Findlingskatze und dem Hund mit der Magendrehung musste niemand stationär bleiben. Die Station ist aufgeräumt, alle Tiere sind gut versorgt. Die Ambulanzräume sind sauber und warten auf die ersten Patienten. Sie kommen um 7:00 Uhr. Also jetzt!
.... es war einmal an einem ganz normalen Dienstag....